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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Garagengebäude. Nirgendwo war ein Lichtschimmer zu sehen. Langsam bewegten sich die beiden auf den kleinen Bau zu. An der Ecke zur Toreinfahrt stießen sie auf Dampfwalze.
    „Ich dachte mir schon, dass ihr kommt“, flüsterte der. „Also rein kann man nur durch das Rundfenster neben der Tür. Die haben überall Sicherheitsschlösser. Aber hier muss die Treppe sein.“
    Das Rundfenster befand sich an/der dem Wohnhaus gegenüber gelegenen Breitseite und war im Durchmesser nicht größer als ein Bullauge.
    Stephan trat mit der Taschenlampe näher, deckte sie mit der Hand ab und ließ das Licht kurz aufblitzen. „Dampfwalze hat recht. Ist nur einfaches Glas und der Rahmen klemmt. Mit einem Draht müsste der Knebel aufzukriegen sein.“
    „Hab ich dabei!“ flüsterte Dampfwalze. Wenn es darum ging, irgendwo einzudringen, war der Muskelprotz nicht zu halten.
    „Ich hol den Mini!“ Ottokar war schon zwischen den Bäumen im Dunkel verschwunden.
    Aus einer hinteren Hosentasche zog Dampfwalze den ringförmig aufgewickelten, starken Draht und bog ihn zurecht.
    Wenn er am Fenster die Form ausprobierte, ließ Stephan die Taschenlampe kurz aufleuchten. Dabei vergaß er nie, sich nach Einbruchsicherungen umzusehen. Doch er entdeckte nichts. Er sah nur eine steile Treppe. Auch in diesem Punkt hatte sich Dampfwalze nicht geirrt.
    Ottokar kam mit dem kleinen Herbert zurück. Eine letzte Probe, eine letzte Biegung am Draht. Dampfwalze fädelte ihn an dem klemmenden Rahmen vorbei, machte eine Hebelbewegung, Stephan ließ das Licht noch einmal kurz aufleuchten, der Draht hakte in den Knebel ein und zog ihn herunter. Ohne Hast fädelte Dampfwalze den Draht wieder heraus, bog ihn zum Ring, steckte ihn ein, klappte sein Taschenmesser auf, stach es vorsichtig in den Rahmen und schob das Fenster nach innen.
    „So, Mini!“ flüsterte Stephan. „Jetzt schieben wir dich rein, wie ein Stangenbrot in den Ofen. Am besten mit den Beinen voraus.“
    Der kleine Herbert atmete fast so schnell wie vorher die Dogge. „Und dann mach ich die Tür auf!“
    „Da wirst du Pech haben“, flüsterte Ottokar. „Wegen dem Schlüssel. Nein, du gehst rauf, suchst Egon, machst ein Fenster auf. Wir helfen euch dann schon runter.“
    Wie einen Balken nahmen sie ihn auf die Schultern und fädelten ihn vorsichtig ein. Es klappte!
    „Ein Stück Kuchen mehr und er wäre festgeklemmt“, alberte Stephan, während Ottokar dem Mini seine Lampe nachreichte. Eine Ewigkeit verging. Die Spannung wurde fast unerträglich.
    Da hörten sie endlich ein Geräusch von oben, ein lautes Rauschen. „Die Wasserspülung!“ sagte Dampfwalze.
    Stephan, der heute besonders albern aufgelegt war, flachste:
    „Hoffentlich hat er ihn nicht runtergespült.“
    Am Fenster erschien der Lichtkegel einer Taschenlampe. Unabgeblendet reichte er fast bis zur Villa hinüber.
    „Idiot!“ schimpfte Dampfwalze. Mehr konnte er auch nicht tun. Ein Rucken, ein Ächzen, das Fenster wurde geöffnet. In diesem Augenblick schrillte eine Glocke, die Lampen auf den Torpfosten flammten auf, Scheinwerfer am Garagenhaus und an der Villa.
    Schlagartig war der Garten taghell.
    Doch die Ritter behielten die Nerven.
    „Schnell! Runter mit euch!“ Die drei im Garten stellten sich in Fängerpose , die beiden Minis sprangen. Es war ja nicht hoch. Bis es in der Villa hinter den Fenstern hell wurde, hatten sie im Schutz der Büsche und Bäume bereits die Mauer erreicht. Klaus zog sie hoch, draußen wurden sie von Andi, Dieter, Mücke und Hans-Jürgen in Empfang genommen. Zuletzt sprang Klaus.
    Auch im Haus gegenüber, dessen Vorgarten ihnen als Versteck gedient hatte, gingen die Lichter an.
    „Zu den Rädern!“ presste Ottokar hervor, und im geräuschlosen Gänsemarsch bewegten sie sich am Tor vorbei, die Straße hinauf zu dem kleinen Platz.
    „Bleib bloß drin!“ herrschte Hans-Jürgen Dieter an, der sein Rad aus dem Busch herausgezogen hatte und sich gerade in den Sattel schwingen wollte.
    Hans-Jürgen hatte recht. Sie wären nicht weit gekommen, denn kaum hatten sie sich in den Büschen versteckt, belebte sich die Straße. Nachbarn kamen aus ihren Häusern und liefen zu dem hellerleuchteten Anwesen, wo die Alarmklingel immer noch schrillte.
    „Wir warten schön ab, bis sich die Gegend wieder beruhigt hat. Jetzt haben wir ja Zeit“, meinte Mücke noch außer Atem. Jeder machte es sich bequem, so gut es eben ging und ließ erst mal den Dampf der Aufregung ab.
    „Wie kam das denn? Wieso hat das auf
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