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Rashminder Nächte (German Edition)

Rashminder Nächte (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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wieder um die Schmutzwäsche zu kümmern. Offenbar hatte er also nicht nur das Geschirr übernommen, worauf Eryk insgeheim spekuliert hatte.
    Kaiden griff zu seinen Kampfstöcken und begann mit den alltäglichen Übungen. Eryk war bereits verschwitzt gewesen, aber Kaiden zu beobachten, wie er mit nacktem Oberkörper durch den Raum glitt, wie er die beiden Stöcke in fließenden Bewegungen durch die Grundmuster der Angriffstechniken tanzen ließ, wie sich die schlanken Muskeln spannten …
    Die Erinnerung, wie sich dieser sehnige Leib angefühlt hatte, als Kaiden besinnungslos trunken in seinen Armen lag, brachte Eryk endgültig aus dem Takt der eigenen Übungen. Er versuchte sich zu konzentrieren. Nicht an Larks Worte zu denken, die irgendetwas in Eryks Innerem gelöst hatten, nicht an Kaidens Tränen, nichts von alledem!
    Doch erst als er das Übungsschwert ablegte und dazu überging, auf den strohgefüllten Ledersack einzuprügeln, der zu genau diesem Zweck von der Decke baumelte, gelang es ihm, diese sinnlosen Bilder zu verscheuchen.
    Diese Traumgespinste, was er mit Kaidens Körper so alles anstellen könnte, wenn der nicht verflucht noch mal verbotenes Terrain wäre.
     

 
    ~*~
     
    Eryk befand sich in einem Zustand höchster Anspannung, als es am späten Nachmittag an der Tür klopfte und Lark seinen unscheinbaren dunkelhaarigen Kopf hereinstreckte.
    „Wieder unter den Lebenden?“, begrüßte Lark sie beide und klopfte Kaiden im Vorbeimarsch herzhaft auf den Rücken. Erst dann schien er das Chaos in der Wohnstube wahrzunehmen, dass Kaiden bei der Erfüllung seiner Waschmission angerichtet hatte: Haushaltswaren aller Art, Schriftrollen, Bücher, Schreibgerät, alles stapelte sich auf dem Boden, dem Tisch und jeden verfügbaren Fingerbreit, um Platz für den Waschzuber zu schaffen, den Kaiden mitten im Raum hatte stehen lassen. Die saubere Wäsche tropfte von einer Leine vor der Feuerstelle vor sich hin, auf den Holzdielen hatten sich bereits Pfützen gebildet, die sich mit der verschütteten Waschlauge vermischten. Eryk hatte keine Lust gehabt, hinter seinem Partner herzuräumen, der wie üblich das Wort Ordnung nicht einmal buchstabieren konnte. Alles in allem sah es so aus wie immer, nur ein wenig schlimmer als üblich. Lark war allerdings noch nie zu Besuch gewesen und betrachtete das Chaos kopfschüttelnd.
    „Jungs“, verkündete er schließlich, „einer von euch beiden sollte dringend heiraten.“ Er störte sich nicht an den finsteren Blicken, mit denen er von zwei Seiten bedacht wurde, senkte allerdings die Stimme, bevor er fortfuhr: „Lasst euch wenigstens häufiger mal bei den Huren blicken oder bringt respektable Witwen hierher, und sei es nur zum Putzen. Wenn – falls ihr wirklich versuchen wollt, dem kleinen Zimmermannsjungen zu helfen, wird es nicht lange dauern, bis euch die Gerüchte um die Ohren schlagen.“
    Ohne einen Ton zu sagen drehte sich Kaiden plötzlich um und verschwand im Schlafraum.
    „Er weiß Bescheid?“, fragte Lark fast unhörbar leise. Eryk nickte nur, seine Kehle war wie zugeschnürt.
    „Ihr wollt das nicht wirklich durchziehen, oder? Es wäre vollkommen verrückt. Eryk? Hörst du mir noch zu? Gut. Denkt nicht mal darüber nach. Wenn ihr aus der Rolle fallt und die Angelevaner merken, dass ihr gar kein Liebespaar seid, ist es vorbei mit euch. Die hab’n mindestens ein halbes Dutzend Magier auf ihrer Seite, der Kleine könnte euch da also noch nicht mal rauszaubern. Vergesst diesen Fillip, ihr kennt den Jungen nicht mal.“ Lark sprach so rasch, als wollte er Eryk hypnotisieren. „Ich weiß, ihr spielt gerne auf Risiko, glaubt nicht, dass ich je den irrsinnigen Coup mit den Schmugglern vergessen könnte, als du so getan hast, als wärest du einer von ihnen und Kaiden sich als Gardist … Egal. Seid vernünftig, das hier liegt euch nicht.“
    „Es geht hier nicht nur um Fillip!“, fuhr Kaiden dazwischen, der in diesem Moment zurückgekehrte. Lark fuchtelte hektisch, um Kaiden dazu zu bringen leiser zu sprechen, doch der reagierte nicht. Er stand in der Tür, ungewöhnlich ernst und bleich, mit einer seiner kostbaren Glasphiolen in der Hand. Eryk wusste, diese winzigen Dinger waren mehr wert als ein Sack voll Gold.
    „Diese Kerle entführen immer wieder junge Männer, stimmt’s, Lark? Bettler, Straßenhändler, Handwerker – all jene, für die niemand von den Oberen einen Finger krümmen würde, um nach ihnen zu suchen. Es geht schon lange so, nicht wahr? Und es
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