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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Autoren: Kim Harrison
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berührten gerade so den Knauf seines Gartenschwertes, was ihm eine gefährliche, hintergründige Aura verlieh, wie Puck auf dem Kriegspfad. Und wirkte, als wäre er bereit, jederzeit zu töten. Amüsiert strahlte ich Trent an und zog ein Knie an, um mich nicht so vollkommen entblößt zu fühlen.
    »Eigentlich bin ich momentan sehr beschäftigt«, erklärte ich süßlich, wobei ich mich in den Liegestuhl zurücklehnte und die Augen schloss. »Ich muss Melatonin bilden, während die Sonne scheint.« Ich öffnete die Augen wieder und schenkte ihm ein offensichtlich aufgesetztes Lächeln, während ich gleichzeitig ein wenig besorgt die Stirn runzelte.
Er ist allein hier.
    Ein leises Kichern in den Bäumen ließ Trent den Blick heben, und er trat schnell einen Schritt zur Seite, um einer Eichel aus dem letzten Jahr auszuweichen. Sie prallte mit einem Klacken von der zerbrochenen Bodenfliese ab und rollte, begleitet von enttäuschtem Gejammer, unter meinen Liegestuhl.
    »Entschuldige mich«, sagte Jenks säuerlich und schoss in die Bäume davon. Es folgte eine lautstarke Rebellion, die schnell unterdrückt wurde, dann sanken die Pixies nacheinander herab, um eine weitere Eichel, einen Stock und sogar eine Murmel auf den Tisch neben meinem Eistee fallen zu lassen, bevor sie sich entschuldigten und bedrückt Richtung Friedhof davonflogen. Jenks beobachtete jede Bewegung mit Adleraugen.
    »Ich habe noch vier Stunden Zeit, um diese Haut vor der Hochzeit meines Bruders von ihrer Leichenblässe zu befreien«, erklärte ich unbehaglich und bemühte mich, das kleine Drama zu ignorieren, »und die werde ich nicht in meiner Küche damit verbringen, deinen Zauber zu winden. Komm um fünf zurück. Oder du kannst einfach hier rumsitzen und darauf warten, dass die Sonne untergeht. Mir ist es egal. Sitzt Quen im Auto? Er kann gerne reinkommen. Ich habe noch Eistee im Kühlschrank. Oder ein Bier. Ihr Kerle trinkt doch Bier, oder?«
    »Ich habe heute keinen Babysitter«, sagte Trent, als wäre das ein großer Sieg. Ich räusperte mich. Ich wusste, wie er sich fühlte. Mein Babysitter war entweder ein zehn Zentimeter großer Mann oder ein nerviger Ex-Geist, je nachdem, in welcher Klemme ich im Moment steckte und in welcher Realität ich mich gerade bewegte.
    Jenks' jüngste Tochter, Jrixibell, flog heran, während sie gleichzeitig den Saum ihres braunen Seidenkleides knetete. Anscheinend war es ihre Eichel gewesen. Unter Jenks' strengem Blick murmelte das beschämte Mädchen ein »Entschuldigung« und flog dann zu ihren drei Schwestern, mit denen sie sofort im Gebüsch verschwand, um weitere Missetaten zu planen.
    Trent lächelte, drehte sich um und erschreckte mich zu Tode, als er eingebildeten Staub vom zweiten Stuhl wischte, bevor er sich so vorsichtig setzte, als hätte er noch niemals einer Plastikbespannung trauen müssen. Ich starrte ihn an und nahm die Sonnenbrille wieder ab.
    Er bleibt?
Sicher, ich hatte es angeboten, aber ich hatte doch nicht erwartet, dass er annahm. Plötzlich fühlte ich mich doppelt so nackt, konnte aber nichts tun, weil Trent sich vorlehnte und das oberste Einrichtungsmagazin nahm. »Renoviert ihr?«, fragte er beiläufig.
    »Ähm, Jenks richtet sich ein«, sagte ich mit klopfendem Herzen. Dreck auf Toast, ich konnte hier doch nicht einfach rumliegen und so tun, als wäre er nicht da. Ich hatte gedacht, er würde beleidigt reagieren, etwas Dämliches darüber zum Besten geben, dass seine Zeit wichtiger war als meine, und einfach wieder gehen. »Du, ähm, willst warten? Hast du nichts anderes, Wichtigeres zu tun?«
    »Doch, habe ich eigentlich schon«, sagte er, während er langsam umblätterte und seine Augen über die nächste Seite voller Fliesen und Kunst gleiten ließ. »Aber ich will mit dir reden. Allein.« Er hob seinen Blick von der Zeitschrift und starrte Jenks an.
    »Jetzt warte mal einen fairyverfurzten Moment ...« Jenks schoss in einer Wolke aus empörtem Silber nach oben.
    Ich runzelte die Stirn. Trent war zu früh gekommen, stank nach Zimt und Wein und wollte allein mit mir reden. Das war so absolut übel. »Es ist okay, Jenks«, sagte ich leise, aber er hörte mich nicht.
    »Der Tag, an dem ich dich mit Rachel allein lasse, ist der Tag, an dem ich mir ein Kleid anziehe und Polka tanze!«, erklärte er gerade. Ich setzte mich auf und stellte meine Füße zu beiden Seiten des Liegestuhls auf den Boden.
    »Jenks, es ist in Ordnung.«
    »Wir sind ein Team!«, schrie Jenks, eine Hand am Knauf
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