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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie
Autoren: Berndt Rieger
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beunruhigt war. Er werde immer schweigsamer, könne nur noch wenig arbeiten und mache alles langsam und fast apathisch. Dafür sei sein Charakter immer unleidlicher geworden. Er verdächtige alle, ihn zu betrügen. Er behauptete, dass ihm vor allem seine Tochter in den letzten Jahren immer feindlicher gesonnen sei und und versuchen würde, ihn auszubooten.
    Auf Plumbum metallicum führte mich dann die Art seiner Bauchschmerzen. Er habe das Gefühl, als ob ihm jemand von innen am Nabel ziehen würde. Die heftige Kolik, die dabei ausgelöst wurde, war nicht typisch für Menschen, die an Verstopfung leiden. Auch der entzündliche Befall der Mundschleimhaut und die Nervenschwäche ließen an ein Metall denken. Ich hatte beim Erstkontakt mit Mercurius begonnen, was durchaus eine gewisse Stimmungsaufhellung bewirkt hatte. Als er mir dann von seinen Nabelbeschwerden erzählte, wechselte ich auf Plumbum metallicum D12, 5 Kügelchen morgens.
    Zwei Monate später trat mir ein verjüngter Mann entgegen. Hatte er anfänglich nur wenig gesprochen und fast widerwillig auf meine Fragen geantwortet, nahm er nun (seine Frau begleitete ihn) das Ruder in die Hand und berichtete, dass sich der Stuhlgang verbessert und er dadurch eine Entgiftung erfahren habe. „Woran merken Sie das?“ fragte ich ihn, und er zählte auf: „Die offenen Stellen im Mund sind weg, meine Füße entzünden sich nicht mehr, und ich kann wieder richtig essen. Vor allem: Ich schmecke wieder, was ich esse! Es ist herrlich.“
Über das Mittel
    Blei gehörte im Altertum zu den vielgenutzten Metallen. Im alten Rom wurdenWasserrohre aus Blei verfertigt, was aufgrund der resultierenden Vergiftungsreaktionen eine der Gründe für den Niedergang dieser Zivilisation gewesen sein soll. Trotzdem galt es bis ins Mittelalter auch als wichtige Arznei und wurde von den Alchemisten als Saturn bezeichnet. Dass Maler, die mit Bleiweiß arbeiteten, Haarausfall, Hautekzeme, Koliken und Lähmungen entwickelten, fiel erst in der Neuzeit auf. In der homöopathischen Zubereitung wird es vor allem bei Beschwerden eingesetzt, die einer Bleivergiftung ähneln. Schöne Behandlungsverläufe sieht man mitunter bei diabetischen Polyneuropathien oder bei Lähmungen nach Schlaganfall.
Psorinum (Krätzenosode)
    Polychrestpunkte: 3
    Vorwiegend für Frauen
    Wenn man merkt, dass ein Mensch es im Leben durchaus weit gebracht hat und er sich aber dennoch für einen Versager hält und von Selbstvorwürfen gequält wird, dann schadet es nie, ihm Psorinum C200 als einmalige Dosis zu geben.
    Es ist schon erstaunlich, wie häufig diese schon von Hahnemann beschriebene Arznei im Praxisalltag Wirkung zeigt. Das macht sich nicht immer nur angenehm bemerkbar. Ich erinnere mich an eine 39-jährige Frau, die durch Psorinum ihre Neurodermitis in den Griff bekam, nun aber begann, ihre Ansprüche an das Leben weit bestimmter und eindringlicher zu formulieren, was große Unruhe in ihrer Familie hervorrief. Ich denke auch an eine 54-jährige Frau, die von klein auf geschlagen wurde und arbeiten musste, die auf Psorinum hin so selbstbewusst wurde, dass sie die Kleinstadt, in der sie lebte, wegen zahlreicher Ungerechtigkeiten und Rechtsverletzungen, die sie zuvor widerspruchslos hingenommen hatte, mit Rechtsklagen überzog. Für einige Monate hatte sie dann auch Ruhe vor ihren Rückenschmerzen, wegen denen sie in meine Praxis gekommen war. Als Heuschnupfenmittel habe ich selbst einmal Psorinum C30 eingenommen und war erstaunt, wie angenehm mein Leben für einige Wochen war. Ich fühlte mich selbstbestimmt und frei und hatte das Gefühl, im Leben alles erreichen zu können. Keine Frage, dass sich dabei auch die verstopfte Nase klärte.
    Das wichtigste Zeichen für einen Bedarf an Psorinum ist Kälteempfindlichkeit.
    Diese Menschen können mitunter sogar im Sommer mit einer Mütze herumlaufen, da sie Angst haben, sich zu verkühlen. So ein Fall war die 46-jährige Besitzerin eines Schreibwarenlädchens unweit meiner Praxis, die wegen ihrer dauernden Infekte und vor allem wegen ihrer Allergien in meine Betreuung kam. In Bezug auf ihre Allergien reichte sie mir ein Dossier, in dem ihr ein Großlabor detailliert nachgewiesen hatte, dass sie beinahe kein Nahrungsmittel mehr vertragen konnte. Das hatte zur Folge, dass sie nicht mehr auswärts aß und nur noch sehr wenige selbst zubereitete Nahrungsmittel auf ihrem Speiseplan hatte. Darüber war sie recht mager und furchtsamgeworden, vor allem aber hatte sie keine Kraft
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