Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmore Leonard
Vom Netzwerk:
Und Cuba ... denkt gerade darüber nach, ob er mit diesen Idioten überhaupt gesehen werden will.«
    Rachel sagte: »Art wird wissen wollen, was wir vorhaben.«
    »Wir sagen ihm, dass wir ihnen dicht auf den Fersen sind. Und dass wir wieder anrufen, wenn wir Hilfe brauchen.«
    »Wir versuchen also gar nicht erst, die Haftbefehle zu kriegen?«
    »Brauchen wir nicht. Hetzen wir ihnen lieber die Staatspolizei auf den Hals. Damit wir wissen, wo sie hinfahren.«
    Rachel sagte: »Raylan ... Rechnest du wirklich damit, dass sie uns direkt zu dem Arzt führen?«
    »Glaubst du nicht?«
    »Ich habe erhebliche Zweifel.«
    »Sollten sie nicht mitspielen«, sagte Raylan, »bete ich zum heiligen Christophorus, dass er ihn für uns findet.«

Fünftes Kapitel
    D ie Crowes standen immer noch auf der Veranda, Cuba war im Haus und telefonierte, und Dickie sagte zu seinem Bruder: »Du hättest einfach nur ... Coover, verdammt, ich rede mit dir. Du hättest nur deinen Arm heben müssen, nichts weiter, den Abzug drücken und ihm mitten ins Herz schießen. Und das Gleiche noch mal mit der Negerin. Cuba hätte uns ein Loch gegraben, und niemand hätte sie je wiedergesehen.«
    Coover sah zu seinem Bruder hoch und sagte: »Was ...?«
    »Du rauchst Daddys Besten, oder?«, sagte Dickie. »Da kannst du gleich Raketentreibstoff rauchen. Halt dich wenigstens an Bitty, den hat Papa nach Mama benannt, als sie krank wurde. Weißt du noch, wie er sie immer seine Little Bitty genannt hat? Er war gut zu Mama, oder?«
    »Abgesehen von dem Mal, als er vom Saufen nach Hause kam und ficken wollte, Mama ihn aber mit Kerosin übergossen und angezündet hat.« Coover grinste. »Unser alter Herr musste erst mit dem Trinken aufhören, um sie nicht mehr zu verprügeln. Aber soweit ich weiß, hat er seitdem nichts mehr angerührt.«
    ***
    Cuba betrat die Veranda und sagte: »Mann, diese Küche ist ein Rattencafé, die können da ja so viel fressen, wie sie wollen. Stört dich der Lärm nicht?«
    »Meistens sind sie so leise wie Mäuse«, erwiderte Coover und sagte dann zu Cuba: »Ich geb dir hundert Dollar, wenn du eine kochst und aufisst.«
    »Wir im Getto«, sagte Cuba zu dem Idioten, »haben sie immer gut durchgebraten, ihnen so richtig schön die Haare vom Arsch gebrutzelt. Aber besonders lecker fand ich Ratten noch nie. Und wenn du eine kranke erwischst, legst du dich mit einer mittelschweren Beulenpest ins Bett.«
    »Und die haben kaum Fleisch am Leib«, sagte Coover. »Da nagst du die ganze Zeit an den winzigen Knochen rum. Scheiße, wenn du einer das Fell, den ungenießbaren Teil, abgezogen hast, kannst du sie eigentlich komplett aufessen.«
    »Aber vorher brätst du sie schön knusprig«, sagte Cuba und dachte: Diese Landeier werden den Job versauen. Zu den Crowes sagte er: »Ich habe gerade mit der Miss gesprochen.«
    Coover sagte: »Ständig vergesse ich ihren Namen. Lila?«
    »Leela«, sagte Dickie. »Wie der Song.«
    Sie irrten sich beide. Cuba korrigierte sie nicht. Er sagte: »Sie will, dass es das nächste Mal glatt geht, kein Gras, keine Nieren von Leuten, die wir kennen.« Cuba fuhr fort: »Jetzt hört mir mal zu.« Seine Stimme klang ernst. »Die nächsten Dinger werden anders laufen. Wir lassen die Leute in der Wanne und rufen das Krankenhaus an. Aber dann verkaufen wir die Nieren an einen Organzwischenhändler, der eine Auktion startet, wartet, was für Angebote so reinkommen. Kann ein kranker Kaufinteressent nicht genug Geld auftreiben, um die anderen zu überbieten, streicht der Händler ihn von der Liste.«
    Dickie sagte: »Aber an einen Zwischenhändler muss Leeladoch billiger verkaufen, als wenn sie direkt an einen Kunden verkauft.«
    Als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen. Cuba erklärte dem Schwachkopf: »Man arbeitet mit einem Zwischenhändler zusammen, damit man nicht selbst klar identifizierbar als Verkäufer auf den Markt treten muss. Wenn man will, kann man so ein Geschäft pro Abend machen.«
    Coover fragte: »Hat sie was davon gesagt, auch mal ’ne Frau zu nehmen? Die man dann nackt in die Wanne steckt? Eine mit großen Titten.«
    »Ich seh sie schon mit steil aufgerichteten Nippeln im Eiswasser liegen«, sagte Dickie.
    Cuba wechselte das Thema: »Ich hab ihr erzählt, dass die Marshals hier waren. Und morgen mit Haftbefehlen wiederkommen.«
    Dickie fragte: »Sollen wir uns lieber verstecken?«
    »Sie hat gesagt, wir sollten für eine Weile lieber halblang machen.«
    »Lieber halblang ...«, sagte Dickie. »Die heißt nicht

Weitere Kostenlose Bücher