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Reisz, T: Pearls of Passion: Dein - Für sieben Tage

Reisz, T: Pearls of Passion: Dein - Für sieben Tage

Titel: Reisz, T: Pearls of Passion: Dein - Für sieben Tage
Autoren: Für sieben T
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nicht.
    “Eleanor?”
    Sie atmete tief ein. “Du weißt doch: sieben Tage Leihfrist.”
    “Was soll das heißen?”
    Sie sah ihn an. “Sieben Tage Leihfrist. Das war der Deal.”
    Er nickte, war aber ganz offensichtlich nicht einverstanden. “Das war der Deal. Aber man kann nachverhandeln.”
    “Nein, kann man nicht”, gab Eleanor wütend zurück. “Das ist kein Witz, Daniel. Ich bin eine Leihgabe. Ich gehöre nicht zu deiner privaten Sammlung.”
    Er sah sie eine Weile schweigend an. “Das könntest du aber”, gab er schließlich zu bedenken.
    Eleanor schüttelte fassungslos den Kopf. “Das glaube ich einfach nicht! Du bist sein Freund, und ich bin sein Ein und Alles, und trotzdem tust du ihm das an.” Abrupt drehte sie sich um und lief aus der Bibliothek. Draußen im Flur schnappte sie sich ihren Mantel, trat durch die Tür ins Freie und hastete die schneebedeckte Auffahrt hinunter. Sie war noch nicht weit gekommen, als sie Schritte hinter sich hörte.
    “Eleanor, komm zurück ins Haus!”
    “Geh du doch zurück ins Haus. Schließlich ist es dein beschissenes Gefängnis. Nicht meins.” Sie ging weiter. Es war eisig, aber sie war so verstört, dass sie die Kälte kaum spürte.
    “Du hast nur einen dünnen Mantel an, und es sind minus fünf Grad!”
    “Daran hättest du denken sollen, bevor du mich gebeten hast, bei dir zu bleiben.”
    “Du redest kompletten Unsinn.” Sie waren schon fast an der Ausfahrt des Grundstücks angekommen. “Ich bin schließlich nicht derjenige, der wegrennt.”
    Eleanor blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sie hatten die Grundstückgrenze erreicht. Noch zwei Schritte weiter, und sie wäre nicht mehr auf seinem Besitz. In seinem Besitz.
    “Natürlich nicht. Du rennst nicht weg. Du rennst nicht, und du läufst nicht, und du gehst nicht weg. Nirgendwohin. Du bleibst hier und versteckst dich, bis du zu Staub zerfällst. Und auch wenn ich sonst alles mitgemacht habe in dieser Woche mit dir – dafür bin ich nicht zu haben.”
    Daniel machte einen Schritt auf sie zu. Sie trat einen Schritt zurück.
    “Eleanor.” Seine Stimme war ruhig, betont freundlich. Er klang wie ein Reiter, der einem durchdrehenden Pferd gut zuredete. “Lass uns darüber reden. Wir müssen das nicht heute entscheiden. Komm einfach nur ins Haus, raus aus der Kälte. Sogar
mir
ist kalt hier draußen, und ich friere eigentlich nie. Du bist garantiert bis auf die Knochen durchgefroren. Komm rein.”
    Sie starrte ihn schweigend an. Und obwohl sie so wütend auf ihn war und obwohl sie schrecklich fror und Angst hatte, konnte sie sich den Gedanken nicht verkneifen, dass er einfach umwerfend aussah. Die Jahre der Trauer hatten ihre Spuren hinterlassen, er war blass und ernst, sein Körper schlank und hart wie … Ja, wie Granit. Man konnte bauen auf Granit. Und man konnte davon erschlagen werden.
    Sie trat hinaus auf die Straße. “Wenn du mich zurückhaben willst, musst du mich schon holen.” In ihrem Ton war keine Spur von Spott. Sie wollte ihm helfen.
    “Tu mir das nicht an”, bat Daniel, und seine Stimme war so sanft, dass sie sich fast schämte. Aber sie blieb standhaft.
    “Du tust mir etwas an”, erwiderte sie. “Ich liebe ihn mit ganzer Seele, und du willst, dass ich ihn verlasse, damit meine Liebe aufgebe. Das kann und das will ich nicht. Ich liebe ihn so sehr, wie du sie geliebt hast. Vielleicht sogar mehr, denn wenn er sterben würde, dann würde ich so weiterleben, wie er das gewollt hätte. Und nicht wie ein Einsiedler in seiner Höhle.”
    “Dann sag doch Nein. Ich bitte dich, zu bleiben, und du sagst Nein. Das ist ganz einfach, dazu braucht es weder Frostbeulen noch Melodramatik.”
    “Ich kann nicht zulassen, dass du mich fragst”, murmelte Eleanor.
    Er machte einen halben Schritt auf sie zu.
    “Warum nicht?”
    “Weil …” Sie schaute auf ihre schneebedeckten Schuhe. Wie Zuckerguss sah das aus. “Weil ich nicht sicher bin, dass ich Nein sagen kann.”
    “Warum nicht?”, fragte er noch einmal und kam einen weiteren winzigen Schritt näher.
    “Weil
er
nun mal ist, was er ist.” Ihr stiegen Tränen in die Augen. “Jede Sekunde mit ihm muss ich stehlen. Wenn ich in seinem Bett liege, dann weiß ich, dass ich nirgendwo auf der Welt lieber wäre. Und dass es gleichzeitig der verbotenste Ort der Welt für mich ist. Wir verbringen Samstagnacht miteinander. Manchmal sogar Donnerstagnacht. Aber niemals den Morgen. Ach, was würde ich nicht für einen Mittwoch mit ihm geben oder
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