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Ran an den Bauch

Ran an den Bauch

Titel: Ran an den Bauch
Autoren: Michael Despeghel
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Dickmacher und als Mitverursacher für das metabolische Syndrom. Doch als die Hauptursachen dafür, dass die Deutschen immer dicker werden, gelten nach wie vor drei Dinge: ein enormes Überangebot an kalorienreichen Nahrungsmitteln, zahlreiche ungünstige Essgewohnheiten und ein äußerst bewegungsarmer Alltag.
    Dabei war es bis vor sechzig Jahren noch kein Problem, richtig zu essen und zu trinken und gleichzeitig ein vernünftiges Gewicht zu halten. Heute jedoch stellt eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die nicht dick macht, eine echte Herausforderung dar, die die meisten von uns schlichtweg überfordert. Fakt ist, dass die Menschen heute nicht nur mehr essen als früher, sondern gleichzeitig auch mehr Fett, dafür aber weniger Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen. Die große Fresswelle, die auf die mageren Nachkriegsjahre folgte, hält bis heute an.
    Dabei hat sich an unserer genetischen Ausstattung, also daran, wie unser Stoffwechsel funktioniert und was er wirklich braucht, um gut zu funktionieren, in den letzten beiden Menschheitsgenerationen nichts geändert. Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, ist eine Ernährung mit lebensnotwendigen Substanzen wie Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sowie Eiweiß, Kohlenhydraten und »guten« Fetten notwendig. Diese Nahrungsbestandteile ermöglichen einen normalen Stoffwechsel. Stimmt die Balance zwischen den einzelnen Nährstoffen nicht – wie es bei minderwertigen, dafür aber oft günstigen Lebensmitteln und einer unausgewogenen Ernährung der Fall ist –, kann auch der vitalste Stoffwechsel nicht mehr reibungslos arbeiten.

    veränderte Essgewohnheiten
    Nach Daten des britischen National-Food-Survey-Registers lag der Anteil an »guten« Kohlenhydraten in der Nahrung im Jahr 1950 noch über 50 Prozent.
    1990 waren es gerade noch 45 Prozent. In der gleichen Zeit stieg der Fettanteil von durchschnittlich 35 auf über 40 Prozent.

Weshalb richtig essen so schwer ist
    Heute nimmt jeder Deutsche im Durchschnitt Tag für Tag mehrere 100 Kilokalorien (kcal) zu viel zu sich. Und das sorgt für eine anhaltend positive Energiebilanz, die sich früher oder später auch am Bauch bemerkbar macht. Das Kalorienplus wird dabei oft gar nicht richtig wahrgenommen: In unseren Lebensmitteln sind viele Fette und leere Kohlenhydrate »versteckt«– zum Beispiel in Fleisch- und Wurstwaren, in Milch- und Weißmehlprodukten, in Süßigkeiten, Limonaden und Alkohol. Aus diesem Grund hat sich in den letzten Jahrzehnten die Zusammensetzung der Speisen, die Tag für Tag auf den Teller kommeen, radikal verändert: Der Anteil an Fett – insbesondere an ungesunden gesättigten Fettsäuren – stieg, während im gleichen Zeitraum der Anteil an komplexen Kohlenhydraten (zm Beispiel aus Vollkorn) sank.
    Quantität vor Qualität
    Wir essen aber auch tatsächlich mehr als früher: Die Portionsgrößen im Restaurant, in der Kantine und im Lebensmittelhandel haben zugenommen. Und das hat Folgen: Eine US-Studie zeigte, dass Teilnehmer mit großen Essportionen auch mehr aßen als diejenigen, denen nur kleine Portionen vorgesetzt wurden.
    Hinzu kommt die allgegenwärtige Verführung durch immer neue Kreationen der Lebensmittelindustrie. Sie sorgen dafür, dass sich mit dem Konsum von Lebensmitteln richtig viel Geld verdienen lässt. Gab es in den fünfziger Jahren in Deutschland noch etwa 1400 verschiedene Lebensmittel zu kaufen, sind es heute über 9000. Essen dient längst nicht mehr ausschließlich dazu, satt zu werden. Es ist ein wahrer Lifestyle-Faktor. Verpackung, Werbebotschaft und Preis müssen stimmen, um den Konsumenten zum Kauf und zum Verzehr zu bewegen. Welche Substanzen sich hinter der hübschen Verpackung verbergen, scheint dabei zweitrangig.
    So herrscht in Supermärkten und Discountern ein Überangebot an billigen Nahrungsmitteln (zu teilweise stolzen Preisen). Die meisten davon sind industriell bearbeitet und mit Konservierungsstoffen und Chemikalien versetzt, um sie möglichst lange haltbar zu machen. Schließlich lassen sich die Produkte nur so über weite Strecken transportieren. Zum gleichen Zweck wird Obst und Gemüse massenweise unreif geerntet. In riesigen Lagerhallen reift es dann an Ort und Stelle nach. Dass dabei das Gros der wertvollen Inhaltsstoffe, wie Vitamine und Mineralien, auf der Strecke bleibt, scheint unwichtig.

    Diäten machen dick
    Weil Sie bei einer Diät nicht lernen, sich ausgewogen zu ernähren, ist der Gewichtsverlust immer nur von kurzer
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