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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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Garage, bevor er Nora entführte.“
    „Aber ich verstehe nicht, wie das abgelaufen ist“, gab Kortmann zu. „Die Aufnahmen beweisen doch, dass Junker tatsächlich in den letzten beiden Tagen in der Lagerhalle war. Wie kann er dann die Morde begangen und Hutmann die Chips untergejubelt haben?“
    „Die Aufnahmen stammen nicht aus den vergangenen beiden Tagen. Junker hatte sich bereits vor einiger Zeit in der Lagerhalle angekettet und aufgenommen. Die Datumsanzeige der Aufnahmen zu ändern, war später kein Problem für ihn.“
    „Wie bitte? Junker hat sich selbst zwei Tage lang angekettet? Nur für sein Alibi? Das glaube ich nicht. Außerdem hat doch jemand die Chips und Akkus regelmäßig ausgewechselt! Wie hätte Junker das machen sollen?“
    „Aufgrund dieser Frage sind wir erst auf ihn als Täter gekommen. Die Kollegen der Kriminaltechnik haben nämlich herausgefunden, dass die Kette an Junkers Handgelenken bei einem Übergang der fünf Videochips nicht mehr so stramm saß wie zuvor. Also musste er sie zwangsläufig gelockert haben. Doch das hätte er nur mit dem passenden Schlüssel machen können. Also sah alles danach aus, dass er in Wahrheit der Täter ist. Vermutlich hatte er eine Fernbedienung in der Hosentasche, mit der er die Videokamera bei Bedarf aus- und wieder einschalten konnte. Die Kollegen haben erkannt, dass Junker seine Hände kurz vor den Übergängen immer in die rechte Hosentasche geschoben hat. Ansonsten hatte er eigentlich an alles gedacht. Selbst an die Details. Er hat auf den Aufnahmen sogar gegen die Wand uriniert, um keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass er zwei Tage lang gefangen gehalten wurde. Zwecks Glaubwürdigkeit hat er übrigens auch Nora entführt. Sie sollte zusätzlich bezeugen, dass er völlig verzweifelt in der Halle lag.“
    „Dann können Sie von Glück sagen, dass die Kollegen den Aspekt mit der Kette entdeckt haben.“ Kortmann schnaufte. „Aber dass Junker dann hier in der Direktion an Ihre Waffe gelangen und Sie als Geisel nehmen konnte, gibt mir sehr zu denken, Frau Feldt. Das war sehr leichtsinnig von Ihnen! In Zukunft müssen Sie besser auf Ihre Dienstpistole achten. Ist das klar?“
    Nora grinste das Schwergewicht an. „Das wird nicht nötig sein.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Ich gebe immer genügend Acht auf meine Waffe. Darüber brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.“
    „Das sehe ich anders. Dieser Zwischenfall hat es doch bewiesen!“
    „Nein, nicht ganz. Tommy hat mir bereits in der Lagerhalle zugeflüstert, dass unsere Kollegen den Aspekt mit der gelockerten Kette auf den Speicherchips erkannt haben. Wir wussten also, dass Junker der Täter war, bevor wir wieder hier ankamen. Deshalb hat Tommy mir auch mein Handy, meine Waffe und den Schlüssel für die entsprechenden Handschellen zugesteckt. Die Waffe war nur mit Platzpatronen geladen. Zudem war es sehr wahrscheinlich, dass Junker mich hier in Handschellen stecken würde. Das alles war zwar riskant, aber wir mussten es wagen, da wir nicht wussten, wo er seine Beute versteckt hatte. Und er hätte uns das sicherlich nicht verraten. Also sollte er mich als Geisel nehmen und zu seinem Diebesgut führen. Zur Sicherheit hatte ich mir allerdings noch einen Knöchelhalter mit einer geladenen Waffe besorgt, während Junker seine Aussage in Tommys Büro gemacht hat.“
    „Sie hatten das von vorne bis hinten geplant?!“ Kortmann traute seinen Ohren nicht.
    Tommy nickte. „Ich habe die Kollegen von der Kriminaltechnik vorher gebeten, mich noch einmal in meinem Büro anzurufen, sobald wir mit Junker wieder hier sein würden. Ich spekulierte darauf, dass ich Junker mit den Videoaufnahmen konfrontieren konnte und er daraufhin zum letzten Mittel griff. Dazu hat Nora ihm wunderbar ihr Holster zugewandt. Er konnte es gar nicht übersehen. Ich hatte schon Angst, dass er diese Falle durchschauen würde. Aber das war zum Glück nicht der Fall. Allerdings muss ich zugeben, dass er an das Handysignal gedacht hat. Im Grunde ist das aber nicht weiter wichtig, da er Nora zu seiner Beute geführt hat und sie mit ihrer Waffe nicht verletzen konnte. Es bestand also kaum Gefahr für sie.“
    „Bis auf das Feuer!“, raunte Kortmann und fixierte Tommy mit einem harten Blick. „Und wieso haben Sie mir das Ganze eigentlich nicht vorher erzählt? Warum haben Sie mich darüber im Unklaren gelassen?“
    „Ich hatte zu wenig Zeit. Der Anruf aus der Kriminaltechnik kam erst sehr spät. Also musste ich
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