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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Autoren: Kim Harrison
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Jenks nicht.«
    Mein Herz setzte für einen Moment aus, und ich zwang mich, unbeweglich zu bleiben. Der leichte Wind wurde kühl, und auf meinen Armen bildete sich Gänsehaut. »Ach, wirklich?«
    »Wirklich«, sagte er und ich wurde rot, als er meine Gänsehaut bemerkte. »Was hältst du für wahrscheinlicher? Dass der Hexenzirkel dich mit der Geschichte an die Öffentlichkeit lässt, wie sie dich wegen eines komplizierten Plans, mein Sicherheitssystem zu testen, gebannt haben, oder dass sie dich einfach auf dem Weg zu dem Treffen verschwinden lassen?«
    Es war ziemlich schwierig, weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken, wenn jemand so kräftig an meinen Schwanzfedern zerrte. »Ich bin nicht dämlich«, sagte ich und griff nach meinem Sonnenöl. »Du glaubst, darüber hätte ich noch nicht nachgedacht? Aber was habe ich denn für eine Wahl? Sie haben gesagt, sie würden mich begnadigen, wenn ich den Mund halte.«
    »Sie haben nie gesagt, dass deine Begnadigung dich noch lebend erreichen würde.«
    Stimmt.
»Das ist so unfair.« Verärgert öffnete ich die Flasche und drückte mir Öl auf die Handfläche.
    »Du kannst es dir nicht mehr leisten, dumm zu sein«, sagte Trent. Ich runzelte die Stirn und stellte mit einem Knall die Flasche wieder auf den Tisch. »Dieselben Qualitäten, die dich zu einer guten Angestellten machen würden — Loyalität, Ehrlichkeit, Leidenschaft, Eifer, Vertrauen —, werden dich umbringen, wenn du nicht verstehst, dass nur wenige Leute nach deinen Regeln spielen.«
    Das letzte Wort in der Reihe auszusprechen — Vertrauen — war ihm schwergefallen. Ich runzelte die Stirn und rubbelte mir unter dem Vorwand, mich mit Sonnenöl einzuschmieren, die Gänsehaut weg. »Ich bin nicht naiv«, grummelte ich und betrachtete die roten Stellen, die die Bespannung des Liegestuhls auf meiner Haut hinterlassen hatte. Ja, ich arbeitete mit Dämonen zusammen, lernte bei ihnen und war eine von zwei Hexen auf der Welt, die ihre Magie entzünden konnten, aber ich hatte mich gut geführt. Ich hatte niemals jemandem wehgetan, der mich nicht zuerst angegriffen hatte, und ich hatte
immer
mehr Zurückhaltung an den Tag gelegt als diejenigen, die versuchten, mich umzubringen. Selbst bei den Fairys.
    »Der Hexenzirkel wird niemals zulassen, dass du einen Flieger besteigst, und der einzige Weg, wie du es an die Küste schaffen kannst, ist, wenn wir zusammen fahren«, sagte Trent schnell. »Der Hexenzirkel wird nichts unternehmen, wenn ich bei dir bin.«
    Zusammen?
Ich blinzelte und starrte ihn an. Deswegen war er in einer Wolke aus Zimt und Wein in meinem Garten aufgetaucht. Er wollte, dass wir zusammen an die Küste flogen, und hatte Angst, dass ich ablehnen würde. »Bietest du mir etwa einen Flug in deinem Privatjet an?«, fragte ich ungläubig. Ich war kurz davor, sowohl ihn als auch den Hexenzirkel loszuwerden, kurz davor, wieder eine eigenständige Person zu werden. Wenn ich in seinen Flieger stieg, wusste niemand, wo wir landen würden.
    »Du musst mir vertrauen«, sagte er, als könnte er meine Gedanken lesen, während seine Körpersprache mir gleichzeitig zuschrie, dass ich es lassen sollte.
    Ich lehnte mich zurück. Mir war kalt, und ich fühlte mich unwohl. »Ja, genau. Du hilfst mir nur aufgrund der Güte deines kleinen Elfenherzens. Wohl kaum.«
    »Würdest du mir glauben, dass ich es lieber mit Zucker als mit Essig probiere?«
    Er klang amüsiert und ich blinzelte zu ihm auf. »Ja«, platzte ich heraus. »Das könnte ich glauben, aber ich steige nicht in deinen Flieger. Du bist ein mit Drogen handelnder, Steuern hinterziehender, irritierender ... Mörder, und in den letzten zwei Jahren gab es nicht einen Monat, in dem ich mir keine Sorgen gemacht habe, ob du versuchen wirst, mich umzulegen.«
    »Irritierend?« Trent lehnte sich gegen meinen Bademantel zurück. Anscheinend war er gerne irritierend, die Finger verschränkt und ein Knöchel auf dem anderen Knie. In dieser Haltung hätte ich unsicher gewirkt, aber er wirkte völlig ruhig. Der Geruch des Kokosöls passte gut zu dem Zimt. Er senkte den Blick, und ich wartete schweigend.
    »Letztendlich ist es so, dass ich es vorziehe, dass du am Leben und frei vom Hexenzirkel bist als tot«, sagte Trent leise und sah kurz auf, als ein zerrissenes Blatt von einem Ast trudelte. »Wenn du ohne mich an die Küste aufbrichst, wirst du es nicht schaffen. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass Sie eines Tages mit mir zusammenarbeiten werden, Ms.
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