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Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Titel: Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
Autoren: Jackson Lisa
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schloss die Augen und stellte sich Janines Gesicht vor. Ihre helle Haut mit den sanft getupften Sommersprossen auf der geraden Nase. Die vollen Lippen über den schönsten Zähnen, die er jemals gesehen hatte. Und erst ihre Augen …
    Dieser interessante braune Schatten in ihrem Blick, der im Heu vor Verlangen noch dunkler geworden war. Ihr Kuss hatte ihn gekitzelt. Als sie mit ihren Händen an seinem Körper entlanggefahren war, ihn berührt und erkundet hatte, hatte seine Haut elektrisiert geprickelt. Und erst ihre Zunge, so geschickt …
    Da war es wieder.
    Das vertraute Gefühl unterhalb seiner Hüften. Höchst willkommen. Wie er sich freute! Er spürte, wie er sich sekundenlang versteifte … Es gab Hoffnung.
    „Janine, es tut mir leid, aber Slade will Sie nicht sehen“, erklärte Nicole mit fester Stimme, konnte aber ihre Sorge nicht ganz verbergen. „Er ist in ein Privatzimmer verlegt worden und beharrt nach wie vor auf seiner Entscheidung.“
    „Warum?“, wollte Janine wissen.
    „Keine Ahnung.“
    „Ist er schon auf den Beinen?“
    „Er macht Gehversuche.“
    „Das Gefühl ist also in seine Beine zurückgekehrt?“
    „Ja. Hören Sie, ganz offiziell darf ich Ihnen das gar nicht sagen. Aber das ist Ihnen ja bekannt.“
    „Natürlich. Schließlich bin ich Anwältin“, stimmte Janine zu. „Ich weiß genau Bescheid. Aber ich muss wissen, was los ist.“
    „Bitte haben Sie Geduld.“
    „Ich gebe mir alle Mühe“, log Janine. Aber kaum hatte sie den Telefonhörer aufgelegt, griff sie nach ihrer Jacke, zog sie an und schlüpfte in ihre Stiefel. Sie nahm sich noch die Zeit, Lazarus mit Futter zu versorgen, und setzte sich dann in ihren Wagen.
    Auf dem Weg zur Straße erhaschte sie einen Blick auf das Schild am Ende der Auffahrt. „Zu verkaufen“ stand darauf. Der Schnee hatte sich rund um den Pfosten des Schildes aufgetürmt. Janine musste unwillkürlich daran denken, dass ihre Großmutter ihr befohlen hatte, das Haus niemals zu verkaufen.
    Einen Moment lang bedauerte sie ihren Entschluss und überlegte, doch in Grand Hope zu bleiben. Hier war sie zu Hause. Das Haus war schuldenfrei. Sie könnte ihre eigene Kanzlei eröffnen. Vielleicht fand sie sogar einen zweiten Anwalt, der als Partner einsteigen wollte und die Kosten mit ihr teilte. Du besitzt ein Haus mit Katze und Pferd, dachte sie insgeheim, und in der Garage steht sogar ein Oldtimer. Was willst du eigentlich mehr?
    Die Antwort lag auf der Hand. Janine wollte Slade. Schon immer hatte sie alles darangesetzt, ihren Willen zu bekommen, wenn sie einmal einen Entschluss gefasst hatte. Sie schaltete das Radio ein und fuhr in Richtung Stadt.
    Zum Krankenhaus. Zu Slade McCafferty.
    Slade ließ sich auf das Bett sinken. Der Schweiß perlte ihm auf der Haut, weil er sich gezwungen hatte, seine verdammten Beine nach den Befehlen des Physiotherapeuten zu bewegen. Obwohl er nur kleine Schritte gemacht hatte, fühlte er sich, als hätte er für Olympia trainiert. Es kam ihm vor, als hätte er fünfzig Kilometer anstatt fünfzehn Schritte hinter sich gebracht.
    Nach dem Ende der Therapiestunde hatte man ihn im Rollstuhl in sein Zimmer zurückgebracht.
    Es wird seine Zeit brauchen, hatten die Ärzte ihn gewarnt. Genau wie Thorne, der ihm ein verbogenes und schwarz verkohltes Stück Metall in die Hand gedrückt hatte. Es war die Taschenuhr, die sein Vater ihm vererbt hatte. Slade hatte sie auf den Rollwagen neben die Taschentücher und die Wasserflasche gelegt.
    Immer wieder nahm er sie zur Hand und dachte darüber nach, wie der alte Mann ihn, seinen jüngsten Sohn, bedrängt hatte, zu heiratenund eine Familie zu gründen. Nun, er hatte es versucht. Und versagt. Zwei Mal.
    Der Schmerz fuhr ihm wieder durch die Beine. Slade zuckte zwar zusammen, war aber froh, dass er überhaupt etwas spürte. Denn mit dem Schmerz kehrte auch die Hoffnung zurück, dass er eines Tages wieder gesund sein würde.
    Slade hatte gerade die Augen geschlossen, als er hörte, wie jemand eintrat. Lasst mich in Ruhe, dachte er, bis ihm der Hauch eines Parfums in die Nase stieg. Sofort erkannte er den Duft. Sein Herz überschlug sich beinahe.
    „Slade?“
    „Ich habe allen erzählt, dass ich dich nicht sehen will.“ Slade weigerte sich, die Augen zu öffnen. Weil er überzeugt war, Janines Anblick nicht ertragen zu können.
    „Ich hatte angenommen, dass du es nicht ernst meinst. Deshalb habe ich mich reingeschlichen. Du kennst doch die Ärzte und Schwestern. Sie haben alle Hände voll
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