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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Autoren: Kim Harrison
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Morgan.«
    Jetzt waren wir wieder auf vertrautem Boden.
Zusammenarbeiten
war um einiges besser, als
für mich arbeiten,
aber wie oft musste ich denn noch Nein sagen? »Nein — du lügst«, antwortete ich und wedelte mit meiner Sonnenbrille durch die Luft, als er zum Protest ansetzte, die Augen unter seinen feinen blonden Haaren unschuldig. »Du bist hier nervös reingestiefelt, um mich zu bitten, mit dir an die Küste zu fahren, nicht andersherum. Du willst mein Vertrauen? Versuch mal, es mit der Wahrheit zu erkaufen. Bis dahin haben wir nichts mehr zu besprechen. Wiedersehen, Trent. Wir sehen uns um fünf. Knall das Friedhofstor nicht zu, wenn du gehst.«
    Ich rammte mir die Sonnenbrille wieder ins Gesicht und lehnte mich beleidigt zurück. Für einen Moment glaubte ich schon, er würde seine lahme Behauptung von Nächstenliebe aufrechterhalten, aber dann flüsterte er: »Ich muss an die Westküste. Ich brauche eine Begleitung, und Quen wird Ceri nicht von der Seite weichen. Sie hat nur noch drei Wochen bis zur Geburt.«
    Ceri? Ich biss die Zähne zusammen, öffnete die Augen und starrte in die bernsteinfarbene Welt. Dann nahm ich die Brille wieder ab und beäugte Trent, um herauszufinden, ob er log. In seinem Blick lag ein Hauch von Mitgefühl, aber überwiegend war er sauer, wahrscheinlich, weil Ceri seinen Sicherheitsoffizier mehr mochte als ihn.
    »Quen erlaubt mir nicht, Cincinnati zu verlassen, außer du kommst mit«, sagte Trent, und das regte ihn offensichtlich auf. »Er sagt, du bist ungeschliffen, aber enthusiastisch.«
    Ich lachte. Ich konnte einfach nichts dagegen machen. »Okay«, sagte ich und senkte die Füße wieder auf die Terrasse. »Ich glaube, jetzt habe ich es verstanden. Du sagst, du willst dich mit mir verbünden — mit mir armem Mädchen —, aber eigentlich tust du es nur, weil Quen dich allein nicht gehen lässt. Wie kommt's? Hast du vor, gegen mich auszusagen, wenn ich deinen dämlichen Wisch nicht unterschreibe? Ich wusste doch, dass es Gründe gibt, warum ich Quen mag.«
    »Würdest du bitte diesen Vertrag einfach vergessen?«, sagte er und wirkte langsam wütend. »Es war ein Fehler, dich zu bedrängen, und es tut mir leid. Ich muss aus privaten Gründen an die Westküste. Du bist einfach ein Mittel, um dort hinzukommen. Eine Eskorte.«
    Es tat ihm leid?,
dachte ich. Dieses Eingeständnis schockierte mich. Auf der Mauer hob Jenks in einer orangefarbenen Wolke ab. Offensichtlich hatte er es auch gehört.
    »Bitte«, sagte Trent und rutschte auf seinem Stuhl nach vorne. »Rache', ich brauche deine Hilfe.«
    Am Tor erklang ein leises, vertrautes Klicken und dann ein Luftstoß. Hinter Trent flog auf Brusthöhe eine kleine blaue Kugel vorbei, genau dort, wo er gerade noch gewesen wäre, hätte er sich nicht vorgelehnt. Sie traf den Baum und zerbrach mit einem vertrauten Platschen, während gleichzeitig ein durchdringendes Pfeifen durch den Garten gellte.
    Trent starrte mit weit aufgerissenen Augen erst mich und dann die nasse Stelle
an.
    Scheiße, wir werden angegriffen.

2
    Trent stand auf und starrte dämlich auf den Baumstamm und auf die schäumende, magische gelbe Masse, die daran klebte.
    »Runter!«, schrie ich und riss ihn aus dem Gleichgewicht. Er fiel um und noch sitzend zog ich ihn an mich, während ich mich anspannte und sein Gewicht so verlagerte, dass er auf der anderen Seite des Liegestuhls auf dem Hof landete. Er schlug mit einem Keuchen, mit weit aufgerissenen Augen und fliegenden Haaren auf den Fliesen auf. Macht ergoss sich in mich, vertraut, aber in meiner Eile auch schmerzhaft, und noch bevor Trent sich die Haare aus den Augen gestrichen hatte, glitt das Wort
»Rhombus«
durch meinen Geist. In einem Moment durchlebte ich den sonst fünfminütigen Prozess, einen Schutzkreis zu errichten.
    Die halb unsichtbare Barriere hob sich, wie bei allen ungezogenen Kreisen mit mir als Mittelpunkt. Trent setzte sich auf, und sein Kopf reichte mir bis an die Schulter. »Bleib unten!«, zischte ich, und wir zuckten beide zusammen, als zwei weitere Platscher meinen Schutzkreis trafen. Die Magie in den Kugeln erzeugte kleine, farbige Kuhlen in meiner schwarz-goldenen Aura. Jenseits davon, ein gutes Stück entfernt, verteilten sich die Pixies über den Friedhof, und ich verfluchte mich für meine Dummheit. lch hatte Jenks befohlen, seine Kinder zu sammeln, und hatte damit unsere erste Verteidigungslinie ausgeschaltet.
    »Jenks!«, schrie ich, als ich aufstand. Mein Schutzkreis war nur
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