Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Public Eye (Public Eye Trilogie)

Public Eye (Public Eye Trilogie)

Titel: Public Eye (Public Eye Trilogie)
Autoren: Hans-Peter Merz
Vom Netzwerk:
r Stimmung sorgten. So kitschig. Orianna stand da. Ein massives K ö niginnenkleid mit riesiger Kragensch ä rpe und das Ganze in dunkelrot. Total originell. Ein
Diademchen auf dem lockigen Kopf. Nicht zu glauben. Aber meine Chance. Niemand
sonst in der Lobby, die Lemuren hatten noch nicht gerafft, dass dieses
Zuckerteilchen eben zur T ü re hereingekommen war. Ich feuerte ganze Charmepakete
auf sie ab, versprach ihr den versautesten Cybersex, den ihr Avatar in seinem
Photonendasein je gehabt hatte und ü berhaupt. Sie sprang drauf an, fast war ich von meiner Wirkung selbst
etwas ü berrascht, es ging ganz easy. Sie lie ß sich bereitwillig in ein S é par é e
ziehen, das ich gleich sorgsam verschloss. Ich hatte die Lady, ich w ü rde versauten Cybersex mit ihr machen und die
Aufzeichnung davon gleich drauf an ihren Gatten versenden. Den Rest konnte
erledigen wer wollte. Buchung auf mein Konto erfolgt automatisch. Sagte ich
schon, dass mich Ihre moralischen Urteile ü ber mich nicht interessieren? Ich glaube ja. Wie auch immer, ich kam
rasch zur Sache: "Komm her du Stute, lass dir diesen bl ö den Fummel herunterrei ß en und dich lecken bis du schreist." Ihre Antwort
war seltsam: "Lassen Sie den Quatsch doch, deshalb sind wir nun wirklich
nicht hier." Oha! Was geht hier vor? " Ä hm. So. Ja gut, dann nicht dazu." Sie evozierte
ein Pr ä sent. Das sieht dann so aus, als ob jemand ein kleines
P ä ckchen mit Schleife und irgendwelchem Bimmelbammel in
der Hand h ä lt. Damit k ö nnen Avatare Content austauschen. Das kann alles M ö gliche sein, eine neue Haut f ü r den Avatar, ein Ikony (Zierrat, ein Morgenstern zum
Beispiel oder ein Schnellfeuergewehr, irgendeine nette Aufmerksamkeit f ü r den Spielgef ä hrten) aber auch Bild-, Ton- und Movie-Daten, Programme, Rezepturen,
alles eben. Ich war sehr ü berrascht und eh ich mich auf die neue Situation
eingestellt hatte, dr ü ckte sie meinem Avatar das Paket auch schon in die
behaarten Gladiatorenh ä nde. Worauf die Daten des netten Pr ä sentchens schwuppdiwupp auf meinem Implantat landeten
und es sich dort gem ü tlich machten. Ich war ü berhaupt nicht sicher, ob ich das wollte, aber da war
es schon etwas sp ä t f ü r sorgf ä ltiges Ü berlegen. Ich hatte das Zeug schon im Haus. Meine Sexgespielin behielt
ihre Klamotten an und wandte sich zum Gehen. Ich fragte sie, was das denn jetzt
sollte und sie meinte nur: "Wir haben ein Problem, bringen Sie die Datei
zun ä chst in Sicherheit und warten Sie auf neue Anweisungen."
Drehte sich um, verlie ß das reizende Zimmerchen mit dem Himmelbett und war
schon aus der Lobby rausamalgiert, bevor ich sie nochmals zu fassen bekam.
     
    Sie
hatte mich ganz offenbar verwechselt. Aber mit wem? Und was sollte ich ihrem
Mann jetzt erz ä hlen?
     
     
     
    4.
     
    Die
Frage erledigte sich rasch. Das sollte mein Leben aber nicht einfacher machen.
Mein Auftraggeber rief an, kaum dass ich mich aus dem La Serena rausamalgiert
hatte. "H ö ren Sie, ich habe mich geirrt - meine Frau geht nicht
fremd, da ist etwas ganz anderes im Gange, keine Ahnung worum es geht. Kann
sein, dass sie in Gefahr ist. H ö ren
Sie, Sie m ü ssen sie finden, um jeden Preis." Ich nannte ihm
meinen Preis f ü r diese Art von Dienstleistung und er schluckte h ö rbar.
     
    Als
sein Committ mit meinem Konto amalgiert war, legte ich los. Interessanter Fall,
wenn auch immer noch nicht wirklich originell. Aus der Monobib holte ich zun ä chst alle Daten, die ich f ü r ein Bewegungsbild von Orianna brauchte. Tonnenweise
Informationen ü ber das Amalgieren mit Infokan ä len, anderer Leute Avatare, Geldtransfers,
Mobidev-Aufladungen und nat ü rlich
haupts ä chlich die ganzen Public Eye-Informationen.
     
    Public
Eye?
     
    Nachdem
die Sache mit dem angezapften Sehnerv soweit in trockenen T ü chern war, dass sich hierf ü r ein Massenmarkt entwickeln konnte, h ö rte der Spa ß nicht einfach damit auf, dass sich nun jedermann wahlweise eine Bl ü mchenwiese oder eine Wildwest-Kulisse vors Auge gaukeln
konnte. Nein, das ging z ü gig weiter: Die Originaldaten, vom Augapfel her
kommend, wurden zwar vom Implantat quasi abgefangen und dann in aufgeh ü bschter Form an das eigentliche Gehirn weitergegeben,
sie mussten zur faktischen Umwandlung aus Kapazit ä tsgr ü nden
aber aus dem K ö rper heraus und ü ber eine ganz klassische Funkverbindung an die Monobib ü bertragen werden. Dort lagen einerseits enorm viele
verschiedene Filterprogramme bereit (Sie k ö nnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher