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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums
Autoren: Michael Moorcock
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von uns helfen können." Der Graf in der Messingrüstung schüttelte den rothaarigen Kopf. „Ich weiß es nicht, Hawkmoon."
    „Und jetzt ist mein Geist wieder gesund", murmelte Hawkmoon bitter.
    „Es sieht so aus."
    „Dann war mein Wahnsinn vielleicht dieser Wirklichkeit vorzuziehen." Hawkmoon schritt müde zur Treppe. „Wie schwer das zu ertragen ist!"
    Es konnte doch sicher nur ein schrecklicher Traum sein? Gewiß hatte Yisselda, hatten die Kinder gelebt?
    Aber bereits jetzt schwanden die Erinnerungen, wie ein Traum sich nach dem Erwachen verliert. Am Fuß des Treppenaufgangs drehte er sich noch einmal zu Graf Brass um, der mit gesenktem Kopf in das Feuer starrte.
    „Wir leben - Ihr und ich. Und unsere Freunde sind tot. Eure Tochter ist tot. Ihr habt recht, Graf Brass, wir haben viel verloren in der Schlacht von Londra - auch Eure Enkel."
    „Ja", murmelte Graf Brass kaum hörbar. „Die Zukunft ging verloren, könnte man sagen."
    EPILOG Fast sieben Jahre waren seit der großen Schlacht von Londra vergangen, in der die Macht des Dunklen Imperiums gebrochen worden war.
    Und viel hatte sich in diesen sieben Jahren getan. Fünf von ihnen hatte Dorian Hawkmoon, Herzog von Köln, unter Wahnsinn gelitten. Selbst jetzt noch, zwei Jahre nach seiner Heilung, war er nicht der gleiche, der so voll Mut dem Runenstab gedient hatte. Er war jetzt von grimmigem Charakter, in sich zurückgezogen und einsam. Nicht einmal sein alter Freund, Graf Brass, außer ihm noch der einzige Überlebende der Schlacht, verstand ihn noch.
    „Der Verlust seiner Freunde - und seiner geliebten Frau ist daran schuld", raunten sich die Bürger des wiederaufgebauten Aigues-Mortes zu. Und sie bedauerten Dorian Hawkmoon, wenn er allein durch die Stadt, hinaus zum Tor und über die weiten Marschen ritt, wo die großen scharlachroten Flamingos über seinem Kopf kreisten und die weißen Stiere dahingaloppierten.
    Und Hawkmoon ritt gewöhnlich zu einem niedrigen Hügel, der sich mitten aus der Marsch erhob. Dort stieg er von seinem Pferd und führte es hoch zu der Ruine einer uralten Kirche, die lange vor Beginn des Tragischen Jahrtausends erbaut worden war.
    Und dann versuchte er einen Traum zurückzurufen.
    Den Traum von Yisselda und seinen zwei Kindern, an deren Namen er sich einfach nicht entsinnen konnte. Hatten sie in seinem Traum überhaupt je Namen gehabt?
    Ein törichter Traum war es gewesen - ein Traum von den Dingen, die hätten sein können, wenn Yisselda in der Schlacht von Londra nicht gefallen wäre.
    Und manchmal, wenn die Sonne am Horizont der weiten Marschen unterging oder ein sanfter Regen sich über die Lagunen senkte, stand er hoch oben auf der Ruine und hob seine Arme den Wolken entgegen, die über den sich verdunkelnden Himmel segelten, und schrie ihren Namen in den Wind.
    „Yisselda! Yisselda!"
    Dann nahmen die Vögel, die mit dem Wind zogen, diesen Ruf auf.
    „Yisselda!"
    Eine Weile später senkte Hawkmoon den Kopf und weinte. Und er fragte sich, weshalb er immer noch hoffte, trotz all der offensichtlichen Wirklichkeit, daß er eines Tages seine verlorene Liebe wiederfinden würde.
    Weshalb glaubte er denn insgeheim, daß irgendwo - auf einer anderen Erde vielleicht - die Toten noch lebten? Gewiß war eine solche Überlegung, ja Besessenheit ein Beweis, daß immer noch etwas von diesem Wahn, dieser Krankheit in ihm steckte.
    Dann seufzte er und glättete seine Züge, damit niemand, der ihn vielleicht zufällig sah, bemerken möge, daß seine Trauer ihn übermannt hatte. Schließlich stieg er auf sein Pferd und kehrte in der Dämmerung des frühen Abends zur Burg Brass zurück, wo Graf Brass auf ihn wartete.
    Damit endet die erste Chronik von Burg Brass.
    ENDE

Bitte beachten Sie die Vorschau auf der nächsten Seite.
    Als TERRA FANTASY Band 52 erscheint:
    Die Prinzessin und der Löwe
    Fantasy-Roman von L. Sprague de Camp
    Der Held wider Willen
    Rollin Hobarts verblüffende Fähigkeiten, selbst schwierigste Rätsel und Probleme im Handumdrehen zu lösen, sind schuld daran, daß der New Yorker Ingenieur und Industrieberater entführt und zu einer Welt gebracht wird, auf der die Gesetze der Magie und die der aristotelischen Zweiwertlogik gelten.
    Das Kidnapping-Opfer hat nur wenig Zeit, sich den Gegebenheiten der neuen, seltsamen Welt anzupassen, auf die es so plötzlich verschlagen wurde. Dennoch macht Mr. Hobart, der in die Rolle des Kämpfers gegen das Böse gedrängt wird, seine Sache so gut, daß ihm schnell Ruhm, Ehre und
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