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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle
Autoren: Anne McCaffrey
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Asedows Fahrzeug zu. Doch das wollte ebensowenig
    funktionieren. Sie trat danach, trat nach ihm und kam schließlich herüber, um mit den Zehenspitzen ihrer zierlichen Pfirsichstiefel Carialles Heckflossen zu bearbeiten.
    »He!« protestierte Carialle über Lautsprecher, »hör sofort damit auf!«
    Potria machte einen Satz zurück. Schmollend begab sie sich wieder zu ihrem Schwebesessel, nahm majestätisch darauf Platz und wartete, daß etwas geschähe.
    Es geschah auch etwas; doch ganz bestimmt hatte Potria etwas völlig anderes im Sinn gehabt. Carialle spürte eine atmosphärische Veränderung. Energie kroch aus der
    Planetenoberfläche hervor, schien förmlich durch feste Materie zu sickern. Anstatt sich ionisiert und ausgelaugt anzufühlen, wurde die Luft plötzlich schwer. Carialle überprüfte ihre Instrumente. Mit Interesse stellte sie fest, daß die Temperatur anstieg und demzufolge auch die Luftfeuchtigkeit.
    »Keff«, funkte sie, »du solltest alle mal hinausführen, und zwar pronto.«
    »Was ist los?« fragte die Stimme des Muskels besorgt.
    »Nichts. Nur… bringt einfach alle noch oben. Das werdet ihr euch bestimmt anschauen wollen.«
    Sie überwachte das verwunderte Gespräch, als Keff seinen kleinen Trupp zu dem langen Flug an die Oberfläche
    versammelte. Als sie schließlich im Kamineingang erschienen, begannen sich am klaren blauen Himmel bereits die ersten Wolken zu bilden.
    Plennafrey saß im Huckepack auf Chaumels Sessel, während die drei Kugelfrösche sich an der Rückenlehne
    festklammerten. Keff und Brannel teilten sich den goldenen Schwebesessel mit Nokias. Nokias’ verbliebene Gefolgsleute flogen hinterher. Die Gruppe landete neben Carialles Rampe.
    Potria hielt die Nase hochgereckt und ignorierte sie spitz.
    »Was ist den so Wichtiges geschehen, Cari?« fragte Keff, nachdem er sich mit einem Blick auf Asedow davon überzeugt hatte, daß der Mann noch am Leben war.
    »Schau sie dir doch mal an«, schlug Carialle vor. Die Ozraner starrten wie gebannt an den Himmel. »Für dich ist das vielleicht nicht wichtig, aber für sie. Es ist sogar lebenswichtig!«
    »Was geht denn hier vor?«
    »Nun warte es doch mal ab! Ihr Weichschalen seid vielleicht ungeduldig«, tadelte Carialle ihn scherzhaft.
    »Die Luft fühlt sich seltsam an«, meinte Brannel eine Weile später und rieb sich prüfend ein Stück Fell mit zwei Fingern.
    »Sie ist nicht mehr kalt, sondern dick.«
    Das Donnergrollen erschreckte sie alle. Gewitterblitze zuckten über den Himmel, und im nächsten Augenblick
    begann es zu gießen.
    Kaum hatten die ersten Tröpfchen ihre ausgestreckten Hände berührt, als Chaumel und die anderen schon vor Freude kreischten und Tänze vollführten. Einige der Zauberer sammelten eine Handvoll kalte, schwere Wassertropfen nach der anderen und bespritzten sich damit das Gesicht. Plennafrey packte Keff und Brannel und wirbelte sie im Kreis.
    »Regen!« rief sie. »Echter Regen!«
    Unter seinem nassen, am Schädel klebenden Haar strahlte das Gesicht des Edlen Wilden.
    »Ach, Zauberer Keff, das ist das Schönste, was mir je passiert ist.«
    In der Mitte ihres kleinen Kreises hatten die drei
    Kugelfrösche ihre Behälter verlassen und standen mit ausgestreckten Händen da, ließen das Wasser an ihren Leibern herabströmen.
    »Danke, Freunde«, sagte Chaumel und kam zu ihnen hinüber, um sie mit nassen Ärmeln zu umarmen. »Schaut nur, wie weit die Wolken sich ausbreiten! In einer Stunde wird es auch in den Regionen des Südens und des Ostens regnen. Regen, auf meinem Berggipfel! Was für eine Kostbarkeit!«
    »Genau das wird geschehen, wenn ihr den Kern von Ozran so arbeiten laßt, wie es gedacht war«, antwortete Keff. Plenna umarmte ihn so heftig, daß ihm dabei fast eine Rippe brach, und strahlte Brannel an.
    »Dieses hochwillkommene Gewitter wird mehr Zweifler
    überzeugen als alle Reden oder Höhlen voller Apparate«, meinte Nokias, als er sich zu ihnen gesellte. »Noch ein paar von der Sorte, vor allem um die Saatzeit, und wir bekommen Spitzenernten. Meine Obstbäume«, sagte er stolz, »werden Früchte tragen wie nie zuvor.«
    »Ozran wird gedeihen«, sagte Chaumel siegessicher. »Ich gebe euch jetzt folgende drei Versprechen, und vor allem dir, mein pelziger Freund: keine Amputationen mehr, kein Gift mehr im Essen’, keine hochmütigen Zauberer, die auf ihren Bergfestungen hocken. Wir werden uns wie Verwalter gebaren und nicht wie verdorbene Patrizier, die zwar die
    Nahrungsmittel verzehren, aber
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