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Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Titel: Psycho-Logisch Richtig verhandeln
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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(als einen der Triebe). Sie wissen, daß der Mensch sowohl vom Intellekt als auch von Gefühlen regiert wird. Wenn Sie sich die Persönlichkeitsstruktur ansehen, werden Sie feststellen, daß derA (analytische Teil) keine Gefühle beinhaltet, der P (programmierte Teil) nur gelernte, so daß erst das K (Kind in uns) der eigentliche Sitz der Gefühle sein kann. Sie wissen des weiteren, daß wir ein Produkt unserer Erfahrungen sind. Hat ein Mensch überwiegend positive Erfahrungen gemacht, so werden es überwiegend positive Gefühle sein, die sein K ausdrücken wird. (Hier sprechen wir vom natürlichen K.) Hat jemand aber sehr viele schmerzliche Erfahrungen sammeln müssen, so sagen wir: Er hat ein großes WEINENDES K in sich. Also wird sein Verhalten relativ häufig weinerlich, schmollend, trotzend oder abwehrend sein. Auf das weinende K werden wir später noch ausführlicher eingehen.

    Fig. 4: Das K
    Wenn wir die einzelnen Ich-Zustände nun aufeinandersetzen, erhalten wir das strukturanalytische Portrait der Persönlichkeit nach BERNE:

    Fig. 5: PAK
5 Praktischer Nutzen der Strukturalen Analyse
    Solange das Verhalten anderer Menschen unseren Wünschen entspricht, machen wir uns relativ wenig Gedanken über sie. Solange wir mit unserem Verhalten relativ zufrieden und erfolgreich sind, denken wir relativ wenig darüber nach. Aber: Wenn wir nun mit dem Verhalten anderer (oder unserem eigenen) unzufrieden sind? Dann fangen wir an zu fragen, zu analysieren und die Prozesse, die dazu geführt haben, verstehen zu wollen.
6 Fallstudie: Auf dem Kasernenhof
    Der Ausbilder steht vor drei Soldaten. Er schreit den ersten (der links steht) an: »Ihr oberster Jackenknopf ist nicht zu!« Der Mann schaut an sich herunter, knöpft die Jacke zu.
    Bei einer solchen Situation benötigen wir keine Analyse. Es kann uns ziemlich egal sein, daß es der kritische P des Ausbilders war, der ihn veranlaßt hat, diese Feststellung zu machen. Nun die Situation noch einmal, allerdings etwas anders:

    Fig. 6: Der Ausbilder und die drei Soldaten.
    Den linken Soldaten nennen wir A, den mittleren B und den dritten C.
    Wieder ruft der Ausbilder A zu, seine Jacke sei nicht zugeknöpft. Diesmal aber antwortet B, der an sich herunterschaut: »Mit Verlaub, die Jacke ist zu!« Darauf der erboste Ausbilder zu B: »Mit Ihnen habe ich ja gar nicht geredet!« Nun aber antwortet C: »Ich habe ja auch gar nichts gesagt!«
    Aha! Stimmt’s, daß Sie sich (wenn Sie diesen Witz noch nicht kennen) fragen: »Wieso denn? Wie kommt den B dazu, zu antworten, wenn A gemeint war? Und wieso antwortet C, wenn B angesprochen wird?« Die Antwort ist sehr simpel: Der Ausbilder hat geschielt!
7 Der schielende Ausbilder in unserer täglichen Praxis
    Wie oft passiert es, daß wir (psychologisch gesehen) zu schielen scheinen! Da sagt zum Beispiel der Ehemann, der seine roten Socken sucht, zu seiner Frau: »Liebling, hast du meine roten Wollsocken gesehen?« Sie antwortet mit einem: »Immer beschuldigst du mich, wenn du dein Zeug nicht finden kannst!!!« Das heißt: Wenn wir uns die drei Ich-Zustände P, A und K als »Soldaten« vorstellen wollen, ist doch die Situation genau die gleiche. Eigentlich hatte der Ehemann eine Auskunft vom A der Frau erwartet. Bekommen aber hat er eine Rechtfertigung ihres weinenden K. Also hat ein »anderer Soldat« geantwortet. Wenn wir diese Dinge durchschauen können, wird sich unser Verhalten unseren Mitmenschen gegenüber positivieren lassen. Wenn der Ehemann begreift, daß er es nun mit dem weinenden K zu tun hat, wird er nicht sagen: »Ich habe dich doch gar nicht beschuldigt, du dumme Gans!«, weil er weiß, daß diese Bemerkung das weinende K zum noch lauteren Brüllen veranlassen wird.
    Er wird …
    Ja, was wird er?
    Sie sehen also, daß die Strukturale Analyse die Basis zum Verständnis der zwischenmenschlichen Transaktionen ist und daß wir die Strukturale Analyse als Eingang in die Transaktionale Analyse brauchen.
    Deshalb ist es wesentlich, daß Sie die aktiven Ich-Zustände Ihrer Gesprächspartner erkennen lernen. Sonst können Sie später keine Strategie planen. Da aber der Weg zur Menschenkenntnis zwangsläufig über die Selbsterkenntnis führen sollte, werden Sie zunächst lernen müssen, diese Ich-Zustände an sich selbst zu finden. Lernen Sie also Ihr P, Ihr A und Ihr K kennen. Diesem Zweck dient die folgende Aufstellung von typischen Verhaltensweisen der einzelnen Ich-Zustände. Lesen Sie diese aufmerksam durch und machen Sie dann die
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