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Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition)

Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition)

Titel: Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition)
Autoren: Kooky Rooster
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Wolfgang und lachte laut.
    „Also
ich
kann“, platzte es aus Patrick raus und er realisierte scheinbar erst dann, dass er laut gedacht hatte.
    „Na schau an“, grinste Onkel Wolfgang und musterte mich anzüglich von Kopf bis Fuß. Ich musste aussehen wie ein Stoppschild. Knallrot im Gesicht und ein breites Grinsen, das meine weißen Zähne zeigte. Patrick schmunzelte und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    Meine Mutter stellte uns beiden noch eine Tasse Kaffee hin und eine Flasche Wasser. Zwei große Wassergläser und sicherheitshalber noch eine weitere Flasche Wasser.
    „Wisst ihr, was nerviger ist als
'Single-Bullshit-Fragen'
und
'Pärchen-Bullshit-Fragen'
?“, warf Julia in den Raum, (als die erste Flasche Wasser geleert war) ging automatisch davon aus, dass sie von allen Anwesenden verstanden wurde und fuhr fort: „
'Verliebten-Bullshit-Fragen'
, da können sogar zehn Minuten an einer Tankstelle verdammt lang werden.“
    Patrick kicherte und legte einen Arm um mich. So wie es Pärchen machten. So wie es ein
Freund
machte. Ich hatte ein Kribbeln im Bauch und glühte stolz.
    „Frage Eins“, begann Julia aufzuzählen, „Warum hast du mir nicht gesagt, dass dein Bruder so heiß ist? Frage Zwei: Weißt du, ob es im Moment jemanden in seinem Leben gibt? Frage Drei: Denkst du, ich bin sein Typ? Frage Vier: Kannst du herausfinden, ob er an mir interessiert ist? Frage Fünf: Kannst du mir helfen, ihn näher kennenzulernen?“
    Ich schaute meinen …
Freund
, überrascht an. Er blinzelte verlegen in die Runde und fing dann meinen Blick auf.
    „Mal abgesehen von den tausend anderen Fragen, auf die ich auch nur antworten werde:
'Frag ihn selbst'“,
erklärte meine Schwester.
    Mein Herz hüpfte.
    „Eins“, sagte ich, „Neid. Zwei: Ich glaube schon. Drei: Definitiv! Vier: Auf jeden Fall! Fünf:
Noch
näher?“
     
    Natürlich blieb Patrick auch dann noch bei mir auf der Rückbank, nachdem Onkel Wolf sich vor seinem Haus aus dem Auto gewalzt hatte. Obwohl dann wieder genug Platz war, saßen wir aneinandergepresst da und hielten uns am anderen fest. Gelegentlich musste Julia uns ermahnen, dass bei Fummeleien auf der Rückbank gewisse Grenzen zu akzeptieren seien, andernfalls würde sie uns auf dem Pannenstreifen aussetzen.
    Auf der Suche nach Nähe entdeckte Patrick die Ausgabe seines Gedichtbands in meiner hinteren Hosentasche und später das Rubbellos.
    „Das ist eigentlich für dich“, säuselte ich, mehr oder weniger nonstop an seinen Lippen hängend. Mein Kinn war von den Bartstoppeln bereits wundgescheuert.
    „Oh nein, das kann ich nicht annehmen“, wies er mein, zugegebenermaßen etwas banales, Geschenk zurück, „Das kann nur eine Niete sein, bei dem Glück, dass ich habe.“
    Es war der Tatsache zu zollen, dass in meinem Gehirn seit Stunden nur das Notblutaggregat lief, dass ich eine ganze Weile brauchte bis ich begriff, worauf Patrick anspielte. Ich erinnerte mich an den gierigen Blick meiner Schwester als sie das Los gesehen hatte. Offenbar hatte sie schon früher am Tag gewusst, dass es für sie bestimmt war.
    Hätte ich allerdings geahnt, dass sie das Los während der Fahrt und wildem Spurwechsel aufrubbeln würde, hätte ich es ihr erst daheim gegeben. Ich würde blaue Flecken davontragen, so verängstigt krallte sich Patrick in mein Fleisch, als sie den Wagen gerade noch in einer äußerst brenzligen Situation abbremste. Mir ging allerdings auch die Pumpe und ich schwor mir, in Zukunft mit dem eigenen Auto zu Feiern meiner Familie zu fahren.
    „Tausend Euro!“, jubelte meine Schwester und machte einen weiteren gefährlichen Schlenker, „Glück gehabt, Patrick. Da du als mein Freund kläglich versagt hast, wollte ich dich die Summe als Nacktputzer in meiner Werkstatt abstottern lassen.“ Sie lachte über ihren eigenen Scherz. „Aber mit dem Gewinn ist der Tisch abbezahlt!“
    Dann schaute sie in den Rückspiegel und rief:
    „Was hab ich über frei schwingende Schwengel in meinem Auto gesagt?!“
    Wen interessiert's?

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    Ian Yery der Hardcore Absolute Beginner
    Klappentext:
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