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Reden macht Leute

Reden macht Leute

Titel: Reden macht Leute
Autoren: Gudrun Fey
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präsent ist, zum Beispiel: „Um es noch einmal zu sagen …“, oder: „Ich wiederhole noch einmal …“, oder: „Mit anderen Worten …“ Dann tragen Sie den letzten Gedanken mit einfacheren Worten vor, um den Anschluss zu finden an das, was Sie sagen wollten.
Falls der Blackout umfassender ist, müssen Sie gedanklich noch weiter zurückgehen. Hier empfiehlt es sich – wie bei oben erwähntem Beispiel, als der Minister plötzlich in die Sitzung platzte –, einfach das Thema, über das Sie gerade reden, zu wiederholen. Sie können es mit einer Art Zusammenfassung verknüpfen, um durch diesen neuen Anlauf wieder den Faden zu finden.
Sie wenden sich einfach an das Publikum und sagen: „Haben Sie Fragen oder möchten Sie zum Gesagten etwas anfügen?“ Ob nun eine Reaktion kommt oder nicht, während die Hörer überlegen, ob sie etwas fragen oder anmerken sollen, gewinnen Sie Zeit, um wieder den richtigen Anschluss zu finden.
Natürlich müssen Sie nicht versuchen, jeden Blackout krampfhaft zu überspielen. Manchmal ist es nur der „ Perfektionswahn “, der einen glauben macht, ein Blackout würde die Überzeugungskraft schwächen. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn es zu häufig passiert und Sie auch sonst einen unsicheren Eindruck vermitteln. In allen übrigen Fällen passiert eher das Gegenteil: Die Hörer finden einen oft gerade in solchen Augenblicken sympathisch.
    Positiv an einem Blackout ist übrigens, dass in solchen Sekunden der Aufmerksamkeit spegel beim Publikum blitzschnell ansteigt, weil alle gespannt sind, wie Sie sich aus der Affäre ziehen.
    Blackouts elegant bewältigen
    Anstatt so zu tun, als hätten Sie keinen „Hänger“, oder zu versuchen, ihn krampfhaft zu verbergen, wirkt es oft besser, sich natürlich zu verhalten und den Hörern zu sagen, was los ist. Formulierungen für solche Situationen können sein:
„Mir ist gerade der Faden gerissen, ich schau’ mal auf meinem Zettel nach, was ich Ihnen noch sagen wollte.“ So entsteht keine peinliche Stille.
Haben Sie Ihren Spickzettel nicht dabei oder finden Sie sich nicht mehr auf ihm zurecht, können Sie auch die Anwesenden um Hilfe bitten, etwa indem Sie fragen: „Ich habe gerade den Faden verloren, kann mir jemand von Ihnen sagen, über welchen Punkt ich zuletzt gesprochen habe?“ Die nun entstehende Pause nutzen Sie wie bereits beschrieben: Sie besinnen sich darauf, was Sie als Letztes geäußert haben.
Bitte versuchen Sie keinesfalls einen bestimmten Zuhörer herauszupicken, vielleicht den im roten Pullover, der Sie immer so frech angrinste, um ihn direkt zu fragen: „Können Sie mir mit einem Stichwort helfen, den Anschluss zu finden?“ Sie können sicher sein, dass nun dieser Hörer einen Adrenalinschock und damit „seinen“ Blackout bekommt.
    Vermeiden Sie deshalb unmittelbares Aufrufen. Ihre Hörer könnten dies allzu sehr als Bloßstellung empfinden und Ihnen dies übel nehmen.
    Eine weitere Möglichkeit, elegant über Klippen wie Blackouts hinwegzukommen, bietet der Medieneinsatz , sei es die Arbeit mit Beamer , einer PowerPoint-Präsentation, Overheadfolien oder mit der Flipchart . In allen Fällen haben Sie eine Art „überdimensionalen Spickzettel“ mit zahlreichen Anknüpfungspunkten zu Ihrem Thema.
    Manchmal bemerken Ihre Hörer Ihre Blackouts gar nicht! Unter der Einwirkung der Stresshormone ist das Zeitgefühl ein anderes. Man meint immer, es würde „ewig“ dauern, bis man wieder den Anschluss findet. Dabei waren es – wie sich leicht anhand einer Videoaufzeichnung zeigen lässt – lediglich Bruchteile von Sekunden, in denen eine kurze Pause auftrat, die Außenstehenden noch nicht einmal auffiel, ja vielleicht sogar als wohltuend empfunden wurde.
    Achtung: Selbst wenn die Hörer bemerkt haben sollten, dass Sie einen Moment den Faden verloren hatten, wird dies von Ihnen nur ein paar Sekunden im Kurzzeitgedächtnis gespeichert, um nach zehn bis 15 Sekunden wieder von einer neuen Information – Sie reden ja weiter – verdrängt zu werden. Sie dagegen ärgern sich und wissen nach Ihrem Vortrag noch ganz genau, wo Sie sich verhaspelt haben.
    Checkliste: Maßnahmen bei Gefahr der „Lähmung“ und bei Blackouts
Lockere, entspannte, aber aufrechte Körperhaltung .
Setzen Sie Ihre Hände als „Blitzableiter“ ein, um die inneren Spannungen zu reduzieren.
Trainieren Sie die „ aktive Entspannung “: Atmen Sie die Angst weg.
Arbeiten Sie mit übersichtlichen, strukturierten Spickzetteln oder verwenden Sie
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