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Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Titel: Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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fast unmerklich nickt.
    „Sir, wir werden das Schiff mit einem Traktorstrahl heben und hinter uns her durch den Raum ziehen. Die Geschwindigkeit fällt dadurch natürlich und wir werden – genau drei Jahre länger zur Erde brauchen“, doziert er nüchtern.
    „DREI JAHRE?“, fauche ich und springe hoch.
    „Es könnte sich auch um drei Monate handeln“, sagt Spuck kühl. „Meine Software arbeitet noch.“
    „Dann schubs sie an“, knurre ich und plumpse zurück in den Sessel.
    „Danke.“ Paolo lächelt Spuck an und in mir keimt ein Gefühl, das meinen Magen mit giftiger Säure verätzt– Eifersucht?
    Wo kommt die jetzt her? Ich meine, ich liebe Paolo doch nicht, oder ? Während Spuck den Traktorstrahl auf die ‚Volles Rohr‘ richtet und das Raumschiff langsam emporzieht, beobachte ich Paolo. Er guckt auf den Monitor und sieht so – unglaublich gut aus, dass sich mein Bauch verkrampft. Diese Uniform mit den Pailletten – sie steht ihm. Ich kralle die Finger um die Sessellehnen und gehe in mich.
    Was ich dort finde ist nicht gut. Ein Chaos an Gefühlen, dem ich nicht gewachsen bin. Alles steht Kopf. Ich sehe uns – Paolo und mich – in enger Umarmung. Rieche ihn, schmecke und fühle nur ihn. Nein, es darf einfach nicht sein.
    „Ich habe sie“, frohlockt Spuck.
    „Wen?“ Irritiert gucke ich von Paolo zu meinem Wissenschaftsoffizier.
    „Die ‚Volles Rohr“, sagt Spuck unschuldig.
    Hat schon mal jemand einen unschuldig guckenden Voltagenen gesehen? Ich will diesen Anblick sofort wieder vergessen und schließe die Augen.
    „ Captain, ich habe die neuen Ergebnisse.“ Spuck zieht die Augenbrauen bedeutungsvoll hoch. „Das Abschleppmanöver wird uns drei Monate, sechs Tage und sieben Stunden kosten.“
    „Danke, Spuck, das klingt doch schon besser. Können wir Warpgeschwindigkeit aufnehmen?“
    „Sicher, Sir.“
    „Gut, dann übernehmen Sie mal hier, ich muss mich etwas hinlegen.“
    „Jawohl, Sir“, sagt Spuck, und ich stemme mich aus dem Sessel und verlasse die Brücke.
    Ich vermeide es dabei, Paolo anzusehen. Mein Herz tut weh und ich muss herausfinden, wieso. In meinem Zimmer lege ich mich aufs Bett und denke über die vergangenen Stunden nach. Es will mir immer noch nicht in den Kopf, wie ich den Virus am Ende besiegt habe. Sicher, ich habe dem Bedürfnis nachgegeben, mit Paolo rumzuficken. Außerdem war der letzte Sex anders, irgendwie viel – mir will kein Wort dafür einfallen. Vielleicht weigere ich mich auch, mich näher damit zu beschäftigen.
     
    ***
     
    Ich gehe Paolo aus dem Weg und er mir. Das machen wir schon eine Woche, und die Mannschaft beobachtet uns mit zunehmender Nervosität. Selbst Spuck spart sich seine flapsigen Sprüche, das fällt sogar mir auf.
    „ James“, sagt Pulle nach den sieben Tagen, „ich muss mit dir reden.“
    „Nun komm mir nicht mit irgendwelchen Diagnosen.“
    „Tut mir leid, aber ich befürchte, das Virus kommt zurück wenn du dich weiter gegen deine Bedürfnisse wehrst.“ Mein Schiffsarzt guckt so ernst, dass mir das Herz in die Hose rutscht. Muss ich etwa wieder mit Paolo in die Kiste, und vor allem: wie oft noch?
    „Verdammt, Pulle. Wann bin ich denn endgültig geheilt?“
    „Ich fürchte...“ Er wiegt den Kopf und schüttelt ihn dann langsam, „darauf habe ich keine Antwort.“
    „Verflixt und zugenäht“, flüstere ich heiser.
    „Captain, kümmere dich um deine Gefühle. Du gehst sonst ein wie eine Pflanze, die kein Licht bekommt.“
     
    Pulles Worte verfolgen mich. Ich hadere mit mir und ziehe mich nach dem Abendessen in meinen Schlafraum zurück. Spuck und der Rest der Crew kümmern sich um das Raumschiff, ich bin vorläufig außer Dienst, so hat mein Schiffarzt beschlossen. Mir geht es wirklich nicht gut. Das Brennen in meiner Luftröhre hat wieder eingesetzt und mein Magen rebelliert. Ob es Paolo auch so geht? Ich muss zu ihm und nachfragen.
     
    „Paolo?“ Ich klopfe leise an seine Tür und mache sie einfach auf, als keine Antwort kommt. Er liegt auf dem Bett und guckt an die Decke, bewegt sich auch nicht, als ich eintrete und die Tür leise hinter mir schließe. „Ich hab – das Brennen ist wieder da. Merkst du das auch?“
    „Ja, aber das ist mir egal.“
    „Wie meinst du das?“ Ich nähere mich dem Bett und ernte endlich einen kurzen Blick.
    „Es ist mir egal. Was genau verstehst du daran nicht?“
    „Du meinst – es ist dir egal, ob du stirbst?“
    „Irgendwie schon“, flüstert Paolo und dreht sich auf die
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