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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall
Autoren: Margot Berger
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Pferd ist«, flüsterte er so leise, dass seine Mutter ihn nicht hören konnte. »In dem rosa Haus.« Verhalten zeigte er auf das Ortsamt.
    Luisa lächelte ungläubig. »Was? In dem Haus? Du meinst innen drin?«
    Johannes nickte ernsthaft.
    »Aber guck doch mal.« Luisa ging neben dem Jungen in die Hocke. »Davor, siehst du, vor dem rosa Haus ist eine Treppe. Da kommt ein Pferd nicht hoch.«
    »Aber ich habe es gesehen. Es ist hochgerannt und durch die Tür gelaufen.« Johannes beharrte auf seiner Behauptung.
    »Was sagt der Kleine?«
    Jetzt war auch Benno aufmerksam geworden. Luisa flüsterte ihm die nötigen Einzelheiten zu. Benno wiegte den Kopf. »Möglich ist alles.«
    Er war lange genug Feuerwehrmann, um einschätzen zu können, ob er jemand ernst nehmen konnte. Und der Junge vor ihm wirkte sehr überzeugend.
    Benno wies Bastian und Jule an auf ihrem Posten an der Straße zu bleiben.
    »Kann ich mit Ihrem Sohn nach dem Pony suchen?«, fragte Luisa so harmlos wie möglich. Johannes' Mutter willigte eilends ein. Sie merkte, wie die anderen sie ansahen. Als hysterische Ziege wollte sie nun auch nicht vor ihrem Sohn dastehen.
    »Er heißt Johannes«, rief sie Luisa nach, die mit dem kleinen Jungen an der Hand bereits dem Ortsamt zustrebte. Benno und seine Männer hinterher, die Fangleinen griffbereit.
    Während die Feuerwehr sich auf der niedrigen Treppe verteilte - für den Fall, dass der Junge tatsächlich keine Gespenster gesehen hatte -, stiegen Luisa und Johannes auf Zehenspitzen die drei Stufen hinauf. Ein Flügel der breiten Doppeltür stand offen. Luisa war sicher, dass in der riesigen Eingangshalle gähnende Leere herrschen würde.
    »Hallo, Struppi«, sagte Johannes.
    Erstaunt hob Kalle den Kopf aus den kahl gefressenen Resten der Birkenzweige, die in einer Bodenvase standen.
    »Irre«, entfuhr es Luisa und sie drückte Johannes beeindruckt die Hand. »Du wärst ein klasse Indianer geworden. So gut, wie du alles beobachtest.«
    Ohne ihre Stimme zu heben, meldete sie nach draußen: »Er ist hier, Benno, was sollen wir tun?«
    »Geht langsam rückwärts heraus und stellt euch hinter die Tür. Wir kommen mit den Leinen. Trägt er ein Halfter?«
    »Nein«, sagte Luisa und zog Johannes mit nach hinten. »Nicht mehr. Hat er wohl abgestreift.«
    Geschickt knüpfte Benno aus einem Stück Seil ein Nothalfter. »Schön ruhig«, murmelte er, als er sich durch die Tür schob, die er mit dem Fuß hinter sich zuzog.
    Kalle machte ohne Hast ein paar Schritte rückwärts, bis es nicht weiterging. Sein Schweif streifte bereits die Tür mit dem Schild »Hier Pässe und Personalausweise. Wertmarken in Zimmer 246«. Die beiden standen sich gegenüber wie zwei Boxer im Ring und jeder schätzte die Möglichkeiten des anderen ab.
    Benno erkannte sofort, dass die Tür nur angelehnt war. Ein weiterer Schritt zurück und das Pferd würde im Amtszimmer stehen. Nicht auszudenken, was ein Fjordpferd zwischen Aktenordnern, Stempeln und Pässen anrichten könnte. Wahrscheinlich würde Kalle alles ratzekahl wegfressen.
    Jetzt musste schnell etwas geschehen. Sehr schnell. Benno zog die kümmerlichen Birkenreste aus der Vase und hielt sie unter Kalles Nase. »Hier, leckeres Futter«, sagte er ruhig und langsam, »komm doch mal her.«
    Für einen Moment vergaß Kalle seine Vorsicht und kam näher. Benno nutzte die kostbaren Sekunden, um ihm das Halfter über die Ohren zu ziehen. Erleichtert atmete er auf. Richtiger gesagt: Er prustete wie ein Pferd.
    Das Pony kaute weiter, als sei nichts geschehen. Auch als Benno sagte: »Das Spiel ist aus. Game over«, tat Kalle so, als sei er es gewesen, der das Spiel gnädig abgebrochen hatte.
    Als die beiden in der Tür auftauchten, rief zum Glück ein Feuerwehrmann »Nicht klatschen«, denn genau das hatten die über hundert Zuschauer vor. Wahrscheinlich hätte Kalle bei dem unerwarteten Jubel sofort wieder das Weite gesucht.
    Aber so ging alles glatt.
    Die Treppe nahm Kalle wie nichts. Was waren ein paar Stufen für ein Pferd, das auf den Felsenhängen Norwegens aufgewachsen ist? Unten angekommen, bildeten die Feuerwehrmänner rechts und links neben Kalle eine Sicherheitsbegleitung.
    »Wir bringen ihn zu Fuß zurück«, meinte Benno, »für den kurzen Weg extra einen Hänger zu holen, das lohnt sich nicht.«
    Mit der rechten Hand hielt er Kalle fest, mit der linken zog er sein Handy aus der Hosentasche hervor und gab es Jule.
    »Rufst du Kai Jensen an? Meine Kode-Nummer ist 0112.«
    Jule hatte die
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