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Raub der Zauberkristalle

Raub der Zauberkristalle

Titel: Raub der Zauberkristalle
Autoren: Horst Hoffmann
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Feindes befand?
    Die Kaezinnen zeigten ihnen die richtigen Wege, hinter den Prunkbauten herum und durch fast unbelebte Gassen. Für die Gefährten zahlte es sich nun aus, daß Watalhoo weit weniger dicht besiedelt war als die düstere Schwesterstadt.
    Immer waren zwei Katzenwesen voraus und peilten die Lage. Erst wenn sie das Zeichen gaben, folgten die anderen nach. So gelangten sie ohne Zwischenfall in das Viertel, in dem die meisten Feinwerker ansässig waren. Ihre »Werkstätten« zeigten sich als die größten und beeindruckendsten Bauwerke weit und breit.
    »Dort vorne wohnt Gafunkel«, flüsterte Dori Mythor ins Ohr, als sie hinter einem Ziergebüsch kauerten. »Aber die Eingänge sind bewacht.«
    »Ich dachte es mir«, sagte Mythor. »Er weiß, daß wir ihn nicht mit den Kristallen davonkommen lassen. Das sind Aborginos und andere Krieger. Offenbar ist Gafunkel so reich, daß er sich eine eigene kleine Armee leisten kann.«
    »Seinen Reichtum erkennst du schon an seinem Palast«, kam es von Sadagar, »der prächtigste von allen hier. Ich möchte lieber nicht wissen, wer alles dafür bezahlen mußte.«
    »Wenn wir mit ihm fertig sind, wird ihm die Lust an Betrügereien und Stehlen vergangen sein. Es hat keinen Sinn, daß wir uns trennen. Auf dieser Seite gibt es zwei Eingänge. Dori, könnt ihr die Wachen an dem einen vielleicht so ablenken, daß wir soweit wie möglich unbemerkt an den anderen gelangen können?«
    »Ob wir uns das zutrauen, Schwestern?« fragte die Rötliche und sah Mauci und Cogi schelmisch an. »Zeigen wir’s ihnen?«
    »Dann lauft bitte«, seufzte Mythor. »Rasch!«
    Sie kicherten und sprangen aus dem Gebüsch. Mythor beobachtete, wie sie so taten, als spielten sie miteinander Fangen. Dabei kamen sie wie unabsichtlich den Wachen am rechten Portal näher. Einer der Aborginos wurde aufmerksam und stieß die anderen an. Sie begannen dröhnend zu lachen.
    »Jetzt los!« flüsterte Mythor den beiden Gefährten zu. »Die Gebüsche reichen bis fast zu der anderen Tür. Die Krieger schauen gerade hinüber, was ihre Genossen so erheitert. Wir greifen blitzschnell an und müssen in der Werkstatt sein, bevor die anderen merken, was gespielt wird!«
    Er brauchte es nicht zweimal zu sagen. Sadagar und Gerrek schlichen geduckt hinter ihm her, bis die Buschhecke keine Deckung mehr bot.
    Mythor gab das Zeichen.
    Sie sprangen auf. Drei Aborginos und ein Mischwesen mit Menschenkopf und Bärenleib galt es auszuschalten. Sadagar schleuderte im Laufen vier seiner Messer und nagelte zwei der Drachenwölfe mit ihrer Kleidung an das Portal. Gerrek verbrannte mit einer einzigen Lohe das Fell des Bärenmenschen, und Mythor betäubte den dritten Aborgino mit dem Schwertknauf, bevor der Krieger Alarm schreien konnte.
    Die beiden anderen rissen ihr Echsenmaul auf, die Wurfmesser aus dem Holz und ihre Waffen in die Höhe. Mythor hatte den Kampf gegen Boozam noch gut genug in Erinnerung, um sich auf nichts einzulassen. Normalerweise richtete er gegen zwei Drachenwölfe kaum etwas aus. Noch aber war das Überraschungsmoment auf seiner Seite, und er nutzte es. Gerrek nahm ihm einen Gegner ab, wich einem Stoß mit dem Zweizack aus und rammte dem Krieger die Faust gegen den Schädel. Der Aborgino sank bewußtlos zu Boden.
    Mythor dagegen hatte größere Schwierigkeiten. Und es dauerte zu lange! Die anderen schauten schon herüber und kamen jetzt! Endlich gelang es ihm, auch den letzten Drachenwolf ins Reich der Träume zu schicken. Dafür nahten die vier von der zweiten Tür rasch. Allerdings rechneten sie nicht mit den Kaezinnen, die dreien von ihnen ansprangen und zeigten, wozu ihre Krallen gut waren.
    »Sie können gar keinen Alarm geben!« entfuhr es Sadagar, als er sich schnell seine Messer zurückholte. »Da seht! Sie haben keine Zungen! Jemand hat sie ihnen herausgeschnitten!«
    Und das war eine Kerbe mehr auf Gafunkels Rechnung.
    Die Tür stand auf.
    »Das Bärenwesen ist zu seinem Herrn geflüchtet, um ihn zu warnen! Jetzt aber schnell!«
    Mythor stürmte vor, die Aborginos hinter ihm und den beiden Freunden her. Sie hatten schon aufgeholt und setzten zum Angriff an, als ein markerschütternder Schrei aus den oberen Stockwerken kam.
    Und im gleichen Augenblick wurden die dicken Steinmassen durchsichtig. Etwas leuchtete noch über den Häuptern der Eindringlinge und schickte Lichtspeere in alle Richtungen. Dazu kam wieder ein Schrei.
    Entsetzt ergriffen die Aborginos die Flucht. Die Kaezinnen ließen von ihnen ab
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