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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht mehr ganz so aussehen wie vorher, so viel stand fest, aber sie war nicht in dem Maße entstellt, wie sie befürchtet hatte. Dennoch musste sie gegen die aufwallenden Tränen ankämpfen. Jeder würde den kleinen Makel sehen, aber es war ein geringer Preis dafür, dass sie den Unfall überlebt hatte.
    »Es war die Rede von Narben«, sagte sie. »Wo sind sie?«
    »Du hast sie dir noch nicht angesehen? Auch ohne Spiegel, meine ich?«
    »Nein. Es gehört nicht zu meinen Gepflogenheiten, meinen nackten Körper zu betrachten.«
    »Schade eigentlich. Du hast nämlich einen wunderhübschen Körper.«
    Ophelia drehte sich zu ihm um. »Das ist nicht lustig.«
    Rafe nahm sie bei der Hand. »Phelia, ich war dabei, als der Arzt die Wunden genäht hat. Auf der Schulter hast du eine kleine Narbe, eine andere an der Taille und eine an der Hüfte, die allesamt im Laufe der Zeit verblassen werden. Wir können Gott dafür danken, dass du ohne gebrochene Knochen davongekommen bist. Und die meisten Prellungen sind zum Glück auch schon zurückgegangen. Die einzige Wunde, die uns zu schaffen gemacht hat, war jene an deinem Kopf, aber auch die verheilt ohne große Probleme, wie mir gesagt wurde.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Ophelia begriff. Die Hälfte ihrer Tränen war umsonst gewesen?
    Sie schob ihn von sich und lief zurück in ihr Zimmer. Raphael folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Warum empfahl er sich nicht? Vielleicht sollte sie ihn mit der Annullierung konfrontieren. Das würde ihn bestimmt veranlassen, endlich zu gehen - und zwar überglücklich.
    Sie legte sich die Worte im Kopf zurecht, brachte sie bei seinem Anblick aber nicht über die Lippen. Wie liebevoll er sie ansah! Beim Allmächtigen!
    »Es war nicht die Wette, die mich motiviert hat, sondern die Herausforderung«, hob er an.
    »Nicht!«
    »Du wirst mir zuhören, und wenn ich dich dafür fesseln muss. Duncan war sich sicher, dass du dich niemals ändern würdest. Ich war anderer Meinung. Jeder kann sich ändern, selbst du, dachte ich. Da du allem Anschein nach kein sehr glücklicher Mensch warst - glückliche Frauen beschwören nämlich nicht auf Schritt und Tritt Ärger herauf -, wollte ich dir helfen. So glaube mir doch, der Wetteinsatz war mir einerlei.«
    »Deine Motive kamen einer Lüge gleich.«
    »Nein, ich habe lediglich vergessen zu erwähnen, wie es dazu gekommen ist, dass ich mich deiner angenommen habe.«
    »Mir schwant, es gehört zu deinem Wesen bestimmte Tatsachen aus reiner Vergesslichkeit unerwähnt zu lassen und dann zu denken, das hätte nichts mit Lügen zu tun.«
    »Dasselbe könnte ich von dir behaupten. Oder bleibst du dabei, dass du die Gerüchte über uns in die Welt gesetzt hast, wo ich genau weiß, dass dem nicht so ist?«
    »Aber ich hätte es getan!«
    Rafe lachte. »Nein, hättest du nicht, Phelia. Gib es auf. Du weißt, dass du nicht mehr die Frau von früher bist. Im Grunde solltest du dankbar sein, dass es zu dieser Wette gekommen ist. Sie hat uns zusammengeführt.«
    Ophelia wurde auf einmal sehr still. Meinte er es ernst? Das konnte nicht sein, oder? Und dennoch, dieser warme Ausdruck in seinen Augen zeugte davon, dass er aufrichtig zu ihr war.
    Ihre atemlose Stille gab ihm die Möglichkeit, sie näher an sich zu ziehen. »Es gäbe da noch etwas, das ich bislang noch nicht erwähnt habe. Jetzt wird es höchste Zeit, das nachzuholen.«
    Ophelia hatte ein wenig Angst nachzufragen. »Was?«
    »Ich liebe dich«, sagte er mit ergreifender Zärtlichkeit. »Ich liebe alles an dir. Selbst dein Temperament. Du musst also nicht den Eindruck haben, du solltest etwas vor mir verstecken. Ich liebe dein Aussehen. Wie du dich anfühlst. Und deinen Mut zu sein, wie du bist.«
    Träumte sie noch, oder hatte er das wirklich gerade alles gesagt? Nach dieser Offenbarung hatte sie sich so sehr gesehnt.
    »Aber du wolltest mich nicht heiraten. Ich habe dich provoziert, nur deshalb sind wir jetzt ein Ehepaar.«
    Rafe schüttelte sachte den Kopf. »Glaubst du ernsthaft, du könntest mich zu so etwas bringen, wenn ich es nicht selbst wollte?«
    »Dann frage ich mich nur, warum du mich direkt nach der Trauung wieder bei meinen Eltern abgesetzt hast.«
    »Weil ich erbost war. Du weißt ziemlich genau, welche Fäden du bei mir ziehen musst.« Ein aufrichtiges Lächeln begleitete seine Worte. Ophelia errötete leicht.
    »Und aus dem Grund hast du Geld zum Fenster hinausgeworfen und mir ein Stadthaus gekauft? Nur, weil du wütend
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