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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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moralischen Grenzen. Sie haben mehr als genug Geld. Helfen Sie den Kindern. Sonst wird es Ihnen noch leid tun!“
    „Drohen Sie mir etwa?“
    „Nein, ich will Ihnen nur klarmachen, dass es vielen Menschen schlechter geht als Ihnen. Menschen, denen Sie helfen könnten. Stellen Sie sich nur mal vor, Ihr Sohn würde an Hunger sterben.“
    Albert wollte gerade etwas entgegnen, als seine Frau zu ihm kam und ihn fragte: „Sag mal, hast du Mark irgendwo gesehen? Ich suche ihn bereits seit zehn Minuten.“
    Albert sah Werner mit einem süffisanten Lächeln an. „Entschuldigen Sie mich bitte. Ich werde für wichtigere Dinge gebraucht.“
    „Auch Ihnen wird eines Tages ein Schicksalsschlag zu schaffen machen! Vielleicht sogar schneller als Sie denken. Aber erwarten Sie dann bloß keine Unterstützung! Ihr Geiz wird auf Sie zurückfallen! In welcher Form auch immer. Und ich werde mich an diesem Tag freuen!“
    Ohne den Lackierer weiter zu beachten, trat Albert mit Veronika beiseite und sah sich um. „Bestimmt wird er sich in der Menge aufhalten. Unser Sohn ist nicht gerade der größte Mensch der Welt. Bis du ihn in dem Menschenhaufen gefunden hast, kann es schon etwas dauern.“
    „Aber ich habe schon viele Leute gefragt, wo er steckt. Keiner wusste es. Niemand hat ihn seit einigen Minuten gesehen.“ Sie sah irritiert zu Werner zurück. „Und was wollte der Kerl eigentlich schon wieder? Wollte er dich erneut für seine Stiftung gewinnen?“
    „Ja, aber das kann er vergessen. Spielt sich ständig als Retter der Armen auf. Dabei wette ich mit dir, dass er die meisten Spenden für sich selbst verwendet. Na, wie auch immer. Zuletzt stand Mark in der Nähe des Teichs. Mit seiner Gattin und deren Brautjungfer.“ Albert blickte hinüber zum Fischteich. Dort war jedoch niemand mehr zu sehen.
    „Ich mache mir langsam Sorgen“, sagte Veronika.
    „Du machst dir immer Sorgen. Das ist nichts Neues. Langsam solltest du einsehen, dass Mark nicht mehr dein kleiner Junge ist. Er beginnt jetzt sein eigenes Leben. Bald wird er eine Familie gründen und auf eigenen Beinen stehen.“
    „Aber kommt dir das nicht auch merkwürdig vor? Es ist doch sein Hochzeitstag. Wo steckt er nur?“
    „Kannst du dich an unsere Hochzeitsfeier erinnern? Ich weiß noch ganz genau, wie du mich mitten drin am Arm gepackt, in eine Ecke gezogen und …“
    Albert hatte noch nicht ausgesprochen, als ein lauter Knall ertönte.
    „Was war das? Das kam aus dem Haus“, erkannte Veronika.
    „Es war bestimmt nur ein Sektkorken.“
    „Das hörte sich eher an wie ein Schuss.“
    „Nun mach mal halblang. Wer hätte denn in unserem Haus einen Schuss abfeuern sollen?“
    Veronika blickte zur Terrasse. Die Doppeltür zum Wohnzimmer stand weit offen. Einige Gäste sahen besorgt ins Haus.
    „Dort ist etwas passiert“, äußerte Veronika. „Ich weiß es. Ich spüre es. Das war ein Schuss!“
    Albert stieß einen Seufzer aus. „Na schön, wenn du dir absolut sicher bist, dann werden wir kurz nachschauen. Danach ist aber Schluss mit solchen Spielchen. Ich möchte schließlich noch etwas vom Sekt abhaben.“
    Die beiden setzten sich in Bewegung. Sie erklommen eine kleine Anhöhe, die zur Terrasse führte, und schritten an den dortigen Gästen vorbei.
    „Es ist nichts geschehen“, versicherte Albert ihnen. „Das war sicherlich nur ein Sektkorken. Kein Grund zur Beunruhigung. Genießen Sie weiter die Sonne und die Feier.“ Doch in diesem Moment musste er zugeben, dass auch er ein seltsames Gefühl verspürte. Wenn tatsächlich nichts geschehen war, warum sahen die Leute seine Frau und ihn dann so unsicher an?
    „Es tut mir leid, aber ich habe den Sekt über Ihren Teppich verschüttet“, sagte eine junge Frau, die mit einer Sektflasche im Wohnzimmer der Hortmanns stand. Sie sah Albert und Veronika entschuldigend an, als die beiden den Raum betraten. „Der Korken kam so schnell herausgeschossen, dass ich nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte.“
    Veronika atmete erleichtert durch. „Also ist dieser laute Knall tatsächlich nur von einem Korken gekommen?“
    „Ja. Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte niemanden erschrecken.“
    „Ist schon gut“, winkte Veronika ab. Sie sah auf den Fleck im Teppich und fuhr fort: „Auch das werden wir schon wieder hinkriegen. Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Hauptsache, es ist nichts Schlimmeres passiert.“
    „Vielen Dank. Das ist nett von Ihnen.“
    „Kein Problem.“ Die Hortmanns wollten schon wieder hinaus in
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