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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Autoren: Johannes von Buttlar
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Reichsstadt Weil der Stadt in Württemberg geboren. Sein Großvater war Bürgermeister dieser Stadt, und sein Vater verdiente seinen unsicheren Lebensunterhalt als Händler und verließ die Familie, als Johannes fünf Jahre alt war. Seine Mutter Katharina, eine Gastwirtstochter, war eine Heilerin und Kräuterfrau und wurde später der Hexerei angeklagt. Als Frühgeburt wurde Johannes immer als schwaches und krankes Kind bezeichnet. 1575 überstand er eine Pockenerkrankung, die jedoch sein Sehvermögen bleibend beeinträchtigte. Keplers Mutter weckte schon früh sein Interesse für die Astronomie. Mit 18 Jahren ging er nach Tübingen, um Theologie zu studieren. Vorlesungen des Mathematikers und Astronomen Michael Mästlin über das kopernikanische Weltsystem begeisterten ihn jedoch derartig, dass er sich entschied, sein Leben der Astronomie zu widmen.
    Bereits als Fünfundzwanzigjähriger veröffentlichte er 1596 eine Arbeit, in der er das kopernikanische Weltbild sehr klar darstellt und seine Vorteile gegenüber dem ptolemäischen System aufzeigt. Keplers ungewöhnlich forschender Verstand enthüllt sich bereits in diesem Werk.
    Bis zu Kepler hatten sich Astronomen noch das verhältnismäßig bescheidene Ziel gesteckt, die Bewegungen der Planeten genau zu beschreiben. Ihnen genügte eine geometrische Darstellung der Planetenbahnen. Als kaiserlicher Hofastronom Rudolfs II. und Nachfolger von Brahe kam er nach gründlicher Analyse der Messortsbestimmungen zum Schluss, dass die Marsbahn elliptisch verläuft.
    Er fegte die Überbleibsel ptolemäischen Plunders im kopernikanischen System weg und erstellte einen harmonischen Plan, nach dem unser Sonnensystem geordnet ist. Kepler kam zu der Erkenntnis, dass die Planeten bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterliegen, dass sie sich nicht in Kreisbahnen, sondern in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen, genau wie der Mond und die Erde.
    Zudem versuchte Kepler, den Lauf der Planeten um die Sonne mechanisch zu erklären. Angeregt durch das bahnbrechende Werk William Gilberts (1544 –1603), »De magnete magneticisque corporibus et de magno magnete tellure« (»Über den Magneten, magnetische Körper und den großen Magneten Erde«), vermutete er als Ursache einer gegenseitigen Anziehung schwerer Körper den Einfluss einer zentralen Kraft. Gilbert, der seit 1601 Leibarzt Elisabeths I. und nach ihrem Tode König Jakobs I. von England war, präsentierte in seiner Arbeit die ersten Überlegungen über das Phänomen Elektromagnetismus.
    Kepler lebte in einer Zeit, in der zwischen Astronomie und Astrologie noch nicht eindeutig getrennt wurde. Zudem war seine Epoche von Hass, Intoleranz und Angst geprägt. In seiner Zeit tobte der Dreißigjährige Krieg zwischen Katholiken und protestantischen Parteien. Kepler war ein zutiefst religiöser Mensch. Er räumte der menschlichen Willkür die Möglichkeit ein, himmlische Zwänge zu durchbrechen und von dem astrologisch vorgezeichneten Weg abzuweichen. Er versuchte die Astrologie auf eine gesicherte Basis zu stellen, was zu seinem Werk »Über die wahren Grundlagen der Astrologie« führte. Mehr als 800 Horoskope und Geburtskarten, die von Kepler gezeichnet wurden, sind erhalten. Schon 1608 hatte Kepler Wallenstein ein Horoskop gestellt, das nicht gerade ein schmeichelhaftes Charakterbild zeichnete. Wie zum Trost fügte Kepler hinzu: »Es ist aber das Beste an dieser Geburt, dass Jupiter darauf folget und Hoffnung machet, mit reifem Alter werden sich die meisten Untugenden abwetzen und also diese Natur zu hohen, wichtigen Sachen zu verrichten tauglich werde.«
    Mit Galileo Galilei wechselte Kepler zwar öfter Briefe, dieser jedoch hielt nicht viel von dessen fernwirkenden Kräften und esoterischen Harmonien. Das Verhältnis zwischen den beiden war trotz mancher Übereinstimmungen, gelinde gesagt, gespannt.
    Eine der bedeutendsten Arbeiten Keplers war seine »Dioptrice«. Mit diesem 1611 erschienenen Werk erarbeitete Kepler die Grundlagen für die Optik als Wissenschaft. »Nicht vom Auge gehe ein Kegel aus, dessen Basis den Betrachtungsgegenstand umfasst, sondern von jedem Punkt des Objektes gehen Strahlen in alle Richtungen, einige davon erreichen durch die Pupille das Augeninnere. Ebenso wie Lichtstrahlen auf dem Weg von den Gestirnen zur Erde durch die Lufthülle abgelenkt werden, werden sie in dem noch dichteren Medium der Augenlinse gebrochen und damit gebündelt.«
    Die Erfindung des Kepler-Fernrohres ist eine Konsequenz seiner
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