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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache
Autoren: Janet Evanovich
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Von Terry Gilman keine Spur.
    Morelli packte mich am Arm und zerrte mich zur Seite.
    »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich habe deinen Truck gesehen.«
    »Und?«
    »Ich dachte, ich schau mal vorbei und sage Guten Tag.«
    »Ich arbeite!«
    Langsam nervte er. Es fehlte nicht viel, und er hätte mich angeschrien. »Woher soll ich das wissen? Schließlich hat Lula dich erst vor ein paar Wochen mit Terry Gilman aus diesem Hotel kommen sehen.«
    Morelli sah mich böse an. »Seid ihr ums Haus geschlichen, um mir und Terry Gilman nachzuspionieren?«
    »Eigentlich wollte Lula euch nachspionieren und durchs Fenster gucken. Ich wollte mir den Anblick lieber ersparen.«
    Der Mann im Anzug wurde in Handschellen abgeführt.
    »Ist das nicht Tommy Galucci?«, fragte ich Morelli.
    Tommy Galucci war eine Berühmtheit in Burg. Es war allgemein bekannt, dass er ein Mafiaboss war, aber nie hatte ihm die Polizei etwas anhängen können. Vielleicht weil sich die Polizei früher nie sonderlich dafür interessiert hatte. Mafiaboss in Trenton, das brachte einen nicht auf die Liste der meistgesuchten Personen in Amerika. Trenton war auf dem Highway des organisierten Verbrechens sowieso nur ein Schlagloch. Und Galucci war ein angesehener Bürger. Er spendete der Kirche, hielt seinen Vorgarten gepflegt, und um seine Frau zu betrügen, fuhr er in die nächste Stadt. In letzter Zeit wurde jedoch gemunkelt, dass er eine Midlife-Crisis durchmachte, dass er mehr aus seinem Namen machen wollte und seine Komplizen aufmischte.
    »Ja, das war Tommy Galucci. Einige von seinen Geschäftspartnern sind nicht zufrieden mit ihm und wollen ihn aus dem Weg räumen, aber nicht auf die übliche Tour, Abladen auf der Mülldeponie. Sie sind zu dem Entschluss gekommen, dass es für alle Beteiligten besser wäre, wenn Tommy mal ein paar Jahre Zeit zum Nachdenken hätte.«
    »In einer Zelle, umgeben von Stacheldraht.«
    »Ja, so was in der Art. Die Geschäftspartner sind auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich die Operation leiten soll. Wahrscheinlich kam der Vorschlag von Onkel Spud. Und Gilman hat in der Sache vermittelt. Wenn man Gilman und mich zusammen sieht, denkt man im ersten Moment nicht
Achtung, Falle!
«
    »Habe ich im ersten Moment auch nicht. Warum dieses Motel?«
    »Es gehört Galuccis Schwager. Galucci hat hier viele Geschäfte abgewickelt. Hier hat er sich sicher gefühlt.«
    »Dann habe ich euch die Sache wohl versaut.«
    »Was ist das bloß an dir? Du fällst in eine Jauchegrube und steigst heraus und duftest nach Rosen. Galucci war nicht kooperativ. Ich habe mir die Zähne an ihm ausgebissen. Als er das Handy klingeln hörte, ist er ausgeflippt, hat gedacht, wir wollten ihn reinlegen. Er schoss auf den Polizisten, der mit mir im Raum war, und dann hat er versucht, durchs Fenster zu fliehen. Der Kollege hat nur einen harmlosen Streifschuss abgekriegt, aber jetzt können wir Galucci wegen versuchten Mordes drankriegen.«
    Ich sah über Morellis Schulter hinweg zwei Uniformierte, die Lula in die Zange nahmen.
    »Du musst Lula raushauen«, sagte ich. »Es wäre nicht so günstig, wenn die einen Blick in ihre Handtasche werfen würden.«
    Morelli verhandelte mit den beiden Kollegen von der Bundespolizei, die an der Aktion beteiligt gewesen waren, und man legte Lula und mir dringend ans Herz, das Feld zu räumen und nicht zurückzukommen. Liebend gerne gingen Lula und ich auf den Vorschlag ein.
    Cal und Junior hatten unsere Spur zurückverfolgt und mich gefunden und standen jetzt zwei Autos weiter neben uns auf dem Gästeparkplatz des Motels. Die beiden waren ganz rot im Gesicht, und ihr Deodorant hatte eindeutig versagt. Ranger hätte sich bestimmt nicht gefreut, wenn sie mich aus den Augen verloren hätten.
    »Siehst du«, sagte Lula, als wir alle wieder auf der Route 1 Richtung Süden gondelten. »Ich habe dir gleich gesagt, dass Morelli sich wegen einer polizeilichen Angelegenheit in dem Motel aufhält. Du solltest Morelli mehr Vertrauen entgegenbringen.«
    »Hättest du ihm vertraut, wenn du in meiner Haut gesteckt hättest?«
    »Wo denkst du hin!«, sagte Lula.
    In Wahrheit hatte ich Vertrauen zu Morelli. Aber Vertrauen hat auch seine Grenzen. Selbst die Frau mit dem größten Vertrauen, die am helllichten Tag den Truck ihres Freundes vor einem Motel stehen sieht, zwei Mal!, hätte wohl ihre Zweifel. Vertrauen haben und mit Blödheit geschlagen sein, das sind zwei verschiedene Dinge.
    Es herrschte dichter, zäh fließender Verkehr in beide
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