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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman
Autoren: Tom Clancy
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jedenfalls leichter auszuhalten als für einen verheirateten Vater (Alter zweiunddreißig) von zwei Kindern, der einen recht anstrengenden Tag hinter sich hatte. Irgendwie spürte er auch den Alkohol.
    Am Fuß der Treppe – in Andrews musste noch eine Gangway herbeigerollt werden – warteten zwei Autos. Ryan und Zaitzew
stiegen in den ersten Wagen, Mrs Rabbit und das Töchterchen in den zweiten. Kurz darauf befanden sie sich bereits auf dem Suitland Parkway und fuhren in Richtung Washington. Ryan übernahm die Funktion des Fremdenführers. Anders als bei seiner Ankunft in England hatte Zaitzew nun nicht mehr das Gefühl, dass alles auch ein potemkinsches Dorf sein könnte. Der Umweg am Kapitol vorbei machte dem letzten Zweifel ein Ende. George Lucas hätte sich auch in seinen besten Tagen diese Szenerie nicht erdenken können. Die Wagen fuhren über den Potomac in Richtung Norden auf den George Washington Parkway und bogen schließlich in die markierte Ausfahrt nach Langley ein.
    »Hier ist also das Zuhause des Erzfeindes«, sagte Rabbit.
    »Für mich war es vor allem mein Arbeitsplatz.«
    »War?«
    »Wussten Sie das nicht? Ich bin in England stationiert«, erklärte Jack.
    Das gesamte Befragungsteam wartete unter dem Vordach des Haupteingangs. Ryan erkannte Mark Radner, einen russischen Wissenschaftler aus Dartmouth, der offenbar für die Erledigung besonderer Aufgaben gerufen worden war. Er gehörte zu denjenigen, die gern für die CIA arbeiteten, aber eben nicht Vollzeit. Das verstand Ryan jetzt.
    Als der Wagen angehalten hatte, stieg er aus und ging zu James Greer hinüber.
    »Sie haben ein paar anstrengende Tage hinter sich.«
    »Allerdings.«
    »Wie war’s in Rom?«
    »Sagen Sie mir zuerst, wie’s dem Papst geht«, gab Ryan zurück.
    »Die Operation ist gut verlaufen. Er befindet sich in einem kritischen Zustand, aber wir haben Charlie Weathers aus Harvard befragt, und der ist der Meinung, dass kein Grund zur Sorge besteht. Leute in dem Alter, die eine Operation hinter sich haben, werden immer als ›kritische‹ Fälle eingestuft – wahrscheinlich, weil so die Rechnung in Höhe getrieben werden kann. Wenn nicht irgendetwas Unvorhersehbares eintritt, wird der Papst sich wohl wieder erholen. Charlie sagt, dass es in Rom ein paar gute Chirurgen gibt. Seine Heiligkeit ist vielleicht schon in drei bis vier Wochen
wieder auf den Beinen, glaubt er. Man will mit einem Mann seines Alters natürlich auch nichts überstürzen.«
    »Gott sei Dank! Sir, als ich diesen Schurken Strokow am Wickel hatte, dachte ich, wir hätten’s geschafft, verstehen Sie? Doch dann… als ich die Schüsse hörte … Herr im Himmel … das war ein unbeschreiblicher Augenblick, Admiral.«
    Greer nickte. »Das kann ich mir vorstellen. Aber diesmal haben die guten Jungs gewonnen. Ach, übrigens, unsere Orioles haben die Phillies geschlagen. Vor zwanzig Minuten ging das Spiel zu Ende. Dieser neue Shortstop, Ripken, scheint ein richtig guter Mann zu sein.«
    »Gut gemacht, Ryan«, mischte sich Judge Moore in das Gespräch ein.
    Erneutes Händeschütteln.
    »Vielen Dank, Chef.«
    »Gute Arbeit, Ryan«, schloss sich Ritter an. »Wie wär’s, möchten Sie mal unseren Trainingskurs auf der ›Farm‹ mitmachen?« Der Händedruck war überraschend herzlich. Jack argwöhnte, dass Ritter sich ein oder zwei Gläser genehmigt hatte.
    »Sir, im Augenblick wäre ich schon zufrieden, wenn ich einfach nur wieder Geschichte unterrichten könnte.«
    »Es macht mehr Spaß, an einem Kurs teilzunehmen, als ihn zu leiten, Junge, vergessen Sie das nicht.«
    Die Gruppe betrat das Gebäude, ging an dem Denkmal für die im Einsatz gefallenen Offiziere vorbei, deren Namen zum Teil immer noch geheim waren, und wandte sich nach links zum Fahrstuhl. Die Rabbits gingen ihren eigenen Weg. Im sechsten Stock gab es hotelähnliche Annehmlichkeiten für VIP-Besucher und Offiziere, die von ihren Einsätzen aus Übersee zurückkehrten. Offensichtlich brachte die CIA die russischen Gäste dort unter. Ryan folgte den Abteilungsleitern in Judge Moores Büro.
    »Wie gut ist denn unser neuer Rabbit?«, fragte Moore.
    »Sicher ist, dass er uns in der Geschichte mit dem Papst mit guten Informationen versorgt hat«, entgegnete Ryan. »Die Briten sind auch recht zufrieden mit den Erkenntnissen über diesen MINISTER. Und ich bin ziemlich neugierig, was CASSIUS wohl für einer ist.«
    »Und NEPTUN«, fügte Greer hinzu. Die Navy war in einer modernen Welt auf sichere Kommunikation
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