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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft
Autoren: Alison Kent
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anderes konzentrieren, als sie zu spüren.
    Cardin schien es ähnlich zu gehen. Sie sah ihm in die Augen, öffnete die Lippen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Um es ihr leichter zu machen, beugte er sich ein wenig herunter, und sogleich neckte sie seine Zunge mit ihrer – verführerisch, sie wollte ihm zeigen, was ihm in all den Jahren entgangen war.
    Aber darüber dachte er nicht mehr nach, denn nun lag sie in seinen Armen, und das wollte er genießen. Ihre beinah verzweifelte Leidenschaft überraschte ihn. Sie schob ihre Hände unter sein T-Shirt und fuhr ihm mit den Fingern durch die seidigen Brusthaare, ehe sie erneut seine Brustwarzen liebkoste, was ihn rasend vor Begierde machte.
    Bevor er seine Selbstbeherrschung verlor, brach Trey den Kuss ab und spürte das Pochen ihres Herzens. „Cardin, warum bist du hier?“
    „Ich weiß es nicht. Es ist so lange her. Ich war mir nicht sicher. Ich brauche …“
    „He, Whip! Wo steckst du? Du errätst nie, wen ich mit einem Corndog in jeder Hand gefunden habe.“
    Sunshine war zurück, daher blieb Trey nichts anderes übrig, als Cardin loszulassen. „Wir bringen das später zu Ende“, flüsterte er.
    „He, Whip!“ „Komme gleich“, rief er und zog sein T-Shirt herunter. „Hast du mich verstanden?“, wandte er sich an Cardin. „Du meinst, dass wir das später zu Ende bringen?“ Sie nickte.
    „Und dann wirst du mir verraten, was du brauchst?“
    Sie antwortete nicht, sondern küsste ihn ein letztes Mal, ehe sie ihre Sonnenbrille wieder aufsetzte und aus dem Anhänger sprang.
    Trey sammelte sich noch einige Sekunden, dann schnappte er sich das Werkzeug und trat in die gleißende Sonne hinaus. Er blinzelte und erkannte draußen ausgerechnet Jeb Worth neben Sunshine. Damit war wenigstens geklärt, dass Cardins Behauptung, sie sei auf der Suche nach ihrem Großvater, nicht unbedingt gelogen war. Ob sie allerdings auf der Suche nach ihm in den Corley-Truck gekommen war, blieb offen.
    Trey hatte den Verdacht, dass es um viel mehr ging.

2. KAPITEL
    Sonntagnachmittag
    Cardin Serenity Worth hatte ihr ganzes Leben in Dahlia, Tennessee, verbracht. Sie hatte der halben Stadt Limonade in Plastikbechern verkauft und Kekse der Pfadfinderinnen sowie Süßigkeiten für wohltätige Zwecke. Sie war Mitglied der Dahlia High School Darlings gewesen und hatte drei Jahre lang in den Halbzeitpausen auf dem Spielfeld das Tanzbein geschwungen. Außerdem hatte sie dem Kaninchenzüchterverein angehört.
    Sie hatte im Headlights, dem Restaurant ihrer Familie, gearbeitet, seit sie alt genug war, um Steuern und Sozialversicherungsabgaben zu zahlen, und hatte ihren Lebensunterhalt damit verdient, zu kellnern und Erdnussschalen auf dem Fußboden zusammenzufegen.
    Jetzt war sie fünfundzwanzig Jahre alt, ein Mädchen aus der Kleinstadt, das jeder kannte und noch in zwanzig Jahren als Schatten ihres Vaters Eddie, Prinzessin ihrer Mutter Delta und ganzen Stolz ihres Großvaters Jeb kennen würde. Das brachte es mit sich, eine Worth zu sein und damit zu einer Familie zu gehören, die so im Ort verwurzelt war wie der Dahlia Speedway, die Dragster-Rennstrecke, auf der in knapp zwei Wochen das jährliche Moonshine-Rennen stattfinden sollte.
    Das Mitternachtsrennen war die einzige Veranstaltung, bei der Jeb nach wie vor einen Wagen starten ließ, den er „White Lightning“ nannte. „Weißer Blitz“, eine Anspielung auf die Jahre der Prohibition, in denen der schwarzgebrannte Schnaps ihres Urgroßvaters Orin drei Gemeinden bei Laune hielt und seine eigene Familie vor dem Armenhaus bewahrte.
    An diesem zu Ende gehenden Wochenende aber hatte die Piste den Top-Fuel-Dragsters gehört – langen, schmal gebauten speziellen Rennwagen mit dünnen Vorderrädern, die eine Viertelmeile unter fünf Sekunden fuhren und dabei eine Geschwindigkeit von über vierhundert Kilometern pro Stunde erreichten.
    Die Arbeiter der Farron Fuel Spring Nationals hatten bereits die Zelte abgebrochen, und das gesamte Team von Corley Motors aß und feierte nun an zwei Tischen im Headlights, keine fünf Meter von der Stelle entfernt, an der Cardin gerade zerstoßenes Eis in rote Plastikbecher mit Cola und süßem Tee füllte.
    Nur war es nicht die Anwesenheit des gesamten Teams, die ein Kribbeln in ihr auslöste und ihr feuchte Handflächen bescherte, sondern nur der Mann, der an der hinteren Ecke des zweiten Tisches saß. Die im Stil eines Werkstattportals gestaltete Wand hinter ihm war wegen der
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