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Rashminder Allerlei (German Edition)

Rashminder Allerlei (German Edition)

Titel: Rashminder Allerlei (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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allerdings nahe gekommen war, hatte Eryk ihn bereits zu Boden gerungen und hielt ihn dort bewegungsunfähig fest.
    Meister Kimon kniete neben ihm nieder, um den Magiebann anzulegen, den Kaiden magisch herbeigeholt hatte. In dem Moment, als das Lederband Varels Hals berührte, begann dieser zu schreien. Ein kurzer, schmerzerfüllter Schrei, der abrupt abbrach – Varel war tot.
    Die abrupte Wende ließ sie alle für mehrere Minuten fassungslos erstarren.
    „Einer der ältesten Flüche, die er gewirkt hatte“, murmelte Kaiden erschrocken, sobald er die Antwort auf dieses Rätsel gefunden hatte. „Er wollte eher sterben, als noch einmal einen Magiebann zu tragen.“
    Die immense Spannung, die sie alle im Griff gehalten hatte, löste sich abrupt. Vor allem Cael und Natt wirkten, als wäre ihnen der Boden unter den Füßen fortgerissen worden.
    „Sie werden es schaffen“, flüsterte Lark der Größere ihm zu. „Jetzt, wo Varel tot ist, werden sie abschließen können. Genauso wie du.“
    Eryk hielt ihn fest, wurde Kaiden bewusst. Auch ihm war durch die plötzliche Wende der Boden entrissen worden. All ihre Feinde waren tot. Es gab niemanden mehr, der mächtig genug wäre, um sie zu bedrohen. Zitternd schlang Kaiden die Arme um Eryks starken Körper.
    Ierdsibiewznovielrella, dachte er. Sein geheimes Wort, rückwärts gesprochen. Er spürte, wie er erneut vom größten Teil seiner Magie abgeschnitten wurde. Das, was Varel in den Wahnsinn getrieben hatte, bedeutete für ihn Sicherheit … Tiefe Erschöpfung legte sich über ihn, er hatte sich verausgabt.
    Wohin gehen wir jetzt? Wir können nicht nach Hause zurückkehren, für Rashmind bist du tot, sagte Eryk über das Seelenband zu ihm.
    Die Antwort ist eigentlich leicht, meinst du nicht?
    Ich war nicht sicher, ob du das willst. Er lächelte und strich sanft durch Kaidens Haar.
    Ich will einfach nur mit dir zusammen sein.Aufregung und Chaos wird sich von allein ergeben, damit wäre Langeweile ausgeschlossen.
    Eryk gab ihm einen herzlichen Kuss.
    Wie recht du hast …

Epilog

    „Ein bisschen noch!“
    „Ich kann nicht mehr lange halten.“
    „Komm, du schaffst das …“
    „Tiefer, tiefer!“
    „Du kommst zu schnell …“
    „Verdammt, das ist anstrengend!“
    „Jungs, wenn man euch mit geschlossenen Augen zuhört, klingt das ziemlich peinlich.“
    Kaiden atmete erleichtert auf, als Natt an seiner Seite erschien und ihm half, den Stützbalken zu halten. Es würde bald dämmern, bis dahin wollten sie das Dach fertig haben.“
    „Cael kommt auch gleich rüber, wir haben die Schindeln drauf.“
    „Angeber.“ Kaiden streckte ihm die Zunge raus, als der Balken endlich befestigt war und er loslassen durfte. Erschöpft wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht. Er war bei weitem nicht so kräftig und ausdauernd wie Eryk und ihre Freunde. Für einen Magier mochte er hervorragend trainiert sein, aber er brachte schon nicht den Körperbau mit, um Muskelberge aufzubauen. Selbstverständlich hätte er mithilfe von Magie das gesamte Haus fertig zaubern können und in den vergangenen Wochen hatte er mehr als einmal mit sich gehadert, ob er sich nicht wenigstens ein bisschen Unterstützung gönnen wollte … Ein bisschen mehr Kraft würde bereits helfen.
    Doch jedes Mal hatte er sich dagegen entschieden. Er wollte am Ende stolz sein und sagen können, dass er dieses Haus mit seinen eigenen Händen mit aufgebaut hatte. Magie war ein Wunder, nichts worauf er stolz sein könnte!
    „Na komm, trink was, Kleiner, und mach Pause. Wenn du vom Dach fällst und dir das Genick brichst, hat keiner was gewonnen.“
    Dankbar nahm Kaiden den Wasserbecher an, den Eryk ihm reichte.
    Es war auch zu dieser Abendstunde noch heiß, auf eine drückende Weise, die er in Rashmind nie erlebt hatte. Onur war ein anderes Land. Eine andere Welt, mit anderen Menschen, die anders sprachen und dachten als er es gewohnt war. Trotzdem fühlte er sich wohl hier. Das Leben war so wunderbar ruhig …
    Lys und Kirian hatten sie mit offenen Armen empfangen. Ihr Wunsch, sich in Onur ansiedeln zu dürfen, passte hervorragend mit ihren Plänen überein, eine Militärschule zu eröffnen. So kam es, dass sie sich am äußersten Landzipfel vom Fürstentum Weidenburg ein Haus bauten, ein wenig abseits des Geländes, auf dem bereits seit längerer Zeit die Schule errichtet wurde. Natt und Cael waren mitgezogen, es gab nichts mehr in Rashmind, was sie hätte halten können. Sie bauten sich ein Stück entfernt
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