Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3
Autoren: Sarah Bosse
Vom Netzwerk:
Ohren an die Tür. Doch Adelheid sprach zu leise. Sie konnten nichts verstehen.
    Als sie nach einer Weile ein leises „Auf Wiederhören“ vernahmen, sprangen sie von der Tür weg, als sei nichts gewesen.
    „Puh!“, machte Adelheid. „Diese Frau Vogel kommt morgen her, um zu gucken, ob Rose ihr vermisstes Pferd ist. Es hat mich einige Überredungskunst gekostet, sie davon abzuhalten, noch heute Abend bei uns vorbeizuschauen. Ich muss erst mal mit Isabel und Rolf in Ruhe über alles sprechen. Ich hoffe, die beiden sind nicht sauer.“
    „Na dann, viel Glück dabei!“ Robert rümpfte die Nase. „Wenn ich das also richtig verstehe, dann scheint das Ganze ein abgekartetes Spiel zu sein.“
    Adelheid nickte. „Ja, meiner Theorie nach stecken die jungen Leute mit diesem Landwirt unter einer Decke. Sie haben ihm geholfen, das Gnadenpferd auf billige Art und Weise loszuwerden. Ich habe dieser Hippiefrau damals wirklich geglaubt, dass sie die Haflingerstute zusammen mit dem Kotten übernommen haben. Aus dem Mund der jungen Frau klang die ganze Geschichte ja auch ziemlich glaubwürdig. Stellt euch mal vor, wie lange der Bauer noch Unterhalt für Rose kassiert hätte, wäre die Besitzerin nicht plötzlich bei ihm aufgetaucht.“
    „Unglaublich! Und wie es aussieht, wollten die dieselbe Masche jetzt schon wieder abziehen“, rief Luisa.
    „Ja“, sagte Adelheid. „Das würde das Verhalten des Mannes heute erklären. Ihr habt die beiden Pferde gesehen. Also musste er dafür sorgen, dass die Tiere verschwinden, für den Fall, dass ihr jemandem von eurer Entdeckung erzählt.“ „Aber kann das denn so viel Geld bringen?“, fragte Robert. Adelheid warf lachend den Kopf in den Nacken. „Du kannst dir nicht vorstellen, was manche Leute schon für ein paar Kröten alles tun! Aber ich glaube, so was muss man schon im größeren Stil betreiben, damit es sich wirklich lohnt.“
    „Ich sag ja, der wollte was vertuschen!“, rief Luisa. „Das kam ihm doch gerade recht, dass wir noch mal da waren. So konnte er uns den leeren Stall zeigen, damit ich dann glaube, ich hätte mich getäuscht oder so.“
    Anna standen vor Wut die Tränen in den Augen. Wie konnte man nur so skrupellos sein! Plötzlich wurde sie von einer seltsamen Wehmut gepackt. „Adelheid, ich möchte so gern in den Stall. Meinst du, das geht?“
    Luisas Mutter nickte. „Aber nur kurz Hallo sagen, okay! Ach, am liebsten würde ich mich jetzt mit einem Glas Rotwein aufs Sofa flegeln. Der Tag war anstrengend.“
    Das fanden Anna und Luisa auch und beeilten sich, in den Stall zu kommen. Nirgendwo konnte man besser entspannen als dort!
    Rose stand mit halb geschlossenen Augen in einer Ecke ihrer Box und döste. Leise wie zwei Mäuse huschten die Mädchen zu ihr hinein.
    „Na, du gute Alte“, flüsterte Luisa. „Wie auch immer du nun heißt. Alles okay mit dir?“
    Die Stute begrüßte die Mädchen mit leisem Wiehern, dass die Nüstern sanft bebten.
    Anna fuhr ihr mit der Hand über die eingefallene Flanke. Das Haarkleid fühlte sich flauschig an wie Teddyfell. Durch den Stall schwebten die Abendgeräusche: leises Schnauben, dumpfes Hufschlagen und das Rascheln von Stroh.
    Anna biss die Zähne zusammen. Sie war froh, dass Adelheid sich eingeschaltet hatte, aber trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl. Das alles war ihr eine Nummer zu groß. Eigentlich wollte sie nur, dass Moritz und Rose auf dem Mühlental-Hof ein neues Zuhause hatten und sich dort wohlfühlten.
    Aber das Leben war eben nicht so. Da gab es diese Frau, die Angst um ihr Pferd hatte. Da gab es vielleicht einen Bauern, der für Geld einen Betrug beging. Und da gab es ein junges Paar, das ihm dabei irgendwie geholfen hatte.
    Anna dachte an Fee. „Wenn ich mir vorstelle, ich hätte sie abgegeben und würde mich darauf verlassen, dass sie gut versorgt wird. Und dann würde mir einer erzählen, dass sie tot ist …“ Anna spürte einen Kloß im Hals und steckte ihre Nase in Roses Fell. „Es war absolut richtig, der Sache nachzugehen.“
    Plötzlich kam Robert durch die Hintertür in den Stall geschlichen. „He, Anna, an deiner Stelle würde ich mal flugs in deinem Zimmer verschwinden. Da drüben ist mächtig Stunk in der Bude.“
    Anna erschrak. Sie hatten ihre Eltern gar nicht kommen hören!
    „Los jetzt, ich hab keine Lust, auch Ärger zu kriegen“, trieb Robert seine Schwester an. „Die Hintertür hab ich offen gelassen. Wenn du Glück hast, kommst du unbemerkt in dein Zimmer.“
    Anna hörte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher