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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie
Autoren: Philip M. Bailey
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beispielsweise ein Mangel an Selbstvertrauen, und das muß der Homöopath erkennen, obwohl viele Lycopodium-Patienten sich nach außen sehr selbstsicher geben. Die Essenz der Geistessymptome zu verstehen, ist genauso wichtig wie das Verständnis der spezifischen Symptome eines Mittels. Manchmal ist das eine offensichtlicher, manchmal das andere.
    Wo immer möglich habe ich bei jedem Konstitutionstyp den ungefähren Anteil von Männern und Frauen angegeben, weil es in vielen Fällen ein klares Übergewicht des einen oder anderen Geschlechtes gibt, manchmal fast bis zu 100 Prozent. Der Homöopath sollte beispielsweise sehr vorsichtig sein, wenn er annimmt, er hätte einen Sepia-Mann oder eine Sulfur-Frau gefunden. Es gibt sie zwar, aber man muß sich bewußt sein, wie selten sie sind. Außerdem habe ich versucht darzustellen, auf welch unterschiedliche Weise sich ein bestimmter Konstitutionstyp bei Männern und Frauen zeigen kann. So verbergen Lycopodium-Männer ihren Mangel an Selbstvertrauen beispielsweise gerne hinter einer Maske von trotziger Prahlerei, während Lycopodium-Frauen ihre Ängste und Beklemmungen meist offen zugeben.
    Vielen Lesern wird auffallen, daß ich die negativen Charakteristika in meiner Beschreibung der Konstitutionstypen hervorgehoben habe. Ich habe mich zwar bemüht, auch die positiven Züge jedes Mittels darzustellen, aber in den meisten Fällen ist es erheblich einfacher, einen Konstitutionstyp an seinen Schwächen und überzogenen Verhaltensweisen zu erkennen. In dem Maße, wie Menschen ihr Bewußtsein entwickeln und ihre persönlichen Schwächen überwinden, entwickeln sie tendenziell alle dieselben positiven Charaktermerkmale (wie beispielsweise Offenheit, Flexibilität und Selbstvertrauen), unabhängig von ihrem Konstitutionstyp. Die negativen Charaktereigenschaften, die dann noch übrigbleiben, sind meist der beste Führer zum richtigen Mittel (zusammen mit den Allgemeinsymptomen und den körperlichen Symptomen). Was jene Porträts im Buch betrifft, die im Vergleich zum Rest relativ positiv wirken, so kann ich nur beschreiben, was ich gesehen habe, und bei manchen Typen habe ich in der Tat mehr positive Züge als bei anderen gesehen. Es mag sein, daß die weniger entwickelten Angehörigen dieses Typs sich nicht so häufig in homöopathische Behandlung begeben!
    Am Ende jedes Profils gebe ich eine kurze Beschreibung der charakteristischen äußeren Erscheinung des jeweiligen Typus, weil das körperliche Erscheinungsbild so eng mit der Persönlichkeit verbunden ist und weil ich auch hier das Gefühl habe, daß dieser Aspekt in der Vergangenheit oft zu kurz gekommen ist. Diese Beschreibungen sind nur als Hinweis zu verstehen. Sie sind nicht erschöpfend, und es gibt viele Patienten, die nicht die für ihr Konstitutionsmittel typische äußere Erscheinung haben.
    Ich erhebe nicht den Anspruch, mit diesem Buch die Gesamtheit aller Konstitutionsmittel abzudecken, aber es enthält diejenigen, die man am häufigsten sieht, und es wird bei den meisten Patienten, die Hilfe für chronische Beschwerden suchen, zu einem besseren Verständnis der Geistessymptomebeitragen. (Ich habe die Psorinum-Konstitution zwar gesehen, aber die Geistessymptome waren für mich so undeutlich, daß sie mit dem Persönlichkeitsprofil der darunterliegenden Schicht verschmolzen, deshalb ist das Mittel hier nicht aufgenommen.)
Konstitution, Schichten und akute Geistessymptome
    Der Begriff »konstitutionell« wird von Homöopathen auf verschiedene Weise verwendet. Die drei hauptsächlichen Bedeutungen sind:
Die »konstitutionelle Verordnung« bezieht sich darauf, daß man ein Mittel auswählt, das zu einer bestimmten Zeit die Totalität aller Symptome des Patienten abdeckt (sowohl geistig als auch körperlich). Im Gegensatz dazu steht die »lokale Verordnung«, die nur auf wenigen lokalen Symptomen basiert und andere nicht damit zusammenhängende Aspekte des Falles ignoriert. Insofern kann ein akutes Mittel für einen akuten Fall konstitutionell verschrieben werden, während man ein Polyehrest unkonstitutionell gegen lokale Symptome bei einer akuten oder chronischen Krankheit verordnen kann.
Ein »konstitutionelles Mittel« deckt die Totalität aller geistigen und körperlichen Charakteristika über einen längeren Zeitraum ab. Ausgenommen davon sind vorübergehende Veränderungen während akuter Erkrankungen. In diesem Sinne benutze ich den Ausdruck »konstitutionell« in diesem Buch.
Einige Homöopathen benutzen den
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