Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3
Autoren: Sarah Bosse
Vom Netzwerk:
die Grillkohle anzufeuern. Der Tag der offenen Tür war gekommen und alle waren mit den Vorbereitungen beschäftigt. Anna stellte Senf, Ketschup, Wursthappen und Servietten auf einen Biergartentisch neben dem Grill. Gleich würden die ersten Gäste eintreffen. Auch der Bürgermeister hatte sein Kommen angekündigt.
    Robert trug eine Schürze, auf der eine E-Gitarre abgebildet war. „Streng mal deine grauen Zellen an“, antwortete er herablassend. Er ließ seine kleine Schwester zu gern zappeln.
    „Du brauchst es mir auch nicht zu sagen“, erwiderte Anna gespielt gleichgültig. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „So wichtig ist das auch wieder nicht.“
    „Schallisolierung für den Probenraum“, erklärte Robert schließlich und starrte plötzlich zum Hoftor. Von jetzt auf gleich wechselte seine Gesichtsfarbe von Blass auf Feuerrot.

    Anna folgte seinem Blick und hätte beinahe die Ketschup-Flasche fallen lassen, denn soeben kamen Nadine und Julia durch das Tor. Julia trug ihre Nase eindeutig höher als normal, aber Nadine sah sich um, als suche sie jemanden.
    „Ach, du dickes Ei“, flüsterte Anna. „Ausgerechnet die kommen als Erste.“ Robert starrte angestrengt in die sich langsam entwickelnde Glut.
    „Kennst du die beiden?“, fragte Anna neugierig.
    „Die Blonde“, antwortete Robert einsilbig.
    Anna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aha.“ Dann stellte sie die Flasche auf den Tisch und verschwand. Die erste Führung konnte getrost Isabel übernehmen. Anna hatte nicht die geringste Lust, Nadine und Julia über den Hof zu führen.
    „Bestimmt sind die nur gekommen, um hier alles auszuspionieren“, zischte sie Luisa zu, die die beiden Mädchen inzwischen auch entdeckt hatte.
    Anna spürte einen dicken Wutknoten im Bauch, als sie sah, wie Julia und Nadine zielstrebig auf den Auslauf zusteuerten, wo Fee und Zorro bereitwillig ihre Liebkosungen entgegennahmen. Mussten sie ausgerechnet ihr Pony streicheln?
    Jetzt winkte Nadine Robert zu, der lässig die Hand bis Hüft höhe hob. Und dann tauchte auch schon Isabel auf, um die Mädchen zu begrüßen.
    Nach und nach strömten weitere Gäste auf den Hof. Anna erkannte die Bauern der Nachbarhöfe und sogar einen Lehrer von ihrer Schule. „Schaut mal, da sind auch Jan und Benni!“ Anna winkte dem kleinen Jungen zu. Er führte stolz ein älteres Paar über den Hof und zeigte ihnen, wo sich die Tierarztpraxis befand.

    „Das sind bestimmt seine Eltern“, vermutete Luisa. „Sie sehen irgendwie aus, als fühlten sie sich fehl am Platz, findest du nicht?“
    Tatsächlich blickten sich die beiden schüchtern um und als Adelheid ihnen die Hand reichte, um sie zu begrüßen, wirkten sie verlegen.
    Isabel machte sich mit der ersten Gruppe auf den Weg, während der Bratenduft der Grillwürstchen allmählich über den Hof zog.
    Schließlich traf auch der Bürgermeister ein, Frau und Kinder im Schlepptau. Sie wurden von Adelheid begrüßt und folgten ihr in den alten Speicher, um sich die Praxisräume zeigen zu lassen.
    Es dauerte nicht lange und überall schlenderten Menschen über den Hof, die sich interessiert umsahen. Rolf kam und stupste Anna und Luisa den Zeigefinger zwischen die Rippen. „Jetzt seht mal zu, dass unsere Gäste nicht durstig bleiben.“
    „Ay, ay, Sir“, sagte Anna und begab sich mit Luisa hinter einen anderen Biertisch, wo sie Cola, Fanta und Wasser an die Gäste ausschenkten. Für die Erwachsenen balancierte Rolf sogar ein Tablett mit Sekt über den Hof.
    „Alle Achtung, da wächst aber einer über sich hinaus“, stellte Anna fest, die wusste, wie schwer sich ihr Vater mit so etwas tat.
    Plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Nadine stand hinter ihr und lächelte freundlich. Zwei Wörter fuhren Anna sogleich durch den Kopf: falsche Schlange!
    „Ein sehr schönes Pony hast du“, sagte Nadine. „Deine Mutter hat mir gesagt, dass Fee dir gehört. Fee hat auch Araber-Blut, nicht wahr? Das kann man sehen.“
    Anna war so perplex, dass sie im ersten Moment nicht wusste, was sie sagen sollte. Aber da mischte Luisa sich bereits ein. „Ja, und hat Isabel euch auch etwas über den Reitunterricht erzählt?“, fragte sie provozierend.
    Nadine errötete. „Ja, das klang ganz interessant.“
    Luisa verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist natürlich was für Leute, denen wirklich dran gelegen ist, Pferde zu verstehen.“
    Gerade hatte Nadine den Mund geöffnet, um darauf etwas zu erwidern, als plötzlich ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher