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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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und ohne ihre Anwesenheit geheiratet zu haben.
    »Ich will ehrlich zu dir sein, Vater. Wenn es nicht gekommen wäre, wie es gekommen ist, wäre es nie so weit gekommen. «
    Preston hob argwöhnisch die Augenbrauen. »Trotz der Gerüchte? Willst du allen Ernstes sagen, du hättest sie ansonsten den Wölfen zum Fraß vorgeworfen? «
    »Natürlich nicht. Ich hätte dafür gesorgt, dass die Gerüchte in sich zusammenfallen. Es handelte sich schlussendlich ja auch nur um einen vermaledeiten Kuss, bei dem uns jemand beobachtet hat. «
    »Es war mehr als nur das. Ihr wurdet dabei beobachtet, wie ihr gemeinsam von Summers Glade abgefahren seid und eine Woche verschwunden bliebt. «
    »Wir haben meine Familie besucht«, korrigierte Raphael seinen Vater. »Schon vergessen? Du warst derjenige, der mich davon in Kenntnis gesetzt hat, dass ihr Vater damit hausieren gegangen ist. «
    »Nein, aber ihr Vater hat überall herumerzählt, sie befände sich hier auf Norford Hall. Was ich dir bislang verschwiegen habe, ist die Tatsache, dass ich in der besagten Woche eine Reihe von Gästen hatte, die nach dir gefragt haben und denen gesagt wurde, du wärst nicht hier. Man muss kein Genie sein, um eins und eins zusammenzuzählen, Rafe. Aber die Diskussion hatten wir ja bereits. Es gäbe da allerdings noch etwas, das mich interessiert. Wenn es keine Gerüchte gegeben hätte, hättest du dann tatenlos zugesehen, wie sie einen anderen heiratet? Vergiss nicht, dass ich ihre Bekanntschaft gemacht habe. «
    »Dann vergiss du bitte für einen Augenblick, dass sie die hübscheste Frau ist, die dir je untergekommen ist. Was, wenn sie im Innern nichts als schwarzes Eis mit sich herumtrüge, wenn sie die wandelnde Gehässigkeit wäre und... «
    »Sprechen wir hier von demselben Frauenzimmer? «
    Raphael seufzte. »In Ordnung, um ehrlich zu sein, ich hatte einige Bedenken, sie wieder auf London loszulassen. Während unserer gemeinsamen Zeit, mag sie auch noch so kurz gewesen sein, ist sie mir ans Herz gewachsen. Vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Aber ich dachte tatsächlich, sie hätte sich verändert, dass die Xanthippe ein für alle Mal verschwunden wäre. Vielleicht hätte ich sie sogar gefragt, ob sie mich heiratet - wenn ich weiterhin davon überzeugt gewesen wäre, dass es die alte Ophelia nicht mehr gäbe. «
    »Ich fand nicht, dass sie etwas von einem zänkischen Weibsbild an sich hat. «
    »Weil sie eine Meisterin darin ist, ihr Temperament und ihre Doppelzüngigkeit zu verheimlichen. Zudem hat sie mich glauben gemacht, dass das Biest in ihr ausgerottet wäre. Ich habe allen Ernstes geglaubt, ich hätte ihr dabei geholfen, ein besserer Mensch zu werden. Aber dann stellte sich heraus, dass sie mir das alles nur vorgegaukelt hat, um schneller nach London zurückzukommen. «
    »Bist du dir da auch ganz sicher? «
    »Was genau meinst du? «
    »Vielleicht ist es gar keine Lüge, dass sie sich verändert hat. Vielleicht ist es gelogen, dass sie sich nicht verändert hat. «

Kapitel einundfünfzig

    C harmant? Direkt? Willens, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen? Das klang verdächtig nach der neuen Ophelia. War er womöglich der Einzige, der nach ihrer Rückkehr nach London die Xanthippe zu sehen bekommen hatte?
    Raphael beschloss, nicht weiter daran zu denken. Er würde sie einfach zur Rede stellen. Wie dem auch sei, fest stand, dass sie ihn hinters Licht geführt hatte. Und genau das hatte er gründlich satt. Um sie allerdings damit zu konfrontieren, musste er nach London zurückkehren.
    Sie hatte Norford Hall lange, bevor er aufgewacht war, verlassen. Wie es schien, hatte sie sich regelrecht davongeschlichen. Das schloss er aus der Tatsache, dass sie nicht einmal ihre gesamte Kleidung mitgenommen hatte; vermutlich, weil sie ihn sonst geweckt hätte. Es lag klar auf der Hand, dass sie über das, was sich in der vergangenen Nacht zwischen ihnen ereignet hatte, nicht sprechen wollte. Oder hatte sie etwa...
    Gerade als Raphael das Haus verlassen wollte, überreichte ein Diener ihm Ophelias Nachricht. Es überraschte ihn, von ihr zu hören, doch ihre Zeilen brachten ihm wieder etwas Hoffnung.
    Das war keine Rückkehr, sondern lediglich ein Waffenstillstand. Wenn du wirklich zu mir zurückkehren möchtest, musst du mir erst auf eine plausible Art erläutern, warum du mit meinem Leben gespielt hast.
    Hatte sie ihm denn gar nicht zugehört? Oder war sie zu wütend gewesen, um zu verstehen, was er ihr gesagt hatte? Er schwor sich, dass er
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