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Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Titel: Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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das Treiben. Was hat das Tier ausgefressen, dass diese Leute – die übrigens alle weiße Kittel tragen – so mit ihm umgehen? Jetzt sperren die Weißkittel den winselnden Hund in einen Käfig und mir fällt auf, dass sie alle Handschuhe tragen. Ein böser Verdacht keimt in mir.
    „Was ist hier los?“ I ch habe Kork erreicht, der genauso verunsichert wirkt wie ich.
    „Keine Ahnung“, murmelt er, wobei er den Blick fest auf die Kittelmannschaft gerichtet hat, die nun mit dem gefangenen Tier zurück in das Gebäude laufen.
    „Sollten wir uns die Hände waschen?“
    „Ich denke – ja“, sagt Kork und setzt sich in Bewegung.
    Ich folge ihm, schließe schnell auf, weil ich nicht hinter ihm gehen möchte. Erstens bin ich ihm ebenbürtig, zweitens kann ich dann seinen scharfen Hintern nicht sehen. Kork ist wirklich ein heißes Gerät, aber auch absolut tabu. Warum? Na, ich lass mich doch nicht von meinem Erzfeind ficken.
    „Sir“, sagt ein Lakai, der uns den Eingang verstellt. „Sie dürfen nicht hier rein.“
    „Ha, Kork, du musst draußen bleiben“, lache ich, da fixiert mich der Diener und grinst hämisch.
    „Sie auch, Sir.“
    „Verdammt“, knurrt Kork.
    „Was machen wir nun?“, frage ich und überprüfe automatisch die Fluchtwege.
    „Warten.“
    „Du willst hier – warten? Was meinst du denn, was die mit uns machen werden? Vielleicht auch in Käfige stecken, wie den armen Hund? Also ich bleibe nicht, ich…“
    Kork packt meinen Arm und zieht mich so nah zu sich heran, dass ich seine Poren klar erkennen kann. Der Kerl hat eine wirklich tolle Haut, womit pflegt er sie nur?
    „Du – bleibst – hier“, sagt er leise und deutlich.
    „Ooookay“, murmele ich und glotze weiter seine Hautöffnungen an.
    „C aptain Kork, Captain Longhorn? Bitte folgen Sie mir“, ertönt es hinter dem Lakaien, der pflichtschuldigst Platz macht und uns herein lässt.
    Dabei hält er sich auffällig die Hand vor den Mund und scheint die Luft anzuhalten. Ich grinse ihn dumm an und folge dem Kittelträger, der mit Mundschutz und OP-Häubchen ausgestattet ist. Ein wenig übertrieben, finde ich zumindest. Wir werden in einen kahlen Raum gebracht, von dem aus man durch eine Scheibe in ein anderes Zimmer gucken kann, wo ich den Käfig mit dem Welpen entdecke.
    „Armes Hundilein“, wispert Kork.
    „Oh ja, so ein klitzekleines Hündchen, gaaanz allein“, hauche ich und klebe neben James am Fenster.
    Mein Herz geht auf angesichts des winselnden Tieres, das mit riesengroßen Augen um Liebe bettelt.
     
    ***
     
    Paolo hört sich wie ein Volltrottel an. Ich allerdings auch, aber dieses Hundejunge weckt in mir eben das Weichei. Pulle steht vor dem Käfig, der in einem Glaskasten untergebracht ist, und neben ihm erkenne ich Dr. Jerry Frankenfurter, Paolos Schiffsarzt. Die Lage scheint ernst zu sein, wenn unsere Koryphäen hinzugezogen wurden.
    „Was – zum Teufel – machen die da?“, frage ich, nicht direkt Paolo, aber außer ihm ist niemand da.
    „Die – gucken“, antwortet mein Nachbar.
    „Das sehe ich auch.“ I ch schnaube genervt.
    „He, sieh nur, das Hündchen hustet“, wispert Paolo.
    „Es kotzt.“ Ich lache, obwohl auch mir das Herz wehtut angesichts des würgenden Tiers.
    „Aber – was ist das denn?“ Die Augen meines Nachbarn werden Lolligroß.
    Ich staune auch und glotze angestrengt durch die Scheibe. Aus dem Maul des Hündchens ist ein – Herz? – gehüpft und tanzt nun wild umher, schlingert und es sieht so aus, als würde das kleine Ding seine – Hände? – auf eine Stelle pressen, wo unsere Spezies ein – genau, ein Herz hat.
    „Verdammt“, murmelt Paolo und stiert dieses Ding an. „Spinne ich, oder…?“
    „Ich auch .“ Ich wische mir über die Augen und sehe erneut hin.
    Das Herz macht einem Shakespeare alle Ehre und tänzelt, scheint zu röcheln, obwohl es keinen Mund hat. Theatralisch beide – Hände? – auf die Herzmitte gepresst fällt es schließlich auf die Knie, und – platsch – liegt es. Ein Zucken, dann ist endlich Ruhe. Ich atme tief ein und neben mir höre ich Paolo das Gleiche tun.
    „Ist es – tot?“
    „Sieht so aus“, brumme ich und fühle Mitleid.
    Das Ding war eigentlich sehr – niedlich . Ich hätte es gerne gekost und am meine Brust gedrückt. Dennoch, es war eine unbekannte Lebensform, die man besser nicht zu nahe an sich heranließ…oh Scheiße.
    „ Das Viech war in diesem Hund“, flüstere ich und reibe die Handflächen unwillkürlich an meiner
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