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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr
Autoren: Unbekannt
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dem Leib springen, als sie noch schneller lief.
    Die Rakshasa kreischten über ihrem Kopf, während sie durch die Flammen rannte.
    Die zwanzig Arme lagen bloß, die Brust, der Bauch ...
    Das explosive Donnern, mit dem die Rakshasa hinter ihr auf den Boden prallten, hallte durch das Gebäude, als sie die Klinge mit der Ramafigur erhob. Dann warf sie sich mitten in den heißen Wirbelsturm. Sofort brach ihr der Schweiß aus den Poren.
    Die Augen starrten sie finster an. Die Münder grinsten bösartig, lüstern, voller Erwartung. Die rote Glut sank über die Hüften, die Knie, die Schienbeine, hinab zu Fußgelenken und Füßen.
    Metall traf auf Fleisch, auf harte Muskeln. Die Spitze verwundete den Leib, und Buffy drehte die Klinge, als sie sich in das Fleisch bohrte und das harmlos aussehende Schmuckstück mit sich nahm.
    Ravanas Körper wurde steif, während die Reste des roten Wirbels um ihn herum hell aufglühten. Vielleicht hatte er die Macht der Menschen unterschätzt. Das Rascheln und Kreischen der Rakshasa hinter Buffy verstummte. Der Wirbel bewegte sich langsamer. Buffy hatte Mühe, Klinge und Schmuckstück im Leib des Dämons festzuhalten, während Ravana im Kampf um sein Überleben versuchte, sie wegzustoßen. Der Strudel hatte aufgehört, sich zu bewegen, sank zu Ravanas Füßen und färbte sich rubinrot, dann schauerlich schwarz und legte sich erneut um die Ravanastatuette.
    Ravanas zehn Münder öffneten sich unvorstellbar weit, schwarze Lippen wölbten sich über schwarz-rotem Zahnfleisch, aus dem nadelspitze Fangzähne wuchsen. Als Ravana aufschrie, schrien die Rakshasa mit ihm. Neue Risse öffneten sich in den Wänden, und der vordere Bereich des Busbahnhofes stürzte ein, doch niemand hörte es.
    Etwas explodierte, machtvoll, aber tonlos, und Buffy wurde so heftig zurückgeschleudert, dass ihre Lungen ihr den Dienst versagten. Sie hörte nichts, sah nichts, fühlte, wie ihr Gehirn auf die Größe eines Haferkorns zusammenschrumpfte, sich wieder ausdehnte und wieder schrumpfte ... sich der Ohnmacht ergab und wieder zu Bewusstsein fand, immer wieder in raschem Wechsel.
    Endlich klopfte ihr Herz wieder. Hatte es überhaupt aufgehört zu schlagen? Oder war sie nur gerade erwacht und hörte es in ihren klingelnden Ohren pochen? Langsam drehte sie sich auf den Rücken; ihre Muskeln erzählten ihr ausgiebig, wie sehr sie sie in diesem Augenblick verabscheuten und dass sie beschlossen hatten, sie für einige Tage zu strafen. Ihr Sehvermögen war ein wenig eingeschränkt, dennoch blickte sie sich um und kam langsam auf die Beine. Ein Rascheln verriet ihr, dass die anderen das Gleiche taten.
    »Bist du in Ordnung, Buffy?«, rief Giles.
    »Ja, noch in einem Stück.«
    »Das ist zweifellos mehr, als man von Ravana behaupten kann«, sagte er in einem Tonfall stiller Zufriedenheit, der seinen Worten stets einen sanften Klang verlieh, wenn er von ihrer Arbeit besonders beeindruckt war. »Phyllis und Rayne scheinen davongekommen zu sein«, sagte er, nachdem er sich umgesehen hatte.
    Die Ecke, in der Ravana sich materialisiert hatte, war zur Gänze geschwärzt. Die Kerzen waren verschwunden und das Feuer erloschen. Sie legte den Kopf in den Nacken; keine roten Augen glühten in der Dunkelheit unter dem Dach. Es gab keine Spur mehr von Ravana oder den Rakshasa. Sogar die Ravanastatuette und die sechs dazugehörigen Stücke waren fort.
    Buffy ging langsam zu den anderen.
    »Können wir jetzt gehen?«, fragte Xander matt.
    »Eins von den Dingern hat mich gebissen«, beklagte sich Cordelia in ebenso wütendem wie ängstlichem Ton. »Würde mir bitte irgendjemand sagen, dass mich das nicht in irgendwas verwandeln wird? Nur, weil ich mir ja wahrscheinlich nicht mal aussuchen kann, in was.«
    Giles rückte seine Brille zurecht. »Nur keine Sorge, Cordelia, du hast nichts zu befürchten. Wir werden deine Wunde in der Bibliothek behandeln, damit sie sich nicht entzündet.«
    Der Albino war verschwunden, aber es war nicht seine Abwesenheit, die Buffy zu schaffen machte.
    »Wo ist Angel?«, fragte sie.
    Der Regen hatte aufgehört, aber die Luft war widerlich feucht.
    Buffy war nicht überrascht, die weiße Limousine vor dem Gebäude zu sehen. Oder den alten Mann, der neben ihr im Rollstuhl saß. Auch war sie nicht überrascht zu sehen, wie Angel mit dem hochgewachsenen Albino mit der Sonnenbrille kämpfte, oder über die hässliche Geschwulst auf seiner Stirn. Was sie tatsächlich verblüffte, war die Tatsache, dass Angel den Kerl
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