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Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Titel: Psycho-Logisch Richtig verhandeln
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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der Persönlichkeit in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen müssen. Sie sehen des weiteren, daß das ICH sich ständig zwischen dem Druck von ES und ÜBERICH befindet:

    Fig. 1: ES/ICH/ÜBERICH (Diagramm-Idee: Michael Birkenbihl, mit freundlicher Genehmigung)
3 T.A.: BERNEs Weiterentwicklung dieses FREUDschen Denkmodells
    FREUDs Unterteilung war noch eine rein theoretische. BERNE aber stellte fest, daß jede dieser Instanzen aktiv sein und das Verhalten beeinflussen kann. Er stellte des weiteren fest, daß sie sich durch Gestik/Mimik/Tonfall usw. sehr leicht unterscheiden lassen. BERNE machte folgende Beobachtungen (vgl. auch: Signale der Bezugsebene, Kap. 3):
    3.1 Das ÜBERICH:
    Wenn das ÜBERICH aktiv wird, dann wird der Tonfall belehrend, nörgelnd, meckernd, schimpfend oder laut. Typische Gesten sind z.B. der drohend erhobene Zeigefinger oder das kritische Naserümpfen. Typische Mimik ist der verärgerte oder aburteilende Gesichtsausdruck.
    3.2 Das ICH:
    Wenn das ICH aktiv wird, dann wird der Tonfall sachlich. Typische Gesten sind deutende, zeigende oder nachdenkliche Gesten. Typische Mimik ist der nachdenkliche, fragende oder verstehende Gesichtsausdruck.
    3.3 Das ES:
    Wenn das ES aktiv wird, dann wird der Tonfall kindlich. Ob das ein erfreutes »Wie schön!« oder: »Prima!« oder: »Herrlich!« ist oder ein schmollendes: »Nie glaubt man mir« oder: »Was ich sage, ist euch ja schon immer egal gewesenl« Typische Gesten sind das vor Freude in die Hände klatschen, das verbockte Aufstampfen mit dem Fuß, das fröhliche Tanzen, Hüpfen, Springen jeder Art. Typische Mimik ist sowohl das lachende als auch das weinerlich verzogene Gesicht. Dies ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt, um Ihnen zu zeigen, daß diese Unterteilung unserer Psyche keine »graue Theorie«, sondern tägliche Wirklichkeit ist. Wollen wir uns nun ansehen, wie BERNEs Strukturale Analyse im Vergleich zu FREUDs Persönlichkeitsprofil aussieht.
4 Strukturale Analyse (S.A.) nach BERNE

4.1 Der P
    BERNE nannte das Überich den »P« in uns, d.h. den programmierten Teil unserer Persönlichkeit, weil hier die Programme aktiv sind, die unser Verhalten beeinflussen und uns veranlassen, das Verhalten anderer zu kritisieren und verbessern zu wollen. BERNE sagte auch, daß dieser Persönlichkeitsanteil sehr wesentlich ist: Diese Programme helfen jeder Generation, die nächste heranzuziehen. Wenn wir nicht den kritischen P in uns hätten, welcher besagt, daß ein Kind nicht in die Straße laufen darf, würden wir mit unserem analytischen Anteil (dem ICH) zu lange brauchen, bis wir diesen Gedanken gefaßt hätten. Dann aber wäre es zu spät, das Kind zurückzureißen. Diese Programme helfen uns also, schnell (wir sagen fälschlicherweise oft »instinktiv«) zu handeln. Denn über Programme braucht man nicht mehr nachzudenken. Sie sind ja schon Bestandteil unseres Lebens geworden! Außerdem fehlt das Konzept der LIEBE in FREUDs Modell. BERNE zeigte, daß die Art und Weise, wie wir Zärtlichkeit, Fürsorge, Liebe und Geborgenheit vermittelt bekommen haben, unser eigenes Verhalten in dieser Richtung später vorprogrammiert. Deshalb haben Eltern, denen man nicht viel Zärtlichkeit gezeigt hat, große Probleme, wenn sie ihren Kindern Liebe zeigen wollen.
    Also ist FREUDs ÜBERICH bei BERNE zum P geworden: dem kritischen P, der bemängelt, kritisiert, es besser weiß, vorgefertigte Urteile (= Vorurteile) benützt undandere nach seinem Schema umfunktionieren möchte. Und dem liebevollen P, der Liebe zeigen, helfen, sich fürsorglich kümmern, pflegen und Zärtlichkeit zeigen kann:

    Fig. 2: Der P
4.2 Der A
    Das ICH wurde bei BERNE zum sog. »A«, d.h. zum »analytischen Teil« unserer Psyche. Das ist der Teil in uns, der Daten und Fakten aufnehmen, analysieren, speichern und abrufen kann und uns hilft, Entscheidungen zu treffen. Ein Vorurteil des kritischen P kommt wie aus der Pistole geschossen (automatisch, weil einprogrammiert), ein analytisch durchdachtes (auf Fakten beruhendes) Urteil jedoch kommt langsam, weil vom A analytisch durchdacht.

    Fig. 3: Der A
4.3 Das K
    Das ES von FREUD wurde bei BERNE zum »K«. Das ist das Kindheits-Ich, mit dem wir geboren wurden. Es beinhaltet die Triebe und Antriebe, die Bedürfnisse, das »Haben-« und »Tun-Wollen«, aber auch die Neugierde (ohne die kein Lernprozeß möglich wäre), die Spontaneität (ohne die wir zu Robotern würden), die Kreativität (ohne die keine Neuerungen möglich wären) und den Sex
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