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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie
Autoren: Berndt Rieger
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befallen hatte, was sich durch starkes Schwitzen, eine verstärkte Regelblutung und durch Dunkelfärbung des Urins bemerkbar macht.
    Einen ähnlichen Verlauf erwarten wir uns heute von einer erfolgreichen homöopathischen Therapie: Nach der Gabe einer passenden Arznei tritt eine rasche Entlastung der Seele ein, was sich als Müdigkeit, Benommenheit, Tatendrang oder sogar Euphorie äußern kann. Und dann erwarten wir eine Ausleitungsreaktion, das heißt, dass Körpersäfte verstärkt zu fließen beginnen.
    Wie ist das nun bei äußeren Krankheiten, beispielsweise einem Knochenbruch? Jede Seele wird auf solch ein Ereignis anders reagieren. Wo sich der eine zurückzieht, um in der Einsamkeit Kraft zu schöpfen, sucht der andere Hilfe bei geliebten Menschen. Der eine flüchtet sich in die Arbeit, der andere kann gar nicht arbeiten. Ein Knochenbruch stimmt manche Menschen traurig, andere zornig und dritte depressiv.

    Was „bringt“ es nun, bei Krankheiten nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele zu betrachten? Der Chirurg wird dazu neigen, eine technisch gut durchgeführte Operation für ausreichend zu halten. Die Seele des Patienten ist für ihn eine private Angelegenheit, selbst wenn manche Chirurgen nach langjähriger Erfahrung feststellen, dass sich durch seelische Führung bessere Heilverläufe erzielen lassen. Der Internist dagegen macht von Anfang an die Erfahrung, dass es sich lohnt, nach seelischen Belastungssituationen zu fragen und individuelle Reaktionsweisen von Patienten auf Stress zu beobachten. Manche Menschen reagieren auf Ärger „verschnupft“, andere mit einem Blutdruckanstieg, wieder andere bekommen eine Magenverstimmung. So definiert jeder Mensch von Anfang an für den Arzt, der ihn über die Jahre begleitet, Problemzonen, Schwachstellen des Körpers, in denen sich seine seelischen Konflikte abbilden.
    So können Nasennebenhöhlen regelrecht zu Theaterbühnen werden, auf denen Menschen das Drama ihres Lebens darstellen.
Welchen Stellenwert hat hier die Homöopathie?
    Für den Homöopathen ist psychosomatisches Denken selbstverständlich. Das Buch, in dem Sie ihn häufig blättern sehen, ist das sogenannte Repertorium. Hier nehmen die geistigen und seelischen Beschwerden den größten Platz ein. Zugleich wird der Homöopath von Anfang an versuchen, beim jeweiligen Betroffenen die Körperregionen herauszufinden, die bei seiner Krankheit besonders beansprucht sind, und eine Arznei zu finden, deren Heilkraft sich dort besonders gut entfaltet. Man nennt diesen Vorgang die Suche nach einem Konstitutionsmittel. Wenn dann eine Heilung erfolgt ist, spricht man von einer effektiven Konstitutionstherapie.
    Die Bedeutung der Homöopathie liegt auch darin, in Menschen Kräfte freizusetzen, mit denen sie psychosomatische Konflikte lösen können. Man kann sehr lange über Konflikte sprechen, aber sie zu verstehen reicht im Regelfall nicht aus. Sigmund Freud sprach von Katharsis und war der Meinung, dass nur dann Gesundung eintreten könne, wenn der Leidende erkennt, wie seine Krankheit entstanden ist und warum er an ihr festhält. Woody Allen, der jahrzehntelang psychotherapeutisch behandelt worden war, baute seine Karriere als Komiker auf der Tatsache auf, dass diese Heilung nur sehr selten eintritt. Fast jeden Tag erlebe ich es, dass ich mit einem Patienten seelische Konflikte bespreche und Kommentare abgebe – und dann höre: „Ja, das weiß ich alles. Wenn ich es lösen könnte, würde ich es tun. Was ich von Ihnen brauche, ist ein Mittel, das mir hilft, meine Probleme zu lösen.“ Und hier zeigt sich, welchen großen Stellenwert die Homöopathie hat. Wenn das richtige Mittel gefunden wird, öffnet es für den Patienten eine Tür. Ob er sie durchschreitet, ist dann seine Sache. Wer es tut, dem gelingt dann regelmäßig eine Wende im Leben, die einer psychosomatischen Krankheit den Nährboden entzieht. Oft trocknet sie dann aus und bildet ihre körperlichen Erscheinungsformen zurück. Richtig eingesetzt bewirkt Homöopathie eine ganzheitliche Heilung.
Psyche und körperliche Beschwerden hängen zusammen
    Wenn körperliche Beschwerden auftreten, fällt es uns meist schwer, auch die seelischen Ursachen mit zu berücksichtigen. Hier hilft es, sich folgende Fragen zu stellen:
Wann sind die Beschwerden entstanden?
    Versuchen Sie den Zeitraum des Auftretens möglichst exakt zu bestimmen. Wählen Sie bei kleineren Beschwerden einen kleineren Zeitraum und bei schwerwiegenden Erkrankungen Zeiträume
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