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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio
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einen dickeren, buschigen Schwanz; ihr Fell hatte die braun-weiße Färbung eines Marders, und die breiten und krallenbewehrten Pfoten wirkten wie die kleiner Bären. Sie stießen kehlige Laute aus und kamen langsam näher. In ihren braunen Augen glühte es rot. Nadja erkannte beunruhigt, dass die Tiere größer zu werden schienen, während sie sich näherten.
    Was jetzt?
Nadja sah sich um. Langsam wich sie zurück.
Ich könnte versuchen, auf einen Baum zu klettern, aber die Biester sehen aus, als würden sie auch vom Klettern etwas verstehen – bei den Krallen ...
    Trotzdem versuchte Nadja nach links zu gelangen, zu einem kräftigen alten Ahornbaum, der sich im Zwielicht erhob. Sie wurde von einem der Tiere abgedrängt. Über den rot funkelnden Augen erkannte sie acht winzige Hörner, die dem Tier aus der Stirn sprossen. Ob das bösartige Kobolde waren? Wesen wie der Kau oder Cor? Ihr Herz schlug schneller. Gleichzeitig stieg Wut in ihr auf. Sie sah sich gehetzt um und entdeckte einen großen Stock, mit dem sie sich verteidigen konnte, falls sie es nicht mehr bis zum Baum schaffen sollte. Mit einem beherzten Satz sprang sie auf den schweren Ast zu, hob ihn mit beiden Händen vom Boden auf und hielt ihn schützend zwischen sich und die Feinde.
    Sie erinnerte sich an die Worte ihres Ausbilders, bei dem sie einst Selbstverteidigung und Aikido gelernt hatte.
Immer die Linie schützen. Die Linie zwischen dir und dem Feind!
    Adrenalin und Zorn durchfluteten sie. »Haut ab! Ich muss David retten! Ich habe keine Zeit für alberne Spiele! Wenn ihr mir nicht helfen wollt, verzieht euch!«
    Die Augen des vordersten Marderkobolds blitzten hell auf. Er gurgelte etwas, das fast wie eine Sprache klang. Dabei kam er näher. Langsam richtete er sich auf die Hinterbeine und streckte die Vorderläufe bedrohlich aus. Er reichte Nadja bis zur Brust. Das Maul mit den spitzen Zähnen öffnete sich bedrohlich.
    Nadja zögerte nicht. Sie schlug mit aller Macht zu!
    Das Wesen wich nicht aus. Es sprang vor und biss nach dem armdicken Ast. Obwohl es das Holz kaum mit dem Maul umschließen konnte, splitterte der dicke Stock an der angegriffenen Stelle in tausend Stücke. Nadja wich zurück.
    Auf den Baum! Sofort!
Sie hielt noch immer ein Reststück des Astes in den Händen. Es war zu kurz, um ihr wirklich Schutz zu bieten, aber besser als nichts. Bei dem Gedanken an das, was diese Biester mit ihren Armen und Beinen machen konnten, wurde Nadja übel.
    Sie erinnerte sich an Fabios Worte. An den Rat, einen Gegner mit Worten zu verwirren. Ein Stich durchfuhr sie.
Papa, warum kannst du nicht mehr hier sein?
Ihr war, als würde sie seine Stimme an ihrem Ohr hören. »Komm schon, cara, du bist doch sonst keine Heulsuse.«
    Entschlossen hob sie den Stock. »Hört mal, ihr hässlichen Marderköpfe! Ich werde erwartet! Außerdem stehe ich unter dem Schutz von Fanmór, und das ist ein ziemlich mächtiger König. Er kann richtig ungemütlich werden, wenn ihr versteht, was ich ...« Sie stockte.
    Hinter ihr huschte ein weiteres Tier zwischen sie und den See, und es stellte sich genau vor den Baum – vor Nadjas Fluchtpunkt! Aus den Augenwinkeln betrachtete sie das sonderbare Geschöpf. Es schien nur aus Falten zu bestehen! Massige, mit schwarzbraunem Fell überzogene Fettröllchen gaben dem Ding ein tollpatschiges Aussehen. Plumpe Füße, die im Verhältnis zum Leib viel zu groß wirkten. Der Körper war der eines Hundes, der Schwanz der eines Löwen. Das Gesicht ähnelte dem eines jungen Shar Pei und war vor lauter Hautfalten kaum zu erkennen. Irgendwo zwischen den Schwabbeln mussten die Augen sitzen.
    »Todarduarkansee!«, brachte das Geschöpf mit kehliger Stimme hervor. Drohend hüpfte es in die Höhe, als wolle es Nadja klarmachen, dass sie auf gar keinen Fall an ihm vorbeikam.
    Sie sah noch einmal nach vorne, zu den fünf Marderkobolden mit den Hörnern und den rot funkelnden Augen. »Du wirst mich nicht davon abhalten, meinen Baum zu erreichen, Faltensack!«
    Sie schwang den Stock, sprang herum und schlug dem kleineren Geschöpf hart gegen die Seite. Erschrocken fiepend sprang das Wesen von ihr fort. Nadja rannte los. Jede Sekunde zählte! Sie warf den Stock weg, damit sie die Hände zum Klettern frei hatte.
    Sie hatte den Stamm gerade erreicht, als etwas ihren Rücken traf. Nadja schrie auf und stolperte. Ihre Füße, die den Boden ohnehin kaum berührten, rutschten über das feuchte Elfenmoos. Sie verlor den Halt, schlitterte ein Stück und wurde
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