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Reingeschneit!

Reingeschneit!

Titel: Reingeschneit!
Autoren: Jacquie D’Alessandro
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“Nur wir beide.”

7. KAPITEL
    “O h nein. Ist das meine
Mutter
?”, flüsterte Jessica völlig entsetzt.
    Eric, der gerade ihre Parkas an die Garderobe in der Lobby hängte, zuckte zusammen. Das verhieß nichts Gutes für das entspannte Frühstück, auf das sie sich beide gefreut hatten. Er drehte sich um und sah ebenfalls hinüber in die Lounge. Sofort wurde ihm mulmig im Magen.
    Carol saß an einem Tisch mit dem Profil zu ihnen, hatte einen Becher Kaffee in der Hand und telefonierte mit dem Handy. Verdammt. Er war davon ausgegangen, so früh am Morgen vor ihren Familien sicher zu sein. Kelley tauchte nur in Notfällen vor zehn Uhr auf, und er hatte angenommen, dass Carol und Marc ebenfalls länger schliefen.
    Da in Restaurants bis spätabends gearbeitet wurde, waren die meisten von Erics Kollegen – wie er selbst normalerweise – keine Frühaufsteher. Aber da Jess und er gestern Abend früh eingeschlafen waren, waren sie bei Tagesanbruch aufgewacht. Nachdem sie sich langsam und zärtlich geliebt hatten, waren sie beide sehr hungrig gewesen. Und weil es nur in der Pension einen Zimmerservice gab, war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als sich auf den verschneiten Weg zur Lodge zu machen.
    Doch Eric hatte sich verkalkuliert. Denn dort saß Carol und unterhielt sich angeregt. Mit wem, zum Teufel, telefonierte sie um halb sieben Uhr morgens? Er seufzte. “Ja, das ist deine Mom.” Er spürte, dass Jessica ihn vorwurfsvoll musterte.
    “Du scheinst nicht überrascht zu sein.”
    Eric nahm ihre Hand und führte sie zum großen Weihnachtsbaum in der Ecke, wo Carol sie nicht sehen konnte. “Das bin ich auch nicht. Deine Mom, Marc und Kelley sitzen wegen des Schneesturms hier fest.”
    “Alle drei sind hier?”, fragte sie fassungslos.
    “Ja, leider. Kelley wohnt in einer Hütte fast direkt neben uns. Carol und Marc haben sich Zimmer hier in der Lodge gemietet.”
    “Woher weißt du das?”
    “Kelley hat mich gestern Abend angerufen und es mir gesagt, als du schon unter der Dusche warst.”
    Verwirrt verschränkte Jessica die Arme vor der Brust. “Und warum hast du mir das nicht erzählt?”
    “Weil ich nicht wollte, dass du so ein Gesicht machst wie jetzt.” Er legte ihr die Hände auf die Schultern. “Wenn du es gewusst hättest, hättest du dir Gedanken gemacht, dass sie anrufen oder an die Tür klopfen könnten.”
    “Und das hast du nicht befürchtet?”
    “Nun, ich habe den Klingelton des Telefons abgestellt. Zudem hatte ich ihnen ja schon unmissverständlich mitgeteilt, dass wir nicht gestört werden wollen.” Eric hob ihre Hand und küsste die Handfläche. “Als du mich dann festgebunden hattest, habe ich nur noch an dich gedacht. Ich hatte gehofft, dass wir ihnen so früh am Morgen nicht begegnen würden. Pech gehabt.”
    “Mom steht jeden Morgen mit den Hühnern auf, ohne den Wecker stellen zu müssen. Egal, wann sie ins Bett geht.”
    “Ich wünschte, das hätte ich vorher gewusst. Mit wem, zur Hölle, telefoniert sie denn am frühen Morgen so angeregt?”
    “Mit ihrer Schwester, meiner Tante Liz, die in Florida lebt und ebenfalls Frühaufsteherin ist. Sie telefonieren jeden Tag um diese Zeit miteinander. Meine Brüder und ich sagen Mom immer wieder, dass sie vielleicht nicht so einsam wäre, wenn sie die Zeit, in der sie morgens mit Liz telefoniert, dazu nutzen würde, sich nach einem Mann umzusehen”, erzählte Jessica. “Und vielleicht wäre sie dann mit etwas Besserem beschäftigt, als zu versuchen, in unserem Leben das Regiment zu führen – obwohl ihr das natürlich keiner von uns ins Gesicht sagt.”
    “Wahrscheinlich eine gute Idee.” Eric betrachtete Carol nachdenklich. Sie war keine unattraktive Frau und seit sieben Jahren Witwe. Vielleicht war sie einsam. “Wenn du denkst, dass sie sich dann nicht mehr in unser Leben einmischen würde, beteilige ich mich an der Suche nach einem Mann für sie.”
    “Gut. Aber das hilft uns im Moment nicht weiter. Mir knurrt der Magen.”
    “Mir auch.” Der Duft nach gebratenem Schinken wehte zu ihnen herüber. Leider saß Carol mit dem Rücken direkt vor den Doppeltüren, die ins Restaurant führten.
    “Vor acht Uhr frühstückt Mom nie”, berichtete Jessica. “Wenn wir uns an der Wand entlangschleichen, können wir es vielleicht bis zum Restaurant schaffen, ohne von ihr gesehen zu werden.”
    “Guter Plan. Und im Restaurant gibt es bestimmt noch einen anderen Ausgang.” Eric sah sie von oben bis unten an und meinte dann in
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