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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3
Autoren: Sarah Bosse
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die aufgeregten Stimmen aus dem Wohnzimmer und kriegte eine Gänsehaut. Wenn die Erwachsenen stritten, dann war das immer besonders blöd. Und waren nicht Luisa und sie schuld, dass Mama nun mit ihrer besten Freundin Streit hatte? Isabel machte Adelheid Vorwürfe, das konnte sie deutlich hören. Ihre Stimme klang beinahe hysterisch.
    „Du musst uns verstehen“, sagte jetzt Rolf mit betont ruhiger Stimme. „Wir haben im Moment dermaßen viel um die Ohren, da können wir solch einen Ärger nun gar nicht gebrauchen. Es ist ja auch nicht wirklich jemandem Schaden zugefügt worden. Geld ist nur für den Wallach geflossen. Und mit seinen Papieren und dem Kaufvertrag hat alles seine Richtigkeit.“
    „Eben!“, rief Isabel. „Der alten Stute geht es gut bei uns. Das ist doch wohl die Hauptsache!“
    Adelheid war jedoch anderer Meinung. „Aber alles deutet darauf hin, dass diese Frau Vogel mit ihrer Vermutung richtig liegt. Könntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren, ihr nicht zu helfen, bloß weil du den Ärger scheust? Sie muss doch Klarheit haben.“
    „Du hast ja recht. Das soll sie. Aber kannst du mir garantieren, dass das nicht einen Rattenschwanz von Ärger nach sich zieht? Der Ponyhof würde in die Schlagzeilen geraten, das musst du auch bedenken“, rief Isabel. „Herrje! Wenn Robert doch nur nicht auf diese Anzeige gestoßen wäre!“ Jetzt musste Anna schmunzeln. War nicht Isabel diejenige, die immer sagte, man solle die Schuld nicht auf andere schieben?
    Als sich Schritte der Tür näherten, flitzte Anna die Treppe hinauf. Gerade als Rolf in den Flur kam, verschwand sie in ihrem Zimmer.
    Am nächsten Tag hatte Isabel immer noch schlechte Laune, und das kriegten ihre Reitschüler zu spüren. Sie war besonders streng und mäkelte an jedem kleinsten Fehler herum. „Basti, du sitzt auf dem Pony wie ein Affe auf dem Schleifstein! Wo ist denn verdammt noch mal dein Schwerpunkt? Und du, Britta, vernachlässigst deine Schenkelhilfen. Konzentrier dich!“
    Luisa und Anna beobachteten das Geschehen von der kleinen Tribüne aus. Von hier hatten sie durch ein Fenster auch einen guten Blick auf die Hofeinfahrt. So würde ihnen nicht entgehen, wenn Janina Vogel kam.
    „Hihi, guck mal!“ Luisa stieß Anna den Ellenbogen in die Rippen, denn gerade wurde Marie-Christin von Isabel ermahnt.
    „Du solltest darauf achten, dass du auf dem inneren Hinterfuß trabst. Pass beim Richtungswechsel besser auf!“
    „Das geschieht ihr nur recht“, zischte Anna schadenfroh, als Marie-Christin mit hochrotem Kopf an ihnen vorbeitrabte. Kritik war das Mädchen nicht gewöhnt.
    Luisa schaute schon zum fünften Mal ungeduldig auf die Uhr, als endlich ein roter Polo auf den Hof gefahren kam. Eine Frau stieg aus und blickte sich suchend um.
    Jetzt hielt Anna und Luisa nichts mehr in der Reithalle. Rolf war bereits aus dem Büro gekommen und unterhielt sich mit der Frau.
    Dass Erwachsene das immer so können, dachte Anna. Sie treffen wildfremde Menschen und wissen irgendwie trotzdem, worüber sie reden sollen.
    „Das sind Anna und Luisa“, stellte Rolf die Mädchen vor. Luisa entging es nicht, dass die Frau bei dem Namen Luisa stutzte. Aber sie sagte nichts.
    Luisa hatte sich die Frau der Stimme nach viel jünger vorgestellt. Aber der Eindruck, dass Janina Vogel sonderbar war, verstärkte sich jetzt, wo sie ihr gegenüberstand, noch. Sie trug einen altmodischen karierten Hosenanzug und wirkte verschlossen, und als sie der Frau die Hand gab, war es ein Gefühl, als halte sie einen nassen Fisch in der Hand.
    Luisa ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie gar nicht wollte, dass Rose Frau Vogels Pferd war. Irgendwie gehörte die Stute doch nun ihr!
    Als sich die kleine Gruppe auf den Weg in den Stall machte, kriegte sie plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengegend. Doch ihr Wunsch ging nicht in Erfüllung. Janina Vogel schlang der Haflingerstute die Arme um den Hals und weinte. Ein sichereres Zeichen, dass sie ihr verloren geglaubtes Pferd wiedergefunden hatte, gab es wohl kaum.

Anna verstand die Welt nicht mehr. „Der Bauer muss nicht ins Gefängnis oder so?“
    Rolf streichelte Anna über den Kopf. „So einfach ist das nicht.“
    Es war schon eine Woche vergangen, seit Janina Vogel den Mühlental-Hof besucht hatte, und gerade hatte Annas Vater noch einmal mit ihr telefoniert. Nun saß er mit Anna, Luisa und Robert in seinem Büro zusammen, das inzwischen ein Holzfeuer-Ofen mit blauen Kacheln zierte. Isabel und Adelheid waren
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