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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Spielende Kinder gab es in dieser Gegend nicht, und bis die Bauarbeiter anrückten, dauerte es noch mindestens ein halbes Jahr. Ein perfekter Ort, um jemanden verschwinden zu lassen.
    Wenn sie hier lebend rauskommen wollte, dann gab es nur eine Möglichkeit: Sie musste Lago irgendwie ausschalten, auch wenn das ein nahezu unmögliches Unterfangen war. Sie war zwar nicht gänzlich untrainiert, aber Lago wurde nicht nur dafür bezahlt, seinen Körper bestens in Schuss zu halten, er hatte zudem auch eine Waffe.
    Eine Waffe , fuhr es ihr durch den Kopf. Das war es! Sie musste eine Waffe finden. Fieberhaft suchte sie die Umgebung nach einem Gegenstand ab, den sie gegen Lago einsetzen konnte. Mit jedem Schritt, den sie dem Ausgang näher kamen, verschlechterten sich ihre Chancen.
    Amanda verlangsamte ihren Schritt, aber Lago stieß sie grob in den Rücken.
    »Vorwärts!«, bellte er.
    Sie ging noch ein paar Meter und hielt dann an einem der Tische mit den Workstations an.
    »Lago, lass uns reden.«
    Der Hüne verzog verächtlich den Mund. »Worüber sollten wir uns unterhalten, Mandy?«
    Sie ignorierte, wie er das letzte Wort betonte. Für Lago war sie von Anfang an wahrscheinlich immer nur Mandy und nie Amanda gewesen.
    »Immerhin bin ich Familie .« Sie hatte das Wort bewusst fallen lassen, weil sie Lagos Einstellung zu diesem Thema kannte.
    Er lachte freudlos. »Ich wüsste nicht, dass du eine Maggiore bist.«
    »Aber die Lebensgefährtin von Ricardo. Zählt das nicht als Familie?«
    »Du warst die Lebensgefährtin von Ricardo«, korrigierte er sie. »Und selbst das stellt dich nicht auf eine Stufe mit Verwandten.«
    Das funktionierte also nicht. Sie hatte es auch nicht wirklich erwartet.
    »Können wir einen Deal machen?«
    »Dazu müsstest du etwas haben, das du mir anbieten kannst. So wie ich es sehe, bist du völlig blank.«
    »Mir gehört immerhin die Hälfte der Firma.«
    »Einer Firma, die nichts wert ist ohne die Nutzungsrechte«, grinste Lago.
    »Und das?« Sie machte eine weit ausholende Armbewegung. »Hier steht eine Ausrüstung im Wert von mehreren Millionen. Und die ist nach wie vor Eigentum von Reisz & Reming.«
    Während ihr einer Arm durch die Luft fuhr, griff sie mit ihrer anderen Hand den Gegenstand, den sie zuvor im Schatten des Monitors auf dem Tisch entdeckt hatte. Lago ließ sich für einen Moment von ihrer Handbewegung ablenken und bemerkte davon nichts.
    »Wenn du nicht mehr da bist, wird das alles hier allein Ricardo gehören«, erwiderte er. Er streckte seinen Arm aus, um sie erneut zu packen. Amanda fuhr herum und stieß ihm den Bleistift, den sie soeben vom Schreibtisch genommen hatte, mit aller Kraft in den Oberschenkel.
    Lago bemerkte ihre Bewegung, reagierte aber nicht schnell genug. Er heulte auf und ging in die Knie.
    Amanda umrundete ihn und lief zur Eingangstür. Sie hatte die Halle halb durchquert, als die erste Kugel an ihr vorbeipfiff. Amanda schlug einen Haken nach rechts, einen nach links, und die nächsten zwei Kugeln verfehlten sie ebenfalls.
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Lago stand noch immer da, wo sie ihn verlassen hatte. Er hatte die Beine gespreizt und hielt den Revolver mit beiden Händen auf sie gerichtet.
    Amanda schlug abermals einen Haken. Die rettende Tür schien unendlich fern zu sein, obwohl es sicher nur wenige Meter waren.
    Sie beugte sich vornüber und lief geduckt weiter. Rechts, links, Kugel, rechts, links, Kugel. Wie durch ein Wunder wurde sie nicht getroffen.
    Plötzlich hörten die Schüsse auf. Erneut blickte sie zurück. Lago stand in unveränderter Position da. Warum feuerte er nicht mehr?
    Sie erreichte die Tür und verstand den Grund. Jetzt konnte sie keine Haken mehr schlagen, sondern musste stehen bleiben. Instinktiv ließ sie sich zu Boden fallen, während ihre rechte Hand den Türgriff packte und nach unten zog.
    Eine Kugel prallte von der Tür ab und pfiff knapp an ihrem Kopf vorbei. Sie riss die Tür auf und machte eine halbe Rolle nach links. Eine weitere Kugel schlug dort in den Boden ein, wo sie soeben noch gekauert hatte. Mit einer Rolle vorwärts hechtete sie nach draußen auf die Rampe. Sie hörte die letzte Kugel von der Tür abprallen, dann war sie auch schon auf den Beinen und sprang die Stufen zu ihrem Auto hinunter.
    Sie riss die Tür auf. Der Schlüssel steckte noch im Zündschloss. Sie wollte ihn gerade drehen, als ihr Blick auf den Sportwagen fiel, der einige Meter weiter geparkt war.
    Sie wusste nicht, wie sehr sie Lago
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