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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie
Autoren: Philip M. Bailey
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Ausdruck »konstitutionelles Mittel«, um sich auf die tiefste Schicht der Konstitution eines Menschen zu beziehen, die zum Teil durch darüberliegende Schichten verdeckt sein kann. Dies ist eine unglückliche und irreführende Wortwahl, weil man nicht mit Sicherheit wissen kann, welche Mittel – wenn überhaupt – unter der Oberfläche liegen, solange man diese Oberfläche nicht angemessen behandelt hat. Außerdem ist die oberflächlichste Schicht immer die offensichtlichste.
Schichten
    Der menschliche Organismus kann sich anscheinend an alle früheren chronischen Zustände des Körpers und des Geistes erinnern. Dieses Gedächtnis umfaßt auch bestimmte erbliche Faktoren. Jeder stabile Zustand des Körpers und des Geistes kann als eine Schicht der individuellen Konstitution betrachtetwerden. Wenn sie von einem anderen stabilen Zustand überlagert wird, bleibt sie doch im Gedächtnis der Zellen gespeichert und kann in Zukunft reaktiviert werden, wenn die darüberliegenden Schichten durch eine korrekte homöopathische Verordnung »abgetragen« werden.
    Nach meiner Erfahrung bleiben die meisten Menschen während ihres ganzen Lebens in ein und demselben konstitutionellen Zustand. Anders gesagt, ihre Lebenskraft wird von der Geburt bis zum Tod mit demselben Mittel in Resonanz treten. Ausgenommen davon sind nur die Phasen akuter Erkrankung. Traumatische Erfahrungen, sowohl körperlich als auch seelisch, können die Frequenz der Lebensenergie eines Menschen ändern und dadurch eine neue Schicht bilden, aber häufiger verursachen sie eine Funktionsstörung innerhalb der vorhandenen Schicht. So wird eine relativ gesunde, symptomfreie Natriummuriaticum-Person nach einem langwierigen Scheidungsverfahren vielleicht eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung und Angst vor geschlossenen Räumen entwickeln, und beides wird so lange bestehenbleiben, bis eine homöopathische Behandlung oder ein anderes tiefgreifendes Heilverfahren Abhilfe schafft. Diese neuen Symptome sind immer noch Bestandteil des Arzneimittelbildes von Natrium muriaticum, und das Mittel wird die Lebenskraft des Patienten einfach auf eine gesündere Oktave innerhalb der Wellenlänge von Natrium muriaticum transformieren. Ohne eine solche Behandlung können die neuen Symptome bestehenbleiben, bis ein weiteres Trauma zu einer anderen Verschlechterung des Gesundheitszustandes führt, dieses Mal vielleicht zu einer chronischen Bronchitis und wiederholt auftretenden Depressionen, was immer noch innerhalb der Natrium-muriaticum-Schicht liegen würde.
    Ausgehend von der Stabilität der chronischen Schichten kann man in der medizinischen und psychologischen Biographie eines Patienten nützliche Informationen finden, die das gewählte Konstitutionsmittel bestätigen.
    Einige Menschen werden mit verschiedenen pathologischen Schichten geboren, die sie von ihren Eltern geerbt haben. Sie werden gewöhnlich die oberste dieser Schichten ausdrücken, bis das richtige homöopathische Mittel sie auflöst und dadurch die darunterliegende Schicht in Erscheinung tritt. Einige Charakteristika der tieferen Schichten können jedoch von Zeit zu Zeit durchscheinen, sowohl körperlich als auch psychologisch. So kann eine Natrium-muriaticum-Person mit einer darunterliegenden Phosphorschicht etwas von der Spontaneität, Naivität und Offenheit von Phosphor zeigen, aber die dominanten Charakterzüge werden in das Bild von Natrium muriaticum passen, besonders diejenigen, die ein Problem für den Patienten darstellen.
    Nach meiner Erfahrung korrespondieren die ererbten pathologischen Schichten häufig mit den miasmatischen Mitteln – Psorinurn, Syphilinurn, Medorrhinum und Tuberculinum. Wenn diese Schichten aufgelöst worden sind, findet man darunter häufig nichtmiasmatische Mittel. Es passiert jedoch oft, daß jemand mit nur einer konstitutionellen Schicht geboren wird, sei sie nun miasmatisch oder nicht, und die Behandlung wird einfach die Lebenskraft innerhalb derselben Schicht wieder ins Gleichgewicht bringen. So kann ein Mensch im Laufe seines Lebens von gelegentlichen Dosen seines Konstitutionsmittels profitieren.
    Weitere pathologische Schichten können nach der Geburt durch traumatische Einflüsse entstehen. Dabei kann es sich um psychologische Traumata, um Verletzungen durch Unfälle oder um Infektionskrankheiten handeln. Jemand kann beispielsweise einen Medorrhinum-Zustand entwickeln, nachdem er sich mit Gonorrhoe infiziert hat, oder einen Natrium-sulfuricum-Zustand nach einer
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