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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen
Autoren: K. H. Scheer
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son­dern auch be­fehls­ge­wohnt war.
    »Ge­ne­ral Kon­nat an TECH­NO«, er­hob ich die Stim­me. »Ich bin hier, um dir ei­ne Rei­he von An­wei­sun­gen zu er­tei­len. Die auf­stän­di­schen Ye­do­ce­ko­ner woll­ten uns den Weg ver­le­gen, aber wir ha­ben sie ge­schla­gen.«
    »TECH­NO an Ge­ne­ral Kon­nat«, ant­wor­te­te das Ge­hirn. »Ich re­gis­trier­te un­ge­wöhn­li­che Vor­gän­ge ent­lang der Pe­ri­phe­rie die­ser An­la­ge, konn­te je­doch nicht fest­stel­len, was sich dort zu­trug.«
    Die­se Er­öff­nung elek­tri­sier­te mich. Was hat­te ich un­ter »re­gis­trie­ren« zu ver­ste­hen? Ich war von NEW­TON und ZON­TA ge­wohnt, daß sie al­les wahr­nah­men – in über­tra­ge­nem Sinn auf op­ti­sche Wei­se wahr­nah­men –, was sich in ih­rem in­ners­ten Macht­be­reich ab­spiel­te. Hat­te TECH­NO die­se Fä­hig­keit nicht? Konn­te er nicht se­hen … was im­mer man bei ei­nem Ro­bot­ge­hirn auch un­ter Se­hen ver­ste­hen woll­te? Ich nahm mir vor, spä­ter auf die­sen Punkt zu­rück­zu­kom­men. Vor­erst je­doch gab es Wich­ti­ge­res zu be­spre­chen.
    »Auf Oko­lar-drei«, er­klär­te ich dem Ro­bo­ter, »bahnt sich in­fol­ge des oh­ne An­laß ak­ti­vier­ten Alarm­fal­les MU­TOOC ei­ne Ka­ta­stro­phe an. Die Gü­ter­sen­dun­gen dei­nes Trans­mit­ters dro­hen den Pla­ne­ten zu über­schwem­men. Ich ver­lan­ge, daß der Trans­mit­ter au­gen­blick­lich in den Ru­he­zu­stand ver­setzt wird.«
    TECH­NO ließ nicht lan­ge auf sich war­ten. Sei­ne Ant­wort ent­sprach mei­nen fins­ters­ten Er­war­tun­gen.
    »Ei­ne Ab­schal­tung des Trans­mit­ters wäh­rend des Ge­fah­ren­fal­les MU­TOOC ist un­mög­lich, Ge­ne­ral Kon­nat.«
    »Der Ge­fah­ren­fall MU­TOOC exis­tiert nicht«, wi­der­sprach ich. »Es han­delt sich um einen Fehl­alarm.«
    »Die­se Fest­stel­lung ist von mei­ner Pro­gram­mie­rung her un­ver­ständ­lich, Ge­ne­ral Kon­nat.«
    Der Zorn ging mit mir durch.
    »Dann muß eben dei­ne Pro­gram­mie­rung ge­än­dert wer­den, zum Don­ner­wet­ter …!«
    Und dann ge­sch­ah das, wo­mit ich nicht ge­rech­net hat­te. TECH­NO ant­wor­te­te mir nicht mehr akus­tisch, son­dern durch ei­ne Leucht­schrift. Das war nicht sei­ne ei­ge­ne Mei­nungs­äu­ße­rung, die er nach Be­fra­gung sei­ner Lo­gik­sek­to­ren her­vor­brach­te, son­dern der Out­put ei­ner hart­ver­drah­te­ten Schal­tung, die auf mei­nen Vor­schlag zur Um­pro­gram­mie­rung rea­giert hat­te.
    An ei­ner bis­her un­auf­fäl­li­gen, düs­te­ren Stel­le der Wand er­schi­en plötz­lich ei­ne Art Spruch­band, von dem in grel­len Far­ben, in mei­ner ei­ge­nen Spra­che, die Wor­te zu mir he­r­a­b­leuch­te­ten:
    PRO­GRAM­MIE­RUNG AUS­GE­SCHLOS­SEN
     
    Ich gab mich ge­schla­gen. Von TECH­NO war in die­sem Fall kei­ne Hil­fe zu er­war­ten. Im Ge­gen­teil: er wür­de rück­sichts­los ge­gen je­den vor­ge­hen, der den Trans­mit­ter in sei­ner Tä­tig­keit zu hin­dern such­te. Eben das aber war mein nächs­tes Ziel.
    »Ich stel­le einen Wi­der­spruch fest«, be­merk­te ich. »Auf­stän­di­sche Ye­do­ce­ko­ner be­we­gen sich frei in­ner­halb der un­ter­ir­di­schen An­la­gen. Sie sind al­len Ma­schi­nen feind. Ihr Trach­ten ist es, dich und den Trans­mit­ter zu zer­stö­ren. Du je­doch darfst dich ge­gen die Auf­stän­di­schen nicht weh­ren. Wie er­klärt sich das?«
    »Ich weh­re mich nicht, so­lan­ge die Ye­do­ce­ko­ner nicht die le­bens­wich­ti­gen In­stal­la­tio­nen die­ser An­la­ge be­dro­hen. Soll­ten sie das doch tun, so bin ich ge­zwun­gen, sie als ge­fähr­li­che Fein­de ein­zu­stu­fen und ih­ren Schutz­sta­tus zu an­nul­lie­ren.«
    Jetzt war der kri­ti­sche Au­gen­blick ge­kom­men.
    »Wie kannst du fest­stel­len«, frag­te ich schein­bar bei­läu­fig, »ob le­bens­wich­ti­ge Ein­rich­tun­gen be­droht wer­den, da dein Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen doch of­fen­bar ge­trübt ist?«
    Ich woll­te wis­sen, was es mit der un­ge­wöhn­li­chen Be­mer­kung auf sich hat­te, die vor we­ni­gen Mi­nu­ten ge­fal­len war, als TECH NO mir zu ver­ste­hen gab, daß er »un­ge­wöhn­li­che Vor­gän­ge re­gis­triert« ha­be, oh­ne je­doch zu
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