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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum
Autoren: Selma Stephenson
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Unser Kellner läuft rot an und macht sich auf den Weg zur Schank, um wenig später mit sechs großen, gut eingeschenkten Biergläsern wieder zu kommen.
    In der Zwischenzeit haben sich alle außer Biene und mir auf den Weg zur Toilette gemacht. Wir beide warten noch, damit wir möglichst spät gehen. Sonst erwischt es uns sicher sobald wir wieder im Auto gefangen sind.
    Bis das Essen kommt, vergeht gut eine halbe Stunde, in der wir noch einmal Bier nachordern. Noch ein oder zwei Gläser und ich brauche nichts mehr essen, weil ich bis zum Rand voll bin. Allerdings wäre es ein Verbrechen die Spaghetti in Lachs-Sahnesauce stehen zu lassen. Und es würde wohl zum Erbrechen führen, wenn ich dem Alkohol keine ordentliche Unterlage bieten würde.
    Carmen hat das Putensteak gewählt und die anderen machen sich über eine Grillplatte für vier Personen her. Zusätzlich bestellte sich Lisa noch Dollarchips, einen Maiskolben, Zwiebelringe, Chicken-Nuggets und noch einige andere frittierte Leckereien. Wie sie so dünn sein kann ist mir ein Rätsel. Früher dachte ich, dass sie sich nach dem Essen den Finger in den Hals steckt, aber jetzt bin ich mir sicher, dass sie einfach nur Glück mit ihrem Körper hat. Aber seit ich im Fitness Center trainiere, darf ich mich auch nicht beschweren. Eigentlich kann ich auch essen was ich will ohne das Risiko einzugehen übermäßig zuzunehmen. An diesem Wochenende interessiert mich das alles aber gar nicht. Wir sind unterwegs, um zu feiern und um uns zu entspannen, und das werden wir auch machen.
    Während wir in unser Essen vertieft sind, telefoniert Biene mit Frank, ihrem Mann. »Und ist alles in Ordnung bei euch?....Wirklich?....Ist es ein Problem für dich?....Super! Nein bei uns ist alles blendend, wir sind gerade beim Essen….Natürlich passen wir auf dein gelbes Schätzchen auf. Mia hat ihren Hintern extra weit bei der Tür hinausgestreckt um zu pinkeln!« Ich schicke ihr einen bösen Blick, und möchte ansetzen um etwas zu sagen. »Nein Schatz, das ist eine längere Geschichte. Die erzähle ich dir, wenn ich wieder daheim bin. Ich liebe dich!....Küsschen.«
    »Möchtest du die Geschichte nicht gleich an die Bild verkaufen, vielleicht brauchen die noch einen Aufhänger für die Wochenendbeilage?«, herrsche ich Biene an, doch sie lächelt mich nur an. »Jetzt hab dich nicht so, Mia. Du hast einen süßen Hintern. Das finden die Typen an dem Tisch dort drüben übrigens auch. Die waren in dem Auto hinter uns, und können sich wahrscheinlich seit dem über nichts Anderes mehr unterhalten.«
    Mein Gesicht fühlt sich heiß an, sicher bin ich knallrot »Meinst du das jetzt ernst? Waren die wirklich hinter uns?« »Ich bin mir ziemlich sicher, die fürchterliche Justin Bieber Frisur von dem einen Kerl werde ich so schnell nicht mehr vergessen.« Mit einem gespielten Schauer unterstreicht sie ihre Aussage. Ich muss auf die Toilette, und zwar um mein Gesicht mit kaltem Wasser zu kühlen. »Voll peinlich!«, sage ich zu meinem Spiegelbild, aber eigentlich fühle ich mich nicht danach. Warum bin ich rot geworden? Es ist ja wirklich nichts dabei. Was kümmert es mich, dass die mich beim Pinkeln beobachtet haben? Ich spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, und trockne mich mit einem Papierhandtuch ab.
    Auf dem Weg zu unserem Tisch, muss ich bei den vier Typen vorbei, die mich schon von weitem schelmisch angrinsen. Als ich auf der Höhe ihres Tisches bin, schlage ich mir mit der flachen Hand auf den Po, dass es klatscht, dabei zwinkere ich ihnen zu. »Das habt ihr noch nie gesehen Jungs, stimmt’s? So sind wir Mädels, wenn ihr nicht dabei seid! Was wohl eure Freundinnen gerade treiben?« Lachend gehe ich weiter zu unserem Tisch, wo meine Girls sich kaum halten können vor Lachen.
    »Dir dürfen wir keinen Alkohol mehr geben, sonst bringst du die Männer komplett um ihren Verstand.«, sagt Lisa, bevor sie ihre Haare mit den Händen zu einem Pferdeschwanz zusammen fasst, sie zweimal eindreht und anschließend mit einer großen Klammer hochsteckt. Dabei benimmt sie sich, als ob sie für einen Shampoo-Werbespot vor der Kamera stünde. »Brauchst du noch etwas Show-Time, oder können wir zur Kasse gehen?«, möchte Caro indes wissen. »Nein, von mir aus können wir losfahren.«
    Auf dem Weg zur Kasse packen wir noch allerlei Süßzeug ein. Carmen kann nicht widerstehen und nimmt für jede von uns ein Popsy, einen Sahne-Likör, der in Fläschchen gefüllt ist, die wie Spermien aussehen, und
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