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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit
Autoren: Manfred Wegener
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Kommentar. »Das war allerdings nur ein Bruchteil der Ausströmgeschwindigkeit.«
    Auch das sofort wieder eingeleitete Bremsmanöver zeigte keine materialerschütternden Werte. Restlos wurden die Beharrungskräfte neutralisiert.
    Auf dem riesigen Bildschirm tauchte das blatternarbige Gesicht des irdischen Trabanten auf. Es füllte den größten Teil des Schirmes aus.
    »Auf Rot 100:88:02 treibt der Raumer«, meldete der Erste Offizier Holger Leach. Sein kantiges Gesicht war angespannt, die Augen etwas zusammengekniffen.
    Die DANAE geriet jetzt ins Bild. Zwei terranische Raumkreuzer waren in unmittelbarer Nähe stationiert. Ein halbes Dutzend Leute in Raumanzügen machte sich an dem unheimlichen Gebilde zu schaffen.
    Man kann es wirklich nur als ›Ding‹ bezeichnen, dachte der Captain. Niemand wäre auf die Idee gekommen, die DANAE als ehemaliges Raumschiff zu sehen.
    Aus der Nähe sah es noch viel schlimmer und furchteinflößender aus als auf dem Holoschirm.
    Die Außenhülle war teilweise mit feinen, grünlich schillernden Kristallen überzogen. Andere Stellen waren kohlschwarz – wie verbrannt.
    »Wahrhaftig, ein Danaergeschenk«, murmelte der Zweite Offizier Pit Cramer. »Ein Geschenk von den Sternen. Ich kann mir bei aller Fantasie nicht vorstellen, was die Leute erlebt haben.«
    »Dann sollten Sie Ihrer Fantasie etwas mehr Spielraum gönnen«, bemerkte Stafford mit der ihm eigenen Kühle.
    »Das schon, Sir, aber es fällt sehr schwer. Bisher haben wir etwas Ähnliches noch nie gesehen oder erlebt. Das gleiche Schicksal kann uns ebenfalls bevorstehen …«
    Duke B. Stafford ging nicht weiter auf das Thema ein. Während die HERAKLES langsam an dem spindelähnlichen Gebilde vorbeiflog, betrachtete er aufmerksam jedes Detail des einstigen Schiffes.
    Ausbuchtungen waren zu erkennen, hunderte von Metern lang, wie riesige Blasen. Dann wieder tiefe Einbuchtungen, die sich mehr als zwei Kilometer in die Länge zogen. Dazwischen war alles voller Kristalle von einem seltsamen Grünschimmer.
    Wenn man es genau betrachtete, dann sah der Raumer aus, als sei er durch einen gigantischen Fleischwolf gedreht worden, der ihn gestreckt und immer mehr in die Länge gezogen hatte.
    Es gab keinen, dem nicht erneut ein Schreck durch die Glieder fuhr. Das Grauen lastete minutenlang auf allen, als die HERAKLES an dem kilometerlangen Ding weiterglitt.
    An etlichen Stellen versuchten Frauen und Männer in Raumanzügen mit Trenn-Lasern Stücke herauszuschneiden. Doch das Material war so kompakt und hochverdichtet, daß es fast allen Bemühungen widerstand.
    Stafford schaltete eine Visophon-Verbindung zu einem der Raumkreuzer, die fast unbeweglich im All standen.
    Captain Hamilton erschien auf dem Bildschirm. Sein Gesicht war ernst und verschlossen. Er wirkte sehr nachdenklich.
    »Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse, Hamilton?«
    »Leider nicht viel, bis auf einige Theorien und Hypothesen. Die Masse des Schiffes ist so hochverdichtet, daß wir es mit einer fast unbekannten Legierung zu tun haben. Der Versuch, eine Öffnung in das Ding zu schneiden, ist zwangsläufig gescheitert.«
    »Das habe ich bereits bemerkt. Vermutlich hat der kristalline Überzug die Veränderung bewirkt. Was vermuten die Theoretiker?«
    Die Frage klang etwas spöttisch, denn Stafford war durchaus in der Lage, sich seine eigenen Theorien zu bilden.
    »Sie vermuten«, erwiderte Hamilton ernst, »daß der Raumer sein Ziel in jedem Fall erreicht hat. Er geriet vermutlich im Black Hole in die erste Singularität und erreichte die Einweg-Grenze nicht mehr. Das heißt, er blieb noch lange vor dem Ereignishorizont stecken. Dort wurde er von unvorstellbaren Gewalten zusammengepreßt, um es ganz einfach und lapidar auszudrücken. Was danach passierte, ist ebenfalls bloße Theorie. Das Schiff vollführte offenbar einen Zeitsprung und wurde um ein paar Jahre versetzt. Wie es ausgerechnet wieder an seinem Ursprungsort auftauchte, ist vorerst noch allen ein Rätsel. Aber das sollen Sie ja herausfinden, Stafford. Hals- und Beinbruch. Ich glaube nicht, daß jemand vom Expeditionskorps Sie um Ihre Aufgabe beneidet.«
    Duke B. Stafford lächelte kühl in die Aufnahme-Optik. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Neider waren mir schon immer ein Greuel, Hamilton. Falls unsere Expedition erfolgreich verläuft, werden Sie die Neider gar nicht mehr zählen können, so viele sind es. Wir starten jetzt. Falls Sie noch gesicherte Fakten erfahren, teilen Sie es mir bitte über Hyper-Funk
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