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Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Titel: Psycho-Logisch Richtig verhandeln
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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als nächstes sagen wird. Tun Sie dies einmal! Nehmen Sie die Reaktion von Hans als Beginn einer neuen Transaktion, denken Sie sich auf eine der drei von Ihnen gefundenen Möglichkeiten wiederum drei von Maria aus, und zeichnen Sie diese drei dann ins Diagramm ein (Abb. 8):
    HANS: (a, b oder c von vorhin:) ________________________
    ________________________ plus Marias neue Reaktion:
    a) ________________________
    b) ________________________
    c) ________________________
    Nun die drei möglichen Reaktionen von Maria noch einzeichnen:

    Abb. 8
    Wir sehen also, (egal wie Ihre Reaktionsmöglichkeiten für Maria ausgesehen haben), daß eine genaue Analyse der gestörten Situationen im Alltag uns helfen kann, analytischer vorzugehen. Nun lesen Sie bitte folgende Grundregeln durch und überlegen Sie sich, ob Sie diese sinnvoll finden:
    1. Gespräche, die nicht mehr optimal laufen, schaden beiden.
    2. Der »Klügere« hat die bessere Chance, die Situation zu verbessern.
    3. Je eher er dem anderen hilft, aus einem kritischen P oder aus einem weinenden K wieder herauszukommen, desto weniger hat der andere gesagt, was ihm später leid tun könnte.
    4. Die Verantwortung trägt nicht derjenige, der das Kreuz verursacht hat, sondern derjenige, der die Zusammenhänge begreift, aber trotzdem nicht willens ist, die Kommunikation zu verbessern.
    Im Seminar sagen Teilnehmer hier oft: »Ja, muß denn immer ich nachgeben?« Die Frage ist berechtigt. Wollen wir einmal gemeinsam überlegen: Angenommen, Sie würden versuchen, einem Vierjährigen zu erklären, warum Sie morgen nicht wie versprochen in den Zoo mit ihm gehen könnten. Wenn er Ihre Gründe einsieht, sich auf später vertrösten läßt und die Situation analytisch verarbeitet, sind Sie froh und erleichtert. Erleichtert, weil Sie genau wußten, daß Sie nicht unbedingt mit EINSICHT, mit VERSTÄNDNIS FÜR IHRE SITUATION rechnen konnten. D.h. Sie wußten, daß Sie nicht mit einer Reaktion aus dem A (Einsicht) oder dem liebevollen P (Verständnis für die Bedürfnisse anderer) rechnen konnten.
    Wenn Sie nun begreifen, daß ein Mensch, der aus dem weinenden K heraus reagiert, in diesem Moment genauso hilflos ist wie ein Vierjähriger, der Ihr Anliegen NICHT versteht, der nun weint oder kämpft, trotzt oder schmollt … ist es dann noch sooooo schwer, Ihren eigenen LIEBEVOLLEN P zu aktivieren, der Ihnen ermöglicht, VERSTÄNDNIS FÜR DIESEN ANDEREN MENSCHEN AUFZUBRINGEN? (Vgl. Kampf- u. Fluchtmechanismen, Teil I dieses Buches!) Anders ausgedrückt: Ihre Reaktion wird immer davon abhängen, wieviel dieser andere Mensch, der sich derzeit im weinenden K oder im kritischen P befindet, Ihnen als Mensch bedeutet. Je weniger er Ihnen als Mensch bedeutet, desto weniger sind Sie bereit und fähig, Ihren eigenen liebevollen P zu aktivieren. Außerdem hängt Ihre Reaktion natürlich auch von Ihrer Kraft ab. Manchmal haben wir einfach die nötigen Energien nicht mehr, auf eine aggressive Reaktion des anderen mit dem liebevollen P zu reagieren.
    Ziel der Transaktionalen Analyse kann und darf es daher nicht sein, Ihnen das Gefühl zu vermitteln, daß Sie in Zukunft ALLE Gespräche optimal bewältigen sollten. Dies ist unmöglich. Ziel kann es lediglich sein, Ihnen ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, damit Sie MEHR SITUATIONEN ALS BISHER besser handhaben können, wenn unsere beiden Bedingungen erfüllt sind. Also, wenn Sie den anderen Menschen grundsätzlich mögen, und wenn Sie derzeit die nötigen Energien aufbringen können, sich erfolgreich mit seinem krit. P oder wein. K auseinanderzusetzen. Selbst wenn es Ihnen einmal nicht gelungen ist, könnte die Einsicht Ihrerseits im Nachhineln (da war der andere im wein. K und ich bin mitgezogen) Ihnen vielleicht helfen, wieder den ersten Schritt zu tun. Denn dem anderen ist es vielleicht inzwischen peinlich, was er da alles zu Ihnen gesagt hat. Er ist Ihnen vielleicht sehr dankbar, wenn Sie ihm helfen, das heutige (und die künftigen) Gespräch(e) wieder positiv zu gestalten.
    Nun müssen wir uns noch der dritten Art von Transaktionen zuwenden:
3 Die komplizierte Transaktion
    Diese Transaktion kann man wie folgt definieren:
Eine komplizierte Transaktion ist eine Transaktion, in der bei mindestens einem der beiden Gesprächspartner MEHR ALS EIN ICH-ZUSTAND gleichzeitig spricht.
    Auch diesen Prozeß hat der Volksmund schon lange erkannt, wenn er nämlich zwischen DIREKTEN und INDIREKTEN NACHRICHTEN unterscheidet. Wir können sagen: Was ein Ich-Zustand
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