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Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen
Autoren: K. H. Scheer
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einer einwandfreien Para-Taubheit. Auch Hedschenin und atlantische Geheimnisträger waren grundsätzlich mit einem Antiblock ausgestattet. Wieso wissen Sie das eigentlich nicht?«
    »Er wußte es – und ich wußte es«, warf die Psychologin ein. »Glauben Sie mir, Thor, wir haben alles versucht, um das den verschiedenen Experten begreiflich zu machen. Der Verdacht ist eine unterbewußte Offenbarung der eigenen Unvollkommenheit. Selbstverständlich ist es vielen Menschen peinlich, zu wissen, ihre geheimsten Überlegungen und Wunschträume könnten von einem Telepathen ermittelt werden. Wer hat das schon gern!«
    »Gegen uns lief schon einmal ein Ausschaltungsprogramm«, erklärte Hannibal unpersönlich. »Wenn das wieder anfängt, Chef, müssen Sie auf uns verzichten. Sehen Sie zu, wie Sie mit Ihrem verfahrenen Laden allein fertig werden. Ohne unsere Ermittlungen wären die Narren, die uns am liebsten zehn Meter unter einem Stahlbetonklotz begraben sehen würden, längst nicht mehr in Amt und Würden. Allein der asiatische Supermutant hätte die gesamte Menschheit unterjocht. Ohne uns gäbe es jetzt schon einen Kaiser von Terra, vielleicht auch eine Khan-Majestät von eigenen Gnaden. Wieso rufen Sie das Ihren Mitarbeitern nicht ins Gedächtnis zurück? Hat man die Hypnos aus den Tiefen des Weltenraums auch schon vergessen? Ohne unseren Einsatz wäre die Erde längst eine Kolonie fremder Mächte. Wir alle hätten auf dem Boden zu kriechen, wenn nur einer von den Burschen in die Nähe käme.«
    »Ich verstehe Ihre Erregung«, sagte Reling schweratmend. »Verzeihen Sie. Ich wollte wenigstens nach der Ursache des Ver sagers gefragt haben. Sie haben übrigens eine bedeutende Tatsache übersehen.«
    Als ich auflachte, stutzte Hannibal. Ja, das hatte er in seinem Eifer wirklich übersehen!
    »Oh, das Genie HC-9 hat schon begriffen, wie?« spöttelte der Alte. »Ich hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Zur Sache, meine Herren. Ihre Befürchtungen, Major MA- 23, sind unbegründet. Sie waren es einmal, zugegeben. Heute aber nicht mehr, denn jene Leute, die nicht nur in unseren eigenen GWA- und Regierungskreisen, sondern auch in den Geheimdiensten der Welt massive Bedenken gegen Ihre parapsychischen Fähigkeiten erhoben, halten Sie für tot; vor den Fernsehkameras der World-Television im Genfer Konferenzsaal der Internationalen Abwehrkoalition mittels marsianischer Waffen ermordet! Die Herren, die bei uns annehmen, Sie könnten noch zu Ihren Lebzeiten geheime Kontakte mit dem echten Marcus Owen Toterlay geknüpft haben, sind über Ihr munteres Weiterleben nicht unterrichtet. Sie wurden nicht in den Kreis der tausendfach gesiebten Vertrauten miteinbezogen. Das war eine Rekapitulation über mögliche Unstimmigkeiten vor Genf, denn zu dieser Zeit befand sich Toterlay bereits in unserem Gewahrsam. Ein rückblendender Verdacht sollte Sie also nicht erschüttern. Sie werden auch, wenn Sie diesen Rat akzeptieren wollen, für immer tot bleiben. Es wäre Ihr und mein Vorteil.«
    Hannibal hüstelte und warf mir einen undefinierbaren Blick zu. Ich hielt das Thema für abgeschlossen.
    »Kommen wir zu den Tatsachen«, ergriff ich das Wort. »Selbstverständlich sind wir damit einverstanden, vor den Augen der Weltöffentlichkeit weiterhin als ermordet zu gelten.«
    »Das geht so lange gut, bis einer von den Eingeweihten die Nerven verliert, intolerant wird und sich durch uns bedroht fühlt«, warf Hannibal ein. »Hoffentlich begreift jeder, daß wir am Privatleben irgendwelcher Leute nicht interessiert sind. Ich werde auch nie einen konventionellen Gangster entlarven. Das ist Aufgabe unserer Behörden. Mich interessieren lediglich außerirdische Mächte oder Anarchisten, die von der Erde aus mit Weltraumfremden gegen die Menschheit konspirieren. In solch einem Fall allerdings werde ich eingreifen. Das Erbe der Marsianer gehört zu diesen Fällen. Okay, ich schweige ja schon. Das mußte aber noch gesagt werden. Du hast das Wort, Großer.«
    »Wie ist Toterlay entkommen?« wollte ich wissen. »Gelang seinem Faktotum ebenfalls die Flucht?«
    »Nein«, berichtete Reling. »Toterlay konnte seinen Pflegesohn nicht ausreichend schützen. Der echte Quasimodo alias Robinson Highloc, wurde erschossen, noch ehe er den energetisch abgesicherten Zellentrakt endgültig überwinden konnte. Fast wäre es ihm gelungen, aber dann muß ein Programmierungsfehler die Automatwaffen zum Ansprechen bewegt haben. Seine sterblichen Überreste
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