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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Sie lagen hinter dem nächsten Busch und konnten alles genau beobachten. Jetzt hob Bello auch noch das Bein. Der kleine Herbert wusste nicht mehr, wohin er ausweichen sollte, da knatterte drüben ein Motor. Der Hund erschrak und rannte davon.
    Gegenüber flammten auf den Torpfosten zwei Lampen auf. Ein weiterer Motor fing zu knattern an, das Gitter wurde geöffnet, drei lange Gestalten kamen heraus: Udo, Jerry und Andreas. Die beiden letzteren schoben ihre Mofas, sie lachten und redeten alle gleichzeitig.
    Die Ritter hinter den Büschen spitzten die Ohren, doch es war nichts zu verstehen, und um näher heranzugehen, strahlten die Lampen zu hell.
    Dampfwalze, der mit Klaus hinter einem sehr exotischen Strauch lag, deutete auf die andere Seite. Der Herr, der Bello Gassi führte, kam abermals zurück, die Dogge jetzt an der Leine. Bei den dreien blieb er stehen und sagte etwas, worauf sie die Motoren abstellten.
    „Bei dem Vieh könnte ich auch nicht nein sagen!“ flüsterte Witzbold Klaus.
    Endlich konnten die Ritter verstehen, was gesprochen wurde. Doch es war nicht sehr ergiebig. Die drei lachten hauptsächlich, warfen einander Stichworte zu, die für Nichteingeweihte keinen Sinn ergaben und lachten wieder. Als sie sich Zigaretten anzündeten, wurde es für einen Augenblick still. Ein Geräusch aus dem Obergeschoss des Garagenhauses ließ Ritter wie die drei gleichermaßen aufhorchen: eine laufende Wasserleitung. Udo machte schon Anstalten hinzugehen, wurde aber von Jerry zurückgehalten. „Keine Panik! War nur der Druckspüler. Zurücklehnen kann er sich ja.“
    „Klar!“ Der lange Andreas schlug sich vor die Stirn. „Ihn aufs Klo zu fesseln, war der Einfall! Darauf wären auch die Schreckensteiner nicht gekommen!“
    Nicht ohne Stolz hörten die Ritter zu. Nun stand endgültig fest: Sie hatten richtig kombiniert.
    Eine Weile ging das alberne Palaver noch weiter, dann starteten Jerry und Andreas. Udo schloss das Tor, die grellen Lampen verlöschten. An der Villa leuchtete kurz die Außenbeleuchtung auf, Udo verschwand ins Haus. Auch Bello war verschwunden, die Luft rein. Hinter den Büschen erhoben sich die Ritter.
    „Dann wollen wir mal!“ sagte Mücke. „Besprochen wäre ja alles.“ Mit Ottokar und Stephan ging er über die Straße und betrachtete das Garagenhaus durch das Torgitter.
    Dampfwalze war mit Hilfe von Klaus auf die hohe Umfriedungsmauer geklettert. „Komm rauf und lass mich drüben runter!“ flüsterte er und zog den Witzbold am Arm hoch.
    Droben angekommen, legte der sich auf die runden Ziegel und ließ Dampfwalze drinnen hinunter.
    „Der spinnt komplett!“ schimpfte Andi draußen auf dem Gehsteig. „So große Häuser haben meist Alarmanlagen. Wenn das Spatzenhirn im Garten durch eine Lichtschranke rumpelt, sind wir alle dran.“
    „Wir sind nun mal nicht eingeladen und müssen selber sehen, wie wir Egon rauskriegen“, beschwichtigte ihn Dieter.
    Der kleine Herbert konnte sich immer noch nicht über die Dogge beruhigen. „Mir war wie einem Missionar im Kochtopf. Du weißt, gleich wirst du gefressen und darfst dich trotzdem nicht rühren.“
    Ottokar kam mit Mücke und Stephan vom Tor zu den andern. „Schmiedeeisen, dahinter Maschendraht. Da können wir nicht rein. Außerdem ist das Tor bestimmt elektrisch gesichert“, berichtete er.
    „Im Obergeschoss wohnt offenbar niemand, sonst hätten sie da nicht den Egon versteckt“, ergänzte Mücke. Das leuchtete allen ein. „Aber wie kommen wir dann rein?“ fragte Hans-Jürgen. Stephan hörte nicht zu, er hatte sich inzwischen umgesehen.
    „Wo ist denn Dampfwalze?“
    Stumm deutete Dieter über die Mauer. Entschieden winkten die Ritter ab.
    Nur Mücke meinte seelenruhig: „Toll gesichert scheint das Haus nicht zu sein. Sonst hätte es längst geklingelt.“
    Ottokar und Stephan sahen einander an, und beide wussten wieder einmal, dass sie dasselbe dachten. „Wir klettern auch mal rüber.“
    Mücke nickte. „Wenn was Besonderes passiert — Treffpunkt ist vorn bei den Rädern.“
    „Okay.“
    Ottokar drückte seine zahlreichen Pflaster fest, Andi lehnte sich gegen die Mauer und machte die Maurerleiter, Klaus streckte den Arm herunter und geräuschlos kamen sie hinüber.
    Hinter der Mauer standen Büsche und Bäume. Davor lag, in den kurz geschorenen Rasen eingelassen, ein großes Schwimmbecken. Dahinter, etwas erhöht, mit einer vorgebauten Terrasse das Haus, und links von ihnen, am Ende der Busch- und Baumreihen, das
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