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Reingeschneit!

Reingeschneit!

Titel: Reingeschneit!
Autoren: Jacquie D’Alessandro
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konspirativem Ton: “Hast du irgendwo schon einmal trainiert, dich wie beim Militär ungesehen an jemandem vorbeizuschleichen?”
    Sie überlegte einen Moment. “In der zweiten Klasse war ich bei den Pfadfinderinnen. Und du?”
    “Ich war nie bei den Pfadfinderinnen.”
    “Was für eine Erleichterung.”
    “Aber in einem Sommer war ich in einem Segelcamp.”
    Jessica verdrehte die Augen. “Na, toll. Da sind wir ja bestens vorbereitet.” Sie grinste übermütig, als sie sich verstohlen an seine Lenden schmiegte. “Und bestens ausgerüstet.”
    Halb lachte und halb stöhnte Eric. “Wenn ich es mir recht überlege, sollten wir das Frühstück vielleicht einfach vergessen und in unsere Hütte zurück…”
    “Oh nein”, unterbrach sie ihn. “Du hast mir Pfannkuchen mit Sirup, Schinken, Eier und Würstchen versprochen. Und Kaffee und …”
    Er küsste Jessica schnell auf den Mund. “Dann führe mich nicht in Versuchung.” Er warf einen Blick auf Carol, die immer noch telefonierte. “Jetzt oder nie.” Eilig nahm er ihre Hand und führte Jessica an der Wand entlang zum Restaurant. Schließlich standen sie direkt hinter Carol und mussten nur noch die letzten paar Meter zurücklegen, um in Sicherheit zu sein.
    “Ich habe den Ballsaal im Ritz für den ersten Samstag im Juni gebucht”, hörte er Carol sagen und erstarrte. Jess blieb wie angewurzelt neben ihm stehen.
    “Oh, wahrscheinlich werden sie zunächst ein ziemliches Theater machen”, meinte Carol. “Aber der große Saal im Country Club war im Februar bereits vergeben, und der kleine Saal reicht einfach nicht aus. Da wir das Hochzeitsdatum also ohnehin ändern müssen, habe ich den Juni ausgesucht, der perfekt für Hochzeiten ist.”
    Ebenso ungläubig wie wütend warf Eric Jess einen Blick zu. Sie starrte regungslos auf den Hinterkopf ihrer Mutter.
    “Außerdem habe ich dann mehr Zeit, um alles perfekt vorzubereiten und Jess dazu zu bringen, sich für die Details der Planung zu interessieren”, fuhr Carol nach einem Moment fort. “All das sollte ihr Spaß machen, aber sie lässt nur den Kopf hängen.” Nach einigen Sekunden Stille nickte sie. “Ja, vielleicht ist sie sich nicht sicher. Schließlich haben sie sich sehr schnell verlobt. Durch die zusätzlich gewonnene Zeit kann sie ihre unglückliche Entscheidung noch einmal überdenken und vielleicht rückgängig machen. Sie kann nun wirklich jeden Mann haben, den sie will.”
    Jetzt sah Eric rot. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so zornig gewesen zu sein. Plötzlich sah er eine Zukunft vor sich, in der sein Leben manipuliert, hinter seinem Rücken intrigiert und seine Wünsche ignoriert wurden. Und das würde er auf keinen Fall zulassen. Er wusste in dieser Sekunde, was er zu tun hatte.
    Jess schnappte nach Luft. “Mom?” Sie klang verwirrt und empört.
    Carol drehte sich um und wurde puterrot, als sie ihre Tochter und Eric entdeckte. “Ich rufe dich zurück”, sagte sie schnell und klappte das Handy zu. Dann stand sie auf und sah mit einem zögernden Lächeln zwischen beiden hin und her. Offensichtlich fragte sie sich, ob und wie viel sie mitgehört hatten. “Ich hatte nicht erwartet, euch so früh zu sehen. Normalerweise schläfst du doch länger, Jess.”
    “Wir müssen reden, Mom.” Jessica wandte sich an Eric. “Entschuldige, dass ich unser Frühstück streichen muss, aber würdest du mich eine Weile mit meiner Mutter allein lassen?”
    Er musste schlucken. “Sicher.” Mit einem kurzen Nicken drehte er sich auf dem Absatz um und ging weg, bevor er etwas sagte, das er bereuen würde. Sicherlich würde er Jess alle Zeit der Welt geben. Denn er war fertig, am Ende und konnte all das nicht mehr ertragen. Carols Bemerkungen hatten unwiderruflich etwas in ihm zerstört. Er schnappte sich seinen Parka und stürmte nach draußen. Die Kälte und den Schneefall nahm er kaum wahr.
    Es war Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Jess war tatsächlich nicht glücklich. Schon seit Monaten nicht mehr. Und er auch nicht. Nicht wirklich. Das konnte er jetzt nicht länger verleugnen. Eric ballte die Fäuste, als er an Carols Worte dachte. Natürlich konnte Jess jeden Mann haben, den sie wollte. Das hatte er vom ersten Moment an gewusst. Genauso wie er gewusst hatte, dass er dieser Mann sein wollte. Und auch wenn Carol meinte, dass der Juni der perfekte Monat für eine Hochzeit war, würde es keine Hochzeit im Juni geben. Auch nicht im Februar. Er war am Ende.
    Sobald er in der Hütte
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