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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht
Autoren: Caitlin Kittredge
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mit den Schultern zuckte. »Das würde ich dir überlassen, falls du es möchtest. Mir genügt es, die Fesseln abzuwerfen, die Corp und die Menschen uns angelegt haben.«
    Rede weiter. Die Stimmen ziehen sich zurück, wenn du redest.
    »Die Menschen legen uns keine Fesseln an. Wir helfen ihnen.«
    »Und das hört niemals auf, oder? Wir helfen ihnen und helfen ihnen, und sie lernen überhaupt nichts dazu. Sie kommen gar nicht auf die Idee, sich selbst zu helfen, weil wir immer diejenigen sind, die sie retten. Immer und immer wieder.«
    »Dazu sind wir da«, sagte Jet barsch. »Wir sind Helden.«
    »Wir sind ihre Sklaven!« Das Wort hallte in der Dunkelheit wider. Dann hörte Jet, wie jemand hastig atmete und die Luft langsam zischend wieder entweichen ließ. »Aber damit ist jetzt Schluss. Nach dem heutigen Tag sind wir fertig mit ihnen.«
    fertig fertig fertig mit ihnen allen mit ihnen quetsch sie würg sie hör sie knirschen
    »Sie würden Milliarden von Menschen töten«, schrie Jet, um die Schatten zu übertönen, »und das nur, weil Sie nicht mehr als Superheld dienen wollen?«
    »Es sind doch nur Menschen.« Seine Worte schwebten wie reine Seide über dem Wispern, das die Dunkelheit erfüllte. »Wenn sie nicht stark genug sind zum Überleben, dann sind sie es auch nicht wert.«
    Die Stimmen teilten voll und ganz seine Meinung.
    Keuchend scheuchte Jet sie weg. Aber sie umschwärmten sie, hielten sie fest. Verzweifelt stieß sie aus: »Sie sind vollkommen wahnsinnig. Sie sind nicht stark genug, um die Sonne auszulöschen.«
    »Natürlich nicht. Ich stoße Licht ab. Das würde überhaupt nichts nutzen. Aber du, du absorbierst Licht.«
    Jet drehte sich der Magen um. Sie taumelte … und der Schatten fing sie auf.
    kleines mädchen kleines Schäfchen verlorenes kleines lämmchen
    »So werden wir es machen, Jet.« Seine Stimme klang verzerrt, deformiert. Sie riss sich los aus dem tintenschwarzen Griff des Wahnsinns und versuchte, sich auf die Worte zu konzentrieren. »Du musst gar nicht denken. Du brauchst dich nur von meiner Maschine leiten zu lassen. Sie wird dir helfen, das Sonnenlicht aufzusaugen.«
    aussaugen die sonne das licht fressen
    »Sie wird dir helfen, Iridium auszusaugen. Und dann wirst du Schatten in die Sonne schleudern.«
    einwickeln sie halten sie schreien hören
    »Nein.« Die Ablehnung klang sanft, fast wie ein Schluchzer, und Jet senkte den Kopf. »Das werde ich nicht tun.«
    »Doch, du wirst«, versicherte Night. Er flüsterte, seine Stimme ganz nah an ihrem Ohr. »Meine Maschine wird dich zwingen, es zu tun. Natürlich wäre es besser für dich, du würdest es freiwillig machen. Es wäre besser, wenn du einfach tun würdest, was ich verlange. Und das wirst du, habe ich recht? Ich kenne dich, Jet. Du bist ein Schatten, genau wie ich. Du wirst auf mich hören. Du willst auf mich hören.«
    du bist Schatten du bist
    Jet zitterte am ganzen Körper. Wut und Verzweiflung fochten in ihrem Herzen einen erbitterten Kampf aus. Da griff der Schatten wieder nach ihr und wollte sie zurück in seine Umarmung ziehen. »Halt«, flüsterte sie. Entweder zu dem Schatten oder zu Night oder zu sich selbst. »Nicht.«
    Eine Hand, so kalt wie der Tod, legte sich auf ihre Wange. Streichelte ihr Gesicht. Hob ihr Kinn. In der Finsternis sah Jet seine Zähne aufblitzen und hörte ihn schnurren: »Tu es, Joan.«
    tu es
    »Tu es für mich.«
    »Ich …«
    »Tu es.«
    tu es
    Die Schwärze hielt sie in ihren Armen, wiegte sie. Sie spürte, wie sie wegdriftete.
    Als Night wieder sprach, war seine Stimme kalt, majestätisch. Und seine Worte galten nicht ihr. »Lauschen ist ungezogen, Taser.«
    Sie versuchte, sich zu bewegen, ihren Kopf zu drehen, aber der Schatten hielt sie fest umschlungen.
    »Ich bin zurückgekommen, um Jet zu holen«, sagte Taser mit gedämpfter Stimme. »Aber ihr beide habt euch so liebevoll euer Herz ausgeschüttet, da wollte ich nicht stören.«
    »Wie rücksichtsvoll«, sagte Night. »Nimm sie mit. Binde sie an das Herz der Maschine. Sie wird sich nicht wehren. Sie hat sich dem Schatten ergeben.«
    Ich, dachte sie wie im Nebel. Er spricht von mir …
    Schhhhhh
    Sie wurde ganz still.
    »Also, Boss«, sagte Taser. »Es ist Ihr Plan, die ganze Welt auszulöschen, wie? Das wird meine Möglichkeiten entscheidend begrenzen.«
    »Wenn du stark genug bist, wirst du überleben. Vielleicht wirst du sogar herrschen.«
    »Na ja. Das ist nur eine Kleinigkeit: Irgendwie mag ich die Sonne. So, wie sie ist, und dort,
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