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Rashminder Allerlei (German Edition)

Rashminder Allerlei (German Edition)

Titel: Rashminder Allerlei (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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durchquert hatte und im Hauptquartier stand. Hier warteten bereits Amisha und Meister Kimon, Jaro, Lark der Kleinere sowie ein Heilmagier der Gilde. In fiebernder Hast legte er Kaiden auf einem Tisch ab. Eryk wusste, dass er sich nicht beeilen musste. Doch er konnte es keinen Atemzug länger ertragen, Kaiden tot zu wissen, also hibbelte er umher und hätte den Heilmagier am liebsten durchgeschüttelt, damit dieser schneller arbeitete.
    Kaum hatte der junge Mann die Hand auf Kaidens Stirn gelegt, da atmete dieser tief ein und regte sich stöhnend. Sofort ging Amisha dazwischen. Sie hielt Eryk davon ab, seinen Liebsten an sich zu reißen. So klein und altersgebeugt sie sein mochte, sie besaß eine Art von resoluter Autorität, der sich nicht einmal ein König widersetzen konnte, wie Eryk bereits beobachtet hatte.
    „Kimon, versetz den Jungen in eine einstündige bewusstlose Starre!“, befahl sie energisch und ohne jeden Funken von Respekt, bevor sie sich Eryk zuwandte:
    „Kaiden soll in einem ruhigen Raum erwachen, nur mit dir. Nutze die Zeit, ihm den Kerkerdreck abzuwaschen, er hat viel durchmachen müssen. Ich bin überzeugt, er wird sich die Erklärung für all das hier deutlich bereitwilliger und friedfertiger anhören, wenn er dabei nicht auf einem Tisch liegt, umringt von einem Dutzend Menschen, von denen er glauben muss, dass sie ihn verraten und im Stich gelassen haben. Oh, und die Amulette könnt ihr mir zurückgeben.“
    Natt, Cael, der gerade eingetroffen war, und Eryk nahmen die Artefakte in Kettenform ab, mit denen das Seelenband blockiert worden war, das Kaiden mit ihnen allen teilte.
    Eryk atmete tief durch, als er seinen Liebsten wieder spüren konnte. Erst jetzt nahm er wahr, wie verloren er sich gefühlt hatte. Auch seine Freunde lächelten, ihnen war deutlich wohler zumute.
    „Wir holen die Amulette in Onur ab“, sagte Natt und klopfte ihm herzhaft auf den Rücken. „Lys und Kirian brauchen die Dinger auch nicht mehr.“
    Eryk hob seinen Geliebten hoch und trug ihn in einen von Larks Schlafräumen. Er könnte gerade tanzen und schreien vor lauter Glück! Allerdings hatte Amisha vollkommen Recht: Kaiden würde vermutlich nicht allzu fröhlich sein, sobald er erwachte, und ihm alles zu erklären würde keine leichte Aufgabe werden …

Kapitel 7

    Kaiden erwachte davon, dass ihm jemand Wollsocken überstreifte. Das kitzelte, allerdings auf angenehme Art.
    Kein Wächter würde ihn auf diese Weise berühren …
    Er war noch unglaublich müde, seine Augen wollten sich nicht öffnen und überhaupt, der Gedanke, sich davontreiben zu lassen und weiterzuschlafen, war sehr verlockend.
    Jetzt wurde er gedreht, sodass er quer im Bett lag, mit dem Kopf über den Rand. Ein Arm stützte ihn im Nacken, und warmes Wasser benässte sein Haar. Mittlerweile wusste er, dass es Eryk war, der ihn liebevoll umsorgte. Merkwürdig, er konnte sich nicht erinnern, dass sein Geliebter ihm jemals die Haare gewaschen hatte …
    Eine Hand verteilte Seifenschaum und rubbelte dabei hingebungsvoll durch seine Locken. Kaiden wurde bewusst, wie wohltuend das war, denn seine Kopfhaut juckte und kribbelte. Er hatte doch nicht etwa Läuse?
    Seufzend versuchte er, endlich richtig wach zu werden. So gut es ihm auch tat, die Prozedur war recht anstrengend.
    „Ein bisschen noch“, flüsterte es über ihm.
    Kaiden fühlte sich schwach und krank. Magier wurden von Natur aus nicht krank. Sie konnten sich verletzen, vergiftet werden oder nach überreichlichem Alkoholgenuss ziemlich elend daniederliegen, aber krank, nein, das war Schicksal blieb ihnen erspart. Es sei denn, sie wurden Opfer eines Fluchs. War er nicht verflucht worden?
    Nein, das musste ein Traum gewesen sein. Ein Traum, in dem Varel ihn gezwungen hatte zu töten, in dem er im Kerker gehockt hatte, bis er schließlich hingerichtet wurde. Er erinnerte sich daran, gestorben zu sein.
    Oder befand er sich noch im Kerker und träumte, von Eryk umsorgt zu werden?
    Nein. Kaiden spürte seinen Liebsten deutlich in seinem Inneren, genauso deutlich wie den Arm, der ihn stützte und die Hand, die ein Tuch um seinen Kopf schlang. Er wurde hochgezogen und ruhte nun seitlich gelagert auf Eryks Schoß, der ihm beidhändig das Haar trocken rieb.
    Unwillig brummend ließ er zu, dass ihm anschließend ein Schlafhemd über den Kopf gezogen wurde. Eigentlich wollte er bloß still daliegen und weiterdämmern, bis er entweder fest einschlief oder richtig aufwachte.
    Darum schnaufte er erleichtert,
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