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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer
Autoren: K. H. Scheer
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Waf­fen hin­ter al­len mög­li­chen De­ckun­gen.
    Sie hat­ten so­gar zwei klei­ne Schwe­be­pan­zer auf­ge­fah­ren, und noch wei­ter rechts be­merk­te ich die Bün­del­roh­re ei­nes Ro­ta­ti ons­wer­fers mit pan­zer­bre­chen­den Viel­zweck­pro­jek­ti­len.
    »Tre­ten Sie nä­her, Kon­nat«, ver­nahm ich Re­lings Stim­me. »Wie ich se­he, tra­gen Sie ent­ge­gen mei­ner Auf­for­de­rung noch Ih­re Dienst­waf­fe. Der Pro­jek­tor soll­te eben­falls im Ti­me-Trans­mit­ter zu­rück­ge­las­sen wer­den.«
    »Ich den­ke dar­an.«
    »Hm, das spricht ei­gent­lich für Ih­re Echt­heit. Wir …«
    »Mei­ne Echt­heit ken­ne ich«, un­ter­brach ich ihn un­wirsch. Gleich­zei­tig leuch­te­te der blaß­grü­ne Ener­gie­schirm auf und um­hüll­te mich in Ge­dan­ken­schnel­le. Prak­tisch ge­se­hen be­deu­te­te das, daß Re­ling sei­nen Rak-Wer­fer und so­gar die Hand­strah­ler des Mars in die nächs­te Ecke le­gen konn­te. Sie wa­ren nutz­los ge­wor­den.
    Ich ver­nahm einen schar­fen Ruf. Re­ling hielt die noch ner­vö­ser wer­den­den Män­ner zu­rück. Ich schritt auf ihn zu.
    Er konn­te mich hö­ren. Der IV-Schirm ge­hör­te zu den letz­ten und ge­ni­als­ten Ent­wick­lun­gen des Mars. Al­les, was von in­nen kam, war durch­läs­sig. Ich hät­te auch an­stands­los feu­ern kön­nen.
    Ich blieb ste­hen und rief ihn noch­mals an.
    »Um bei der Sa­che zu blei­ben, Sir, mei­ne Echt­heit ken­ne ich. Wie sieht es mit Ih­rer aus?«
    »So gut und so schlecht wie ge­wohnt. Kon­nat, wir soll­ten mit dem ge­fähr­lich wer­den­den Spiel auf­hö­ren. Ih­re Re­ak­tio­nen ha­ben mich fast über­zeugt.«
    »Fast ist nicht al­les. Wir ha­ben den Mond er­reicht und den ›Ko­de­schlag des Sag­hon‹ er­hal­ten. Da­bei sind wir je­doch auf ei­ne Über­ra­schung ge­sto­ßen. Was weiß He­dsche­nin von ei­ner po­sitro­ni­schen Son­der­schal­tung mit der Ge­heim­be­zeich­nung AC- HOD­NOCK?«
    Re­ling rühr­te sich nicht. Nur sei­ne hel­len Au­gen schie­nen an Glanz zu ge­win­nen.
    »Der Be­griff ist uns völ­lig fremd.«
    »Sehr schön, daß Sie das ge­sagt ha­ben, Sir. Sonst wä­ren Sie jetzt be­reits ein to­ter Mann. We­der Sie noch He­dsche­nin kön­nen et­was da­von wis­sen. Sag­hon hat sich von ei­nem Ver­rä­ter über­t­öl peln las­sen. Es muß je­mand sein, der über die Funk­ti­on der Lang zeit­waf­fe in­for­miert ist. Sie hat be­kannt­lich den Zweck, die in den Bioschlaf ver­sin­ken­den Über­le­ben­den der de­ne­bi­schen Lan­dungs­trup­pen zu ver­nich­ten. Das war aber bis zum Jah­re 1190 n. Chr. noch nicht ge­sche­hen.«
    »Wor­aus sich zwei Ge­ge­ben­hei­ten ab­lei­ten las­sen«, klang ei­ne an­de­re Stim­me auf. Der Spre­cher muß­te sich hin­ter ei­nem Groß­rech­ner auf­hal­ten.
    »Dr. Nerl Od­den­ty spricht, Sir. Wir ha­ben uns auf dem Atom-U-Boot HU­RON ken­nen­ge­lernt. Kann ich vor­tre­ten?«
    »Na­tür­lich. Als Ver­tre­ter ei­ner der neu­ar­ti­gen Wis­sen­schaf­ten soll­ten Sie re­gis­triert ha­ben, daß ich le­dig­lich de­fen­si­ve Maß­nah­men er­grei­fe.«
    Hin­ter dem Ge­rät trat ein hoch­ge­wach­se­ner, schlan­ker Mann her­vor. Sein Kinn­bart war un­ver­kenn­bar. Od­den­ty war Psy­cho-Ab­strakt­lo­gi­ker. Er hat­te als ers­ter GWA-Wis­sen­schaft­ler fest­ge­stellt, daß et­wa hun­dert Mil­lio­nen über­le­ben­de Mar­sia­ner als Flücht­lin­ge auf der Er­de an­kom­men wür­den. Die Vor­aus­sa­ge hat­te sich be­wahr­hei­tet.
    Han­ni­bal und ich hat­ten tau­sen­de der klei­nen Leu­te aus den plan­los ge­lan­de­ten Fluchtraum­schif­fen stür­men und an­schlie­ßend ster­ben se­hen. Nie­mand hat­te ih­nen hel­fen kön­nen.
    Ih­re zar­ten Kör­per wa­ren von der viel hö­he­ren Schwer­kraft der Er­de schnell bis zur letz­ten Kraft­re­ser­ve aus­ge­zehrt wor­den. Da­nach hat­ten die ers­ten Er­sti­ckungs­an­fäl­le ein­ge­setzt. Es war zu­tiefst er­schüt­ternd ge­we­sen, hilf­los da­bei­ste­hen zu müs­sen. Mit ei­nem sol­chen Flücht­lings­strom hat­te die mar­sia­ni­sche Ver­wal­tung auf At­lan­tis nicht ge­rech­net. Das war nicht vor­ge­se­hen ge­we­sen.
    Od­den­ty hat­te es schon vie­le Ta­ge vor­her ge­wußt,
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